Paraden, Abseits und ein Rückkehrer
Profis | 4. Februar 2018, 12:11 Uhr

Paraden, Abseits und ein Rückkehrer

Paraden, Abseits und ein Rückkehrer

Das Spiel gegen die TSG Hoffenheim hatte mehr zu bieten als eine einfache Punkteteilung.
Berlin - Pál Dárdai hatte es bereits im Vorfeld angekündigt: Im Heimspiel gegen die TSG Hoffenheim sei kein fußballerischer Leckerbissen zu erwarten. Es sollte recht behalten, im Berliner Schnee trennten sich beide Mannschaften am Samstagnachmittag (03.02.18) mit einem 1:1 (0:1)-Unentschieden, mit dem am Ende beide Seiten zufrieden waren. Es war eine Partie, die neben dem Kampf auf dem Rasen mit der Zeit auch schwungvoller wurde, am Ende haten beide Seiten noch die Chance auf den 'Lucky Punch'. Dass dieser unmittelbar vor dem Ende nicht der TSG gelang, war auch dem erneut überzeugenden Thomas Kraft zu verdanken, der mit einer ganz starken Parade den Punkt sicherte. "Am Ende hat Thomas noch einen rausgehauen - das muss wohl am Zsolt liegen", verteilte TSG-Trainer Julian Nagelsmann nach der Partie ein Kompliment an Hoffenheims früheren und aktuellen Torwarttrainer Zsolt Petry sowie an dessen Schützling Thomas Kraft zwischen den Pfosten des Hertha-Kastens.
Die erste Hälfte war vornehmlich taktisch geprägt, gefährliche Torraumszenen ließen beide Abwehrreihen kaum zu. "Es war kein einfaches Spiel für uns, wir sind nicht zu vielen Chancen gekommen. In der ersten Halbzeit haben wir es Hoffenheim zu einfach gemacht, indem wir viele hohe, weite Bälle gespielt haben", bilanzierte so auch Salomon Kalou nach der Begegnung. Die vielleicht beste Möglichkeit hatte Peter Pekarik, der auch schon in der vergangenen Saison gegen die Kraichgauer traf - es war und ist sein bisher einziges Tor für die Herthaner. Der Slowake bekam einen schönen Steilpass von Alexander Esswein in den Lauf, spitzelte den Ball zwar an TSG-Schlussmann Oliver Baumann, leider aber auch knapp am langen Pfosten vorbei.

Viele Diskussionen um den Elfmeter


Viel mehr Diskussionen gab es beim Führungstreffer der Gäste. Niklas Stark wurde vom Ex-Herthaner Nico Schulz überrascht, der aus dem Abseits zurück aufs Spielfeld sprintete und von Herthas Innenverteidiger gefoult wurde. Schiedsrichter Deniz Aytekin gab den Strafstoß, da er eine neue Spielsituation erkannte. Nicht nur Stark hatte dazu eine andere Meinung. "Der Elfmeter war aus meiner Sicht unberechtigt, da Nico vorher im Abseits stand. Dadurch war es für mich keine neue Spielsituation. Wenn wir im Aufbau sind und ich so einen Ball vom Gegner bekommen und von hinten angelaufen werde, ist es auch Abseits. Das ist natürlich ärgerlich." Selbst Gäste-Trainer Nagelsmann hielt den Strafstoß für "diskutabel" und konnte den Unmut von Pál Dárdai verstehen. "Diese Regel gibt es wohl", beendete Dárdai allerdings später die Diskussionen.

Bildergalerie: Hertha BSC - TSG Hoffenheim

Um ein Haar hätte Thomas Kraft den Elfmeter von Kramaric gehalten, doch der Schuss des Kroaten flog Zentimeter am Handschuh vorbei in die Maschen. Nachdem die Blau-Weißen die Druckphase der TSG nach dem Tor bis zur Halbzeit überstanden, hatte die Dárdai-Truppe im zweiten Durchgang die passende Antwort parat. Herthas Trainer stellt auf 4-4-2 um und brachte mit Vedad Ibisevic einen zweiten Angreifer. Nur Minuten später fand der starke Valentino Lazaro mit einer punktgenauen Flanke von der rechten Seite Salomon Kalou, der per Kopf ausglich. "Der Ausgleich kam zu einem guten Zeitpunkt, außerdem hat die Einwechslung von Vedad Ibisevic unserem Spiel gutgetan. Er konnte vorne viele Bälle festmachen", betonte der Torschütze später. Die Partie wurde immer offener

Darida zurück in der Startelf


Erfreulich war auch die Rückkehr des lange Zeit verletzten Vladimir Darida in die Startformation der Herthaner: "Ich bin froh, dass ich wieder 90 Minuten gespielt habe. Nur schade, dass wir nicht drei Punkte geholt haben. Beide Teams hatten Chancen, daher geht das Remis in Ordnung. 3:2-Situationen, wie die letzte im Spiel, üben wir im Training. Mir hat leider die Kraft gefehlt, mein Ball war schlecht", so der Tscheche, der in der letzten Aktion des Spiels bei einem Konter in Überzahl mit seinem Querpass am Gegenspieler hängen blieb. Diese Chance hätte die Klasseparade von Thomas Kraft kurz davor vergoldet - so blieb es bei der am Ende dennoch vertretbaren Punkteteilung. Auf die Herthaner kommen in den nächsten Spielen weitere Hochkaräter zu: "Die nächsten Wochen mit den Spiele gegen Leverkusen, Bayern und Schalke werden schwer. Wenn wir aber so spielen wie in der zweiten Halbzeit, können wir gegen jedes Team in der Bundesliga bestehen", blickt Kalou aber optimistisch voraus.

(war/City-Press)

Gesagt...

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Die Einwechslung von Vedad Ibisevic hat unserem Spiel gutgetan.
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-Salomon Kalou

von Hertha BSC