Kiek ma, wer da kommt: 1899 Hoffenheim
Profis | 1. Februar 2018, 18:10 Uhr

Kiek ma, wer da kommt: 1899 Hoffenheim

Kiek ma, wer da kommt: 1899 Hoffenheim

Am Samstag (03.02.18) trifft Hertha BSC im Berliner Olympiastadion auf 1899 Hoffenheim. Kapilendo präsentiert die Gegnervorschau.

Berlin – Das Duell zwischen Hertha BSC und 1899 Hoffenheim ist vergleichsweise noch ein rechtes junges in der Bundesliga-Historie. Erst 15 Mal standen sich beide Vereine gegenüber. Dennoch hat die Paarung geschafft, was den meisten anderen bisher verwehrt geblieben ist: einen Eintrag in die Sport-Geschichtsbücher. Vor etwas mehr als zwei Jahren nämlich gewannen die Berliner im Berliner Schneetreiben gegen die Kraichgauer mit 1:0. Was zunächst wenig spektakulär klingt, hatte bei einem Blick auf die Statistik eine ganz besondere Note zu bieten: Die Elf von Trainer Pál Dárdai siegte, ohne dabei ein einziges Mal auf das gegnerische Tor geschossen zu haben. Seit der Einführung der Datenerfassung 1992 ein einmaliger Vorgang. Den Treffer des Tages 'gelang' Hoffenheims Polanski mit einem Eigentor. "Das Spiel war sicher kein Leckerbissen, aber wir haben gewonnen. Und gewinnen wollen wir dieses Mal auch", sagte Fabian Lustenberger, der gegen die TSG 77 Minuten auf dem Platz stand. Auf was für einen Gegner sich der Schweizer und seine Kollegen am 21. Spieltag einstellen müssen, zeigt herthabsc.de.

Die sportliche Situation: Wie die Berliner nach der Vorrunde aus der UEFA Europa League ausgeschieden, liegt der Fokus der TSG nun auf der Bundesliga. Da läuft es für den Vorjahres-Vierten nicht so gut wie in der abgelaufenen Saison: Mit 27 Punkten steht 1899 aktuell auf Tabellenplatz 9 – und damit einen Punkt und zwei Plätze vor Hertha. Am vergangenen Spieltag gab es eine 2:5-Niederlage in München – und das trotz 2:0-Führung. Besonders ärgerlich fand Florian Grillitsch die beiden Gegentreffer nach Standards: "Das ist nur Einstellungssache, das müssen wir besser verteidigen", monierte der Mittelfeldspieler. Bei den Blau-Weißen wird man das interessiert registriert haben, ist die Elf von Trainer Pál Dárdai doch die stärkste Mannschaft nach ruhenden Bällen.

Die Schnittstellen: Auf beiden Seiten gibt es einen Spieler, der in der Vergangenheit schon einmal das Trikot der anderen Mannschaft getragen hat. Bei den Hoffenheimern ist das Nico Schulz, der nach seinem Weggang aus der Hauptstadt nach zwei Jahren in Mönchengladbach 2017 im Kraichgau gelandet ist. "Ein kleiner Teil von mir ist immer noch Herthaner und ich bin auch noch ein bisschen Hertha-Fan", hatte das blau-weiße Eigengewächs unlängst erklärt. Auf Seiten der Berliner hat Vedad Ibisevic eine Hoffenheimer Vergangenheit. In 92 Bundesliga-Spielen traf er für seinen Ex-Verein 43 Mal, 16 Tore bereitete der Angreifer vor. Hinter Sejad Salihovic, ehemals ebenfalls für Hertha aktiv, ist er noch immer der zweitbeste Torjäger des Clubs. Rainer Widmayer, Co-Trainer von Pál Dárdai, war 2012 in gleicher Funktion zehn Monate für 1899 tätig.

Die Hoffenheimer im Fokus: In den vergangenen Monaten verging kaum ein Tag, an dem 1899-Coach Julian Nagelsmann nicht im Fokus irgendwelcher Spekulationen stand. Dem 30-Jährigen, der Hoffenheim seit Februar 2016 vom Abstiegskandidaten zum Europapokal-Aspiranten geformt hat, sagen die Experten der Branche eine große Karriere voraus. Der jüngste Coach der Bundesliga-Historie lässt sich von den Spekulationen um seine Person allerdings nicht beirren. Die immer wieder aufkommenden Gerüchte, die er anfangs amüsiert zur Seite gewischt hat, stören ihn inzwischen fast schon. "Ich werde mich zu keinem anderen Verein mehr äußern", sagte der 'Trainer des Jahres 2017'. Sein Standpunkt ist ohnehin klar. "Ich habe hier Vertrag bis 2019 und möchte den erfüllen."

Das Hinrundenduell: In Sinsheim gab es im September des abgelaufenen Jahres ein 1:1. Alexander Esswein glich die Führung der Gastgeber durch den Ex-Herthaner und Neu-Münchner Sandro Wagner (6.) in der zweiten Halbzeit aus (55.). "Wir haben alles reingelegt, haben versucht, gut zu stehen und Nadelstiche zu setzen. Wir haben gut dagegengehalten und verdient einen Punkt mitgenommen", sagte Herthas Nummer 7 und ergänzte schmunzelnd. "Bei meinem Tor habe ich den Ball eher ein bisschen mit der Schulter erwischt, aber für mich zählt es trotzdem als Kopfballtor - es war dann nämlich mein erstes."

Die Meinungen über den Hauptstadtclub:
Nagelsmann hat drei seiner vier Duelle mit den Blau-Weißen gewonnen. Dementsprechend selbstbewusst reist er an die Spree. "Wir sind auf jeden Fall in der Lage, bei Hertha BSC gewinnen zu können", so der Coach. Der ehemalige Nachwuchstrainer weiß aber auch, dass die Partie nach nur drei Siegen aus 14 Liga-Spielen von großer Bedeutung ist. "Es ist erst der vierte Spieltag der Rückrunde, aber uns stehen natürlich wichtige Wochen bevor."

(fw/dpa)

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Wir sind auf jeden Fall in der Lage, bei Hertha BSC gewinnen zu können
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-Julian Nagelsmann

von Hertha BSC