#HerthaMuseum: Torjägerkanone für Michael Preetz
Historie | 14. Mai 2018, 02:39 Uhr

#HerthaMuseum: Torjägerkanone für Michael Preetz

#HerthaMuseum: Torjägerkanone für Michael Preetz

In unserer neuen Serie nehmen wir Euch mit auf eine virtuelle Tour durch Herthas Historie.
Berlin - Es ist Samstag, der 29. Mai 1999. Die US-Rocklegende Bruce 'The Boss' Springsteen weilt mit seiner 'E Street Band' für zwei ausverkaufte Open Air-Konzerte nach elf Jahren wieder in Berlin. Die Sonne lacht bei sommerlichen Temperaturen und strahlend blauem Himmel über der Hauptstadt. Hertha BSC hat nach dem 2:0 (1:0) beim SC Freiburg am 33. Spieltag als mindestens Tabellenvierter die Teilnahme an den beiden Spielen der 3. Qualifikationsrunde zur Teilnahme an der UEFA Champions League 1999/2000 bereits erreicht. Und so pilgern 76.000 Zuschauer in das restlos ausverkaufte Olympiastadion, um dem letzten Heim- bzw. Saisonspiel gegen den Hamburger SV, für den das Spiel sportlich bedeutungslos geworden ist, beizuwohnen.
 
Eine Frage bleibt noch zu beantworten: Wer wird Torschützenkönig? Der Mannschaftskapitän von Hertha BSC, Michael Preetz, führt die Torjägerliste mit 20 Toren vor Ulf Kirsten, der mit seiner Mannschaft von Bayer Leverkusen an diesem Samstag zeitgleich in der heimischen BayArena gegen den bereits seit Wochen feststehenden neuen Deutscher Meister Bayern München anzutreten hat, mit 18 Treffern. Hertha BSC feiert an diesem traumhaften Tag in Berlin mit einem 6:1 (1:0) einen grandiosen Saisonabschluss und sichert sich damit den dritten Tabellenplatz.

Neben Ilija Aračić zum 3:1 (55.), Andreas 'Zecke' Neuendorf zum 4:1 (69.) und Andreas Thom zum 5:1 (75.) ist es vorrangig Michael Preetz, der mit seinen drei Treffern zum 1:0 (6.), zum 2:0 (51. per Foulelfmeter) sowie zum 6:1 (86.) diesem Spiel seinen Stempel aufdrückt und mit 23 Toren unangefochten vor Ulf Kirsten mit 19 Treffern die Torjägerkanone, die erstmalig nach der Saison 1965/66 an Lothar Emmerich von Borussia Dortmund für 31 Saisontore verliehen wurde, gewinnt. Michael Preetz ist bis zum heutigen Tage der einzige Herthaner, der die circa 3,20 kg schwere und prestigeträchtige Torjägerkanone vom 'kicker sportmagazin' verliehen bekommt.   

Hier die Torjägerkanone von Michael Preetz als 3D-Objekt anschauen:

Zahlen & Fakten:

  • 23 Saisontore ist die höchste Anzahl seit den 24 Treffern in der Bundesliga-Saison 1986/87 von Uwe Rahn von Borussia Mönchengaldbach (in der Saison 1990/91 übrigens Spieler bei Hertha BSC) und wird erst in der Saison 2003/04 von Ailton von  Werder Bremen mit 28 Toren überboten.
  • Von den 23 Saisontoren erzielt Michael Preetz 17 (davon zwei Elfmeter) in elf Spielen im heimischen Olympiastadion.
  • In den Heimspielen, in denen Michael Preetz trifft, gewinnt Hertha BSC 28 von 33 möglichen Punkten (neun Siege, ein Remis, eine Niederlage).
  • Auf fremden Boden trifft Michael Preetz sechsmal (davon zwei Elfmeter) in fünf Partien, Hertha BSC holt in diesen Spielen zwölf von 15 möglichen Punkten (vier Siege und eine Niederlage).
  • Insgesamt erreicht Hertha BSC in den Spielen, in denen Michael Preetz Tore erzielt, 40 von möglichen 48 Punkten (13 Siege, ein Remis, zwei Niederlagen).
  • Zudem gewinnt Michael Preetz auch die offizielle Scorer-Wertung mit 29 Punkten (23 Tore + sechs Assists) vor Carsten Jancker von Bayern München mit 22 Punkten (13 Tore + neun Assists). 
  • Michael Preetz ist somit an 49,15 Prozent der von Hertha BSC in der Saison 1998/99 erzielten 59 Bundesliga-Tore direkt beteiligt.

(fs,jr/HerthaBSC)

von Hertha BSC