Ein geplatzter Knoten
Profis | 18. März 2018, 12:17 Uhr

Ein geplatzter Knoten

Ein geplatzter Knoten

Am Samstag (17.03.18) in Hamburg bewiesen die Herthaner Moral und fuhren nach Rückstand noch einen 2:1-Auswärtssieg ein. Sie beendeten ihre Torflaute, beschenkten ihren Trainer - und können nun beruhigt in die Länderspielpause gehen.

Hamburg - 447 lange Bundesliga-Minuten waren vergangen, in denen die Herthaner auf ein eigenes Tor warteten. Dann reichten sieben Minuten, um alle Herthaner in Ekstase zu versetzen: Zunächst fand eine Flanke Marvin Plattenhardts den Fuß Valentino Lazaros; der Österreicher überwand Julian Pollersbeck und erzielte den zwischenzeitlichen Ausgleich. Nur 420 Sekunden später bediente Arne Maier den kurz zuvor eingewechselten Salomon Kalou. Der Ivorer behielt die Nerven und schweißte das Leder unter dem Querbalken ein - Spiel gedreht. So bescherte die Mannschaft ihrem Trainer ein nachträgliches Geburtstagsgeschenk - am vergangenen Freitag feierte Pál Dárdai seinen 42. Geburtstag.

Dabei waren es die Hamburger, die unter Anleitung ihres neuen Trainers Christian Titz besser in die Partie starteten. Nach 25 Minuten erzielten sie schließlich die Führung: Filip Kostics Steilpass fand den eingelaufenen Douglas Santos. Dieser behielt vor Rune Jarstein die Nerven, tunnelte den Norweger und schob so zur 1:0-Führung der Hausherren ein. "Die Hamburger sind gut ins Spiel gekommen, haben gute erste 45 Minuten gespielt", fasste Kalou den ersten Durchgang zusammen. Die Berliner kamen - nachdem Pollersbeck zuvor schon gegen Vladimir Darida gerettet hatte - kurz vor dem Pausenpfiff noch zu einer großen Chance auf den Ausgleich, doch Vedad Ibisevic scheiterte an Pollersbeck, der eine starke Leistung zeigte. "Wir waren gut vorbereitet, wussten durch unser Scouting, welche Philosophie der neue Trainer hat. Dennoch war es in der ersten Hälfte einen Tick zu wenig", befand Dárdai.

Dominanter Auftritt in Durchgang zwei

Nach dem Wiederanpfiff wendete sich das Blatt: Die Blau-Weißen drängten auf den Ausgleichstreffer, der in der 56. Minute fiel. "Das Tor von Lazaro hat eine Blockade gelöst, dann hat Kalou wieder seinen Torriecher bewiesen", schätzte Coach Dárdai den Wert des Ausgleichs im Nachhinein ein. Außerdem bewies der Ungar ein glückliches Händchen: Eine Stunde war gespielt, ehe er Maximilian Mittelstädt auswechselte und durch Kalou ersetzte. Drei Minuten später war es dann der Ivorer, der den Führungstreffer erzielte. Maier setzte ihn in Szene und markierte auf diese Weise seine erste Torvorlage in einem Bundesliga-Spiel. "Beim 2:1 habe ich einen schönen Pass von Arne Maier bekommen und stand dann einfach richtig. Ich freue mich über seine erste Vorlage, mein Tor und den Sieg", sagte Kalou mit einem Strahlen im Gesicht in der Mixed Zone des Volksparkstadions.

Gesagt...

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Ich freue mich über Arnes erste Vorlage, mein Tor und den Sieg!
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-Salomon Kalou

Mit einem positiven Gefühl in die Länderspielpause

Nach zuletzt vier sieglosen Spielen und ebenso vielen Partien, in denen der 'Alten Dame' kein eigener Treffer gelang, ist der 2:1-Auswärtssieg in der Hansestadt ein kleiner Befreiungsschlag. Die Herthaner haben jetzt 35 Zähler gesammelt - nur noch fünf weitere fehlen, um die vielzitierte Marke von 40 Punkten zu erreichen. Der Abstand auf den Relegationsplatz beträgt zehn Punkte. Entsprechend beruhigt können die Berliner also in die anstehende Länderspielpause gehen, ehe am Ostersamstag (31.03.18) der VfL Wolfsburg im Olympiastadion zu Gast sein wird. "Wir sind sehr froh, dass wir die drei Zähler mitnehmen. Wir sind erleichtert und können etwas lockerer in die nächsten Spiele gehen", meint auch Niklas Stark.

Einer, der sich ganz besonders auf die kommenden Länderspiele freut, ist Linksverteidiger Plattenhardt. Auch die fünfte Gelbe Karte, die er in Hamburg sah und die im Ligabetrieb eine Sperre nach sich ziehen wird, schmälert 'Plattes' Vorfreude auf das Heimspiel im Olympiastadion gegen Brasilien am 27. März keineswegs. Schließlich hat er die WM in Russland im Blick: "Über die Nominierung für die Nationalmannschaft freue ich mich natürlich sehr. Ich möchte mich dort weiter zeigen und anbieten." In der Liga wird wohl Mittelstädt für den gesperrten Nationalspieler übernehmen, um dann mitzuhelfen, mit dem ersehnten Heimerfolg einen weiteren Knoten zum Platzen zu bringen.

(af/City-Press)

von Hertha BSC