
'Aus der eigenen Geschichte lernen' in Polen
'Aus der eigenen Geschichte lernen' in Polen

Berlin/Oświęcim - Seit nunmehr über 40 Jahren pflegen die Fanlager von Hertha BSC und dem Karlsruher SC eine intensive Freundschaft, die weit über das Geschehen rund um die Fußballfelder hinausgeht. Denn wie schon im Vorjahr begaben sich Anhänger der beiden Mannschaften in der Nacht auf Montag (04.06.18) auf die jährliche Gedenkstättenfahrt in die polnischen Städte Oświęcim (Auschwitz) und Kraków. Die Fahrt wird von den Fanbetreuungen und -projekten der beiden Vereine veranstaltet. Den Rahmen bildet die Veranstaltungsreihe 'Aus der eigenen Geschichte lernen'.
Im Gedenken an Horwitz und Hirsch
Auf die Ankunft in Polen folgte ein gemeinsames Frühstück und Kennenlernen. Nach dem Mittagessen besuchte die Gruppe dann das 'Jewish Center Oświęcim' mit anschließendem Stadtrundgang durch Oświęcim - ein besonderer Fokus lag dabei auf der jüdischen Gemeinde.
Am Dienstag (05.06.18) und Mittwoch (06.06.18) stehen Führungen durch die ehemaligen Stammlager Auschwitz I und Birkenau auf dem Programm, ehe die 16 Teilnehmer am Samstag (09.06.18) das ehemalige Krakauer Ghetto besuchen werden. Thematischer Schwerpunkt der Fahrt ist es, in einem Workshop die nationalsozialistische Geschichte von Hertha BSC und Karlsruher SC zu ergründen. Insbesondere wird dabei an die Schicksale von Hermann Horwitz und Julius Hirsch erinnert: Die Deportation des langjährigen, jüdischen Mannschaftsarztes von Hertha BSC und die des Karlsruher Nationalspielers jährten sich 2018 zum 75. Mal. Im Frühjahr 1943 wurden sie aus Berlin beziehungsweise Karlsruhe verschleppt und schließlich in Auschwitz ermordet.
(af/HerthaBSC)