Zufrieden mit Verbesserungspotential
Profis | 26. August 2018, 02:13 Uhr

Zufrieden mit Verbesserungspotential

Zufrieden mit Verbesserungspotential

Was die Herthaner beim Auftaktsieg am Samstag (25.08.18) gegen Nürnberg zeigten, machte den Trainer zufrieden und Lust auf mehr.
Berlin – Zufrieden war Pál Dárdai am frühen Samstagabend als er das Spielfeld im Olympiastadion verließ. Zufrieden, dass der Bundesliga-Auftakt mit dem 1:0-Sieg gegen den 1. FC Nürnberg geglückt war. Zufrieden, dass sein Stürmer Vedad Ibisevic seine Torjäger-Manieren bewiesen und das Tor des Tages erzielt hatte. Zufrieden, dass sein Keeper Rune Jarstein dafür sorgte, dass es dabei blieb und einen Elfmeter gehalten hatte. Zufrieden, dass seine Taktik aufgegangen war, sein Team erneut im 3-4-3-System gute Ansätze zeigte und Hoffnung auf mehr machte. "Wir haben gewonnen, das ist wunderschön für uns", so der Coach. "Dieses Auftaktspiel mussten wir gewinnen. Wir sind sehr zufrieden, der Sieg ist wichtig für uns", betonte er.

Zufrieden – das war Dárdai mit der ersten Halbzeit noch nicht ganz. Die Dreierkette aus Niklas Stark, Jordan Torunarigha und Karim Rekik stand meist sicher, nach vorn fehlte dem Trainer bei den Aktionen seiner Jungs aber der Mut. "Nürnberg war eine sehr gut organisierte, clevere Mannschaft. Uns hat durch das neue System zunächst ein wenig der Mut gefehlt, wir waren zögerlich – dennoch sind wir in Führung gegangen", sagte der Ungar. Denn Kapitän Ibisevic stand in der 27. Minute genau da, wo er ein Torjäger stehen muss, als ihn Valentino Lazaro nach sehenswerter Vorarbeit bediente – und so machte er zum fünften Mal in seiner Karriere ein Tor am 1. Bundesliga-Spieltag, seinen 111. Treffer im deutschen Oberhaus. "Sowas wollen wir öfter, daran arbeiten wir auch im Training. Tino spielt Schach, Vedo setzt den Gegner matt", bediente sich Dárdai der Schach-Sprache.

Zufriedener machte den Trainer der Auftritt seines Teams in Hälfte zwei. Hertha kam schwungvoll aus der Kabine, übte mehr Druck aus, ohne aber nachzulegen und den Vorsprung auszubauen.  "In der zweiten Halbzeit haben wir mehr nach vorn verteidigt, öfter Umschaltaktionen gehabt. Was ich vermisst habe, war der Ballbesitz, mit dem kann man so viel machen im 3-4-3-System", meinte Dárdai. Obwohl sein Team das Geschehen auf dem Rasen größtenteils kontrollierte, wurde der Aufsteiger noch einmal griffiger, gefährlicher – bekam nach einem Handspiel Karim Rekiks sechs Minuten vor Spielende auch einen Strafstoß zugesprochen. Jarstein hatte sich aber etwas vorgenommen: "Schon vorher habe ich gesagt, dass es an der Zeit ist, einen Strafstoß zu halten", wie er hinterher berichtete. Mit seiner Rettungsaktion gegen Nürnbergs Ishak setzte er sein Vorhaben in die Tat um und hielt so den wichtigen Auftakts-Dreier fest.

Lust auf mehr

Zufrieden konnte Dárdai auch mit den Einwechslungen sein. Nachwuchs-Talent Dennis Jastrzembski und der frische Neuzugang Marko Grujic feierten ihr Bundesliga-Debüt und machten mit ihren mutigen Auftritten Hoffnung auf mehr. Mehr von ihnen gibt es vielleicht schon am kommenden Sonntag (02.09.18, 18 Uhr), wenn der Hauptstadtclub bei Schalke 04 antritt. "Es ist meine Aufgabe, das Selbstvertrauen immer wieder aufzubauen, sodass die Jungs mutiger sind. Verschiebung, Aufbauspiel, Körpersprache – daran müssen wir arbeiten", nimmt sich Dárdai für die anstehenden Aufgaben vor. "Es kann sein, dass wir gegen Schalke etwas verändern – wir haben uns vorgenommen, flexibel zu sein in dieser Saison", kündigt Dárdai an. Zufrieden würde er auch nach dem 2. Spieltag gern das Spielfeld verlassen.

(lb/City-Press)

Gesagt...

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Was ich vermisst habe, war der Ballbesitz, mit dem kann man so viel machen im 3-4-3-System.
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-Pál Dárdai

von Hertha BSC