
Das Glück erkämpft
Das Glück erkämpft

Bremen/Berlin – So wie es losging, hörte es auf: turbulent – mit einem kurzen Schockmoment wegen einer riesigen Bremer Chance, einem Durchatmen – und mit dem Spielstand von 0:0. Beim torlosen Remis in Bremen am Samstagabend (27.01.18) war das Glück in einigen Szenen auf Berliner Seite. "Gerade am Ende haben wir richtig Glück gehabt. Den Punkt, den wir geklaut haben, nehmen wir gerne mit", sagte Pál Dárdai nach Abpfiff.
In der ersten Minute war es der Pfosten, der die Berliner im Spiel hielt und einen frühen Rückstand durch Gondorf verhinderte. In der letzten war es Jordan Torunarigha, der mit seiner Rettungsaktion Eggesteins Schuss auf der Linie klärte und einen Last-Minute-Siegtreffer der Werderaner verhinderte. "Ich habe in der Situation ein wenig spekuliert und bin auf die Linie gelaufen, das war zum Glück die richtige Entscheidung", erklärte der Innenverteidiger.
Folgenreicher Zweikampf
Der 20-Jährige machte eine starke Partie und einen abgeklärten Eindruck. "Jordan war nach seiner Einwechslung der beste Mann. Er hat richtig gut gespielt", lobte ihn Dárdai. Und das, obwohl er kalt startete und nach 22 Minuten für den verletzten Fabian Lustenberger von der Bank kam. 'Lustis'' Auswechslung vorausgegangen war ein Zweikampf mit Delaney, bei dem er den Ellenbogen abbekam. Wegen dieser Szene zählte der Treffer von Eggestein (10.), nachdem Schiedsrichter Dankert den Videobeweis zu Rate zog, doch nicht. Sie trug Folgen mit sich: Die Diagnose beim Defensivallrounder ergab eine leichte Gehirnerschütterung. "Er muss erst einmal beobachtet werden und wird einige Tage mit dem Training pausieren", erklärte Pál Dárdai.
Glücklich war Dárdai mit der Leistung seines Teams in Halbzeit eins nicht wirklich. Es entwickelte sich das erwartete Kampfspiel, hinten standen die Herthaner sicher, nach vorn gelang ihnen jedoch nicht viel. "Wir waren nicht anwesend, uns ist gar nichts gelungen. Wir sind froh, dass Bremen in der ersten Hälfte nicht in Führung gegangen ist", zeigte sich der Chefcoach kritisch. "Spielerisch war es nicht gut von uns. Bremen hat das Spiel gut aufgezogen, unsere Offensivspieler waren sehr mit Defensivarbeit beschäftigt", meinte Valentino Lazaro, der in der zweiten Hälfte einige Akzente setzte.
Ohne 'Lucky Punch'
Verbessert kamen die Blau-Weißen aus der Kabine, sie zeigten sich mutiger. "Wir haben uns gesteigert und unsere Angriffe besser durchgebracht. Die Bremer Innenverteidigung stand gut, hat sich immer wieder geschickt herauskombiniert", sagte Davie Selke. Die große Chance zur Führung hatte Vedad Ibisevic, der für Selke in die Partie kam. Doch der 'Lucky Punch' gelang dem Bosnier nicht, da er den Ball nicht richtig traf (67.). Dass auf der Gegenseite die Hansestädter erfolglos blieben, ist auch Thomas Kraft zu verdanken, der mit einigen Glanztaten die Null festhielt.
"Wenn man sich die Statistik anguckt, ist die Null und der eine Punkt für ein Spiel in Bremen nicht schlecht", bilanzierte Dárdai. "Wir waren nicht die Mannschaft aus den vergangenen beiden Duellen, deswegen können wir nach dieser Partie mit dem einen Auswärtspunkt zufrieden sein", fand Lazaro. Trotzdem betont Dárdai: "Wir müssen uns Gedanken machen über unsere schwankende Leistung." Denn in den kommenden Wochen wartet ein hartes Programm auf ihn und sein Team, das mit dem Heimspiel gegen die TSG Hoffenheim am Samstag (03.02.18) beginnt. Auf dieses bereiten sich die Herthaner ab Dienstag (30.01.18) vor.
(lb/City-Press)Gesagt...
[>]Wir müssen uns Gedanken machen über unsere schwankende Leistung.[<]