Generalprobe für Plattenhardt und Co.

Berlin - In weniger als einer Woche geht sie los, die Fußball-Weltmeisterschaft 2018. Ab dem 14. Juni kämpfen in Russland 32 Nationen um die Fußballkrone - und die Vorfreude auf dieses Großereignis wird von Tag zu Tag größer. Auch im deutschen Team, das sich seit fast zwei Wochen im italienischen Eppan in Südtirol auf das Turnier vorbereitet, steigt die Anspannung langsam, aber sicher. Mittendrin: Marvin Plattenhardt. Der Herthaner weiß seit Wochenbeginn, dass er zum 23-köpfigen Aufgebot von Bundestrainer Joachim Löw gehört. "Wir haben in Eppan wirklich hart gearbeitet und dadurch ein gutes Gefühl bekommen. Jetzt fiebern wir der WM entgegen", sagte der Linksverteidiger. Am Sonntag in einer Woche (17.06.18, 17:00 Uhr) startet der Weltmeister in Moskau gegen Mexiko in das Turnier. Die weiteren Gegner in Gruppe F sind Schweden (23.06.18) und Südkorea (27.06.18).

"Gezeigt, dass sich der Bundestrainer auf mich verlassen kann"

Die Generalprobe für den globalen Titelkampf steigt am Freitag (08.06.18, 19:30 Uhr), also neun Tage vor dem WM-Auftakt. In Leverkusen trifft die Löw-Elf auf Saudi-Arabien, die neben Gastgeber Russland, Ägypten und Uruguay in Gruppe A vertreten sind. Plattenhardt weißt, worauf es im Duell mit dem Weltranglisten-67. ankommt. "Wir haben im Training sehr viel einstudiert, an vielen Spielzügen und Automatismen gearbeitet. Jetzt wollen wir diese auch unter Wettkampfbedingungen auf den Platz bekommen", sagte der 26-Jährige, der auf sein siebtes Länderspiel hofft. "Bisher habe ich noch kein Zeichen vom Trainer bekommen. Ich habe bei meinen Einsätzen aber gezeigt, dass er sich auf mich verlassen kann."

Für welche Aufstellung auch immer sich der Bundestrainer entscheidet, der Berliner sieht sich als Teamplayer, der eigene Ansprüche dem Kollektiv unterstellt. Das machte 'Platte' bereits nach seiner endgültigen Nominierung für den WM-Kader deutlich. "Ich würde mich natürlich über jede Einsatzminute freuen, aber wichtig ist, dass wir als Mannschaft erfolgreich sind", so der Standardspezialist. Dazu muss allerdings im Vergleich zur 1:2-Niederlage im Testspiel gegen Österreich eine klare Leistungssteigerung her. "Wir wissen selbst, dass wir vor allem in der zweiten Halbzeit nicht gut gespielt haben. Gegen Saudi-Arabien haben wir jetzt die Chance, es besser zu machen und mit einem guten Gefühl nach Russland zu fliegen", sagte der Herthaner. Erfüllen sich die Wünsche von Plattenhardt und seinen Kollegen, darf er sich auf einen längeren Aufenthalt in Osteuropa einstellen: Das Finale in Moskau steigt nämlich am 15. Juli.

Härtetests für Leckie und Haraguchi

Ein Finaleinzug von Genki Haraguchi mit Japan beziehungsweise von Mathew Leckie mit Australien wäre im Gegensatz zur deutschen Zielsetzung eine faustdicke Überraschung. Beide Nationen gelten nicht als Titelanwärter, haben sich aber vorgenommen, so weit wie möglich zu kommen und die Favoriten zu ärgern. Die Japaner bekommen es in Gruppe H mit Kolumbien (19.06.18), Senegal (24.06.18) und Polen (28.06.18) zu tun, die Australier in Gruppe C mit Frankreich (16.06.18), Dänemark (21.06.18) und Peru (26.06.18). Um bestens gerüstet in das Turnier zu gehen, bestreiten beide Nationalteams noch Freundschaftsspiele. Die 'Socceroos' spielen am Samstag (09.06.18) gegen die Schweiz, die Japaner testen sogar noch zwei Mal: Gegen die Schweiz (08.06.18) und Paraguay (12.06.18).

(fw/dpa)