
Gegen die alte Heimat
Gegen die alte Heimat

Berlin - Hertha BSC gegen den 1. FC Nürnberg - ein Duell, das über die Jahrzehnte einige Berührungspunkte aufweist: Das Auftaktspiel in der Bundesliga-Premierensaison, zahlreiche Duelle in den höchsten deutschen Spielklassen und nicht zuletzt das DFB-Pokal-Achtelfinale 2015, als sich beide Teams beim 2:0-Sieg der Herthaner das bisher letzte Mal gegenüber standen. Damals fehlte Marvin Plattenhardt gesperrt und durfte nicht gegen seinen Ex-Verein ran. "Natürlich hat mich das auch ein bisschen geärgert - schließlich habe ich sechs Jahre lang das Trikot des 'Clubs' getragen", sagt Herthas Nationalspieler.
Im aktuellen Kader schwingt eine ordentliche fränkische Note mit. Neben Plattenhardt trugen auch Niklas Stark, Pascal Köpke und Alexander Esswein das weinrote Trikot des 'Clubs'. Dass gleich so viele Spieler eine Nürnberger Vergangenheit besitzen, findet auch Köpke spannend, auch wenn das noch kein Thema untereinander war. "Es ist für uns aber schon was Schönes, wenn man beim Gegner auch noch ein paar Gesichter kennt. Das gibt auch noch ein bisschen zusätzliche Motivation - aber letztendlich geht es auch nur um drei Punkte und die wollen wir holen." Nationalspieler 'Platte' ergänzt: "Wir freuen uns vor allem, dass es wieder los geht. Dass es dann auch noch so ein interessantes Duell für viele von uns wird, ist zusätzlich reizvoll."
Bekannte Gesichter auf der anderen Seite
Alexander Esswein spielte drei Jahre beim kommenden Gegner, ehe er dann über die Station Augsburg den Weg in die Hauptstadt fand. Für ihn ist es wie für Niklas Stark das erste Duell mit dem FCN: "Ich musste bei der Bekanntgabe des Spielplans richtig lachen. Es ist schon ein besonderes und auch komisches Spiel. Obwohl ich drei Jahre weg bin, ist es seltsam auf meine alte Heimat zu treffen", schildert Stark, der ein gutes Dutzend Tickets für Freunde und Bekannte organisieren musste. Für Herthas Nummer 5 ist es zudem eine doppelte Premiere: "Ich weiß noch gar nicht, wie es sein wird, gegen meinen Ex-Verein zu spielen. Das habe ich noch nie erlebt."
Neuzugang Pascal Köpke kennt die Duelle mit Nürnberg - in der vergangenen Spielzeiten traf der Angreifer mit Erzgebirge Aue auf die Franken. "Natürlich verfolgt man seinen ehemaligen Verein. Ich freue mich besonders für die Fans, dass der 'Club' wieder erstklassig ist." Beim 23-Jährigen kommen ebenfalls gleich zwei Faktoren zusammen. Es ist nicht nur das Aufeinandertreffen mit dem ehemaligen Verein, es wäre als Sahnehäubchen gleichzeitig auch noch sein Erstliga-Debüt. 1963 trennten sich beide Mannschaften mit 1:1 unentschieden - anno 2018 sind nicht nur die Herthaner mit Nürnberger Vergangenheit motiviert, einen noch besseren Start in die neue Saison einzufahren.
(war/HerthaBSC)