
Herzlichen Glückwunsch, Bernd Schiphorst!
Herzlichen Glückwunsch, Bernd Schiphorst!

Berlin – Seit Anfang der 1990er Jahre - noch an verantwortlicher Stelle bei der Ufa - hatte Bernd Schiphorst das feine Gespür, Hertha BSC die Zukunft im besten Sinn vorauszusagen. Und hat sie dann auch noch tatkräftig mitgestaltet: Er erkannte das enorme Potential, das in diesem Verein steckt. Wo andere damals redeten, handelte er - aller Widrigkeiten zum Trotz. Mit der Ufa erwarb er 1992 die Bandenrechte beim Hauptstadtclub, bereitete so den Einstieg des SportFive-Vorgängers - heute Lagadère Sports - gewissenhaft vor und schickte den Verein auf den richtigen Weg in die Fußball-Moderne.
Ruhig und gelassen, akribisch und innovativ, in geschliffenen Worten stets der blau-weißen Sache dienend, zielstrebig und brückenbauend weil bestens vernetzt, prägte und prägt Bernd Schiphorst bis heute die Geschicke des Klubs. Er ist eben ein 'echter Herthaner', ohne den es Hertha BSC in seiner heutigen Form wohl nicht gäbe. 1994 übernahm er den Vorsitz im Wirtschaftsrat des Klubs – folgerichtig, da er alle und jeden kennt in Berlin, Brandenburg, bundesweit und überall. 2000 bestimmte ihn der Aufsichtsrat einstimmig zum Präsidenten, 2008 wurde er Vorsitzender des Aufsichtsrates.
Im Sinne von Hertha BSC Gegenwart und Zukunft gestalten
Und er tat immer, was ihm gegeben ist: Er ebnete Wege, schob an, knüpfte Verbindungen, redete über und für den Verein, jubelte und litt mit - in guten wie in schlechten Zeiten. Zweite Liga, Bundesliga, Champions League, Ausgliederung des Profibereiches aus dem Mutterverein, Satzungsreform, Stiftungsgründung, soziale Orientierung des Klubs, Hertha-Museum. Im Vorjahr war er eines der prägenden Gesichter der Feierlichkeiten zum 125-jährigen Vereinsjubiläum. Sowohl als Macher wie als Mahner wusste und weiß Hertha BSC Bernd Schiphorst seit nunmehr 28 Jahren immer tatkräftig an seiner Seite. Gemeinsam mit herthabsc.de blickt Bernd Schiphorst an seinem Ehrentag zurück.
herthabsc.de: Herr Schiphorst, wir gratulieren Ihnen herzlich zu Ihrem 75.Geburtstag! Es verbindet Sie eine über 25-jährige Geschichte mit Hertha BSC. Ein Oldenburger beim Hauptstadtclub – wie kam diese Verbindung zustande?
Schiphorst: Ich habe in Berlin an der FU studiert, in den Roaring Sixties. Da gab es noch Aufstiegsspiele zur Bundesliga. Ich stand auf der Tribüne. Als wir mit der Ufa 1988 den Öffentlich-Rechtlichen die Fernsehrechte abjagten, lebte der Kontakt wieder auf. Und wurde sehr intensiv, als Hertha Anfang der 90er Jahre massive wirtschaftliche Probleme hatte. Die Ufa übernahm die Vermarktungsrechte von Hertha, und ich rief einen Wirtschaftsrat ins Leben. Von da an hat mich Hertha BSC nicht mehr losgelassen.
herthabsc.de: In all den Jahren haben Sie viel erlebt mit den Blau-Weißen. Wenn Sie zurückdenken, was waren die bewegendsten Momente?
Schiphorst: Es gab viele schöne Augenblicke, ich picke mal ein paar heraus. Die Teilnahme an der Champions League. Ich erinnere mich noch gut an unser Gastspiel in London beim FC Chelsea. Große weite Fußballwelt. Und dann das Nebel-Spiel gegen Barcelona im Olympiastadion. Achtmal waren wir in den 2000er Jahren international. Unvergessen auch die Fußball-WM 2006. Das Elfmeter-Drama gegen Argentinien. Und die Millionen auf der Fanmeile. Ich leitete das WM-Organisationsbüro in Berlin. Schließlich in diesem Sommer die Jubiläumsfeiern zum 125. Geburtstag von Hertha. Große Momente. Oh Gott, und Tiefpunkte gab’s auch. Dieses saudämliche 0:0 im letzten Saisonspiel gegen Hannover, gut zehn Jahre her, ein Tor und wir wären das zweite Mal in der Champions League gewesen. Und natürlich die beiden Abstiege, wobei mir bis heute imponiert, mit welcher Ruhe und Geschlossenheit der Verein diese schwierige Phase durchlebt hat.
herthabsc.de: Was wünschen Sie Hertha BSC für die Zukunft?
Schiphorst: Dass wir mit Umsicht und Kreativität unsere Zukunft planen. Sportlich wünsche ich mir, dass Hertha sich im oberen Drittel der Bundesliga etabliert. Das wollen die anderen natürlich auch, ist also nicht ganz trivial und wird weitere Investitionen erfordern. Dazu gehört auch ein neues Stadion im Olympiapark.
herthabsc.de: Kommen wir zu Ihnen. Wie können wir uns einen Geburtstag im Hause Schiphorst vorstellen?
Schiphorst: Die runden Geburtstage waren immer ganz große Einladungen. Zum 70. hat Hertha mich hochleben lassen, und der „Regierende“ hat zum Essen geladen. War alles wunderbar. Die Ehrentage dazwischen feiere ich am liebsten mit der Familie, mit meiner Frau und den Familien unserer beiden Söhne. Rund um den Geburtstag treffe ich mich jedes Jahr mit einem kleinen Kreis guter Freunde. Da geht’s hoch her. Uns eint die Liebe zum Nationalgericht meiner Heimatstadt Oldenburg, Grünkohl und Pinkel. Um Mitternacht singen wir die Oldenburg-Hymne (lacht).
herthabsc.de: Welche Pläne haben Sie für Ihre persönliche Zukunft?
Schiphorst: Die Arbeit im Aufsichtsrat des Vereins möchte ich gern fortführen. Für unsere Hertha-Stiftung ist mir kein Weg zu schade, eine echte Herzensangelegenheit. Die Stiftung hat noch viel Potenzial nach oben. Unser Hauptziel ist die Förderung der Jugendakademie. Und was immer ich tun kann, damit Hertha endlich ein Vereinsmuseum bekommt, werde ich anpacken. Es zieht und zieht sich, ich weiß, meine Geduld ist aber unendlich. Die Jubiläumsausstellung im Ephraim Palais war schon mal eine gute Fingerübung.
Hertha BSC gratuliert Bernd Schiphorst ganz herzlich zum Geburtstag und wünscht Gesundheit, Glück und Erfolg für die Zukunft!