Kiek ma, wer da kommt: Bayern
Profis | 28. September 2018, 11:55 Uhr

Kiek ma, wer da kommt: Bayern

Kiek ma, wer da kommt: Bayern

Der deutsche Rekordmeister ist zu Gast: Am Freitagabend (28.09.18, 20:30 Uhr) empfängt Hertha BSC den FC Bayern München im ausverkauften Olympiastadion. Die Gegnervorschau wird präsentiert von TEDi.

Berlin - Öfter mal was Neues: Die ersten fünf Spieltage der Saison 2018/19 sind Geschichte - und wieder mal grüßt der FC Bayern von der Tabellenspitze. Am kommenden Freitagabend (28.09.18, 20:30 Uhr) empfangen die Herthaner den Ligaprimus aus München, der nicht nur mit einem neuen Cheftrainer daherkommt, sondern noch dazu in dieser Spielzeit bislang ungeschlagen ist. Saisonübergreifend haben die Bayern lediglich eines ihrer letzten zwölf Bundesliga-Spiele verloren. Aus Berliner Sicht besteht trotz allem Grund zur Hoffnung: Schließlich verlor der Hauptstadtclub keines der vergangenen drei Bundesliga-Duelle mit dem FCB. "Im vollen Olympiastadion wird das am Freitag wieder eine echte Herausforderung für uns - zumal jedes Team gegen uns alles gibt", weiß Bayerns Cheftrainer Niko Kovac. herthabsc.de hat die Münchner im Vorfeld des ausverkauften Flutlichtspiels genau unter die Lupe genommen.

Die sportliche Situation: Wenn der Rekordmeister am Freitag im Olympiastadion gastiert, treffen zwei Teams aufeinander, die furios in die Saison gestartet sind - zuletzt aber (kleinere) Rückschläge hinnehmen mussten. Die Bayern ließen am 5. Spieltag erstmals in dieser Spielzeit Zähler liegen: Daheim gegen den FC Augsburg reichte es nach 90 Minuten nur für ein 1:1. "In Berlin wollen wir nachlegen und die Punkte, die wir liegengelassen haben, wieder mitnehmen", betonte Kovac. Mit einem ähnlichen Vorsatz werden indes aber auch die Herthaner in die Begegnung gehen: Kassierten sie doch in Bremen (1:3) ihre erste Pflichtspielniederlage der noch jungen Saison.

Die Münchner im Fokus:
Apropos Pflichtspielniederlage - ein Wort, das Bayern-Coach Kovac während seiner Amtszeit im Süden der Republik bislang noch nicht in den Mund zu nehmen brauchte. Im zurückliegenden Sommer trat der Ex-Profi die Nachfolge von Trainer-Ikone Jupp Heynckes an. Ihre ersten sieben Aufgaben in DFL-Supercup, DFB-Pokal, Bundesliga und UEFA Champions League meisterten die Bayern allesamt. Ein Akteur, der wiederum großen Anteil am überzeugenden Saisonstart der Münchner hat, ist Robert Lewandowski. In vier Liga-Einsätzen traf der polnische Knipser drei Mal, zwei weitere Treffer bereitete er vor. Und auch wenn 'Lewys' fußballerische Kernkompetenzen zweifelsohne im offensiven Bereich liegen, reibt sich der Angreifer gerade auch im Spiel gegen den Ball für seine Teamkollegen auf. "Wenn man sieht, wie Lewa, Arjen und Franck - also unsere vorderste Reihe - gegen den Ball arbeiten, muss man sagen: Hut ab!", gab Thomas Müller kürzlich voller Anerkennung zu Protokoll.

Die Schnittstellen: Der Name eines Berliners schießt jedem Herthaner instinktiv in den Kopf, wenn vom FC Bayern die Rede ist: Jerome Boateng. In Wilmersdorf geboren, in der Hertha BSC Fußball-Akademie ausgebildet und unter Falko Götz in der Bundesliga debütiert, wechselte der Weltmeister über Stationen beim Hamburger SV und Manchester City an die Säbener Straße. Ein weiterer Münchner Kicker mit blau-weißer Vergangenheit ist Sandro Wagner. Dem Stoßstürmer gelang in seiner ersten Saison im Trikot mit der Fahne auf der Brust der Aufstieg ins deutsche Oberhaus, im Sommer 2015 wurde er nach Darmstadt transferiert, ehe er - nach einem Engagement in Hoffenheim - im Januar bei Bayern anheuerte. Und auch Kovac lief einst für den Hauptstadtclub auf (1991 bis 1996 und 2003 bis 2006). Dementsprechend ist es für den Bayern-Coach keine Partie wie jede andere: "Ich habe noch viele Verwandte und Freunde in Berlin. Da wird es nach dem Spiel sicher das eine oder andere Treffen geben", so Kovac. "Wir reisen nämlich erst am Samstag zurück nach München. Insofern werden wir bestimmt in der Hotel-Lobby zusammenkommen, ein bisschen etwas trinken und viel lachen", gewährte der Kroate Einblick in seine Planspiele. Den umgekehrten Weg - aus dem Süden in den Nordosten - gingen im Übrigen Thomas Kraft, der aller Voraussicht nach auch am Freitag wieder zwischen den Pfosten stehen wird, und Sinan Kurt.

Die bisherigen Duelle: Die jüngsten Hertha-Fans kennen Siege gegen den FC Bayern nur vom Hörensagen: Fast eine Dekade verging inzwischen seit dem bis dato letzten Erfolg über den FCB. Am 14. Februar 2009 siegten die Herthaner mit 2:1, Andriy Voronin traf seinerzeit doppelt. Doch in der jüngsten Vergangenheit mussten sich die Blau-Weißen zumindest nicht gegen die Bayern geschlagen geben. Die vergangenen drei Duelle endeten jeweils mit einer Punkteteilung (0:0, 2:2, 1:1). Besonders denkwürdig war dabei die Hinrundenpartie in der Vorsaison, als Hertha im heimischen Olympiastadion einen 0:2-Rückstand egalisierte. Die damaligen Torschützen: Ondrej Duda und Salomon Kalou, die beide auch am Freitag wieder für die Startelf in Frage kommen.

Die Meinung über den Hauptstadtclub: Heimkehrer Boateng erwartet ein schwieriges Auswärtsspiel: "Das wird eine interessante Aufgabe für uns. Hertha ist sehr gut in die Saison gestartet. Über den Sommer haben sie gute Transfers getätigt, sie funktionieren als Team und es ist immer schwierig, gegen sie zu spielen", so der Nationalspieler. Eine Einschätzung, die auch sein Trainer teilt: "Hertha BSC hat sich unter Pál Dárdai und Michael Preetz super entwickelt! Sie versuchen, jedes Heimspiel zu gewinnen. Gerade spielerisch haben sie sich in den vergangenen Wochen sehr gut präsentiert. Gegen den Ball agieren sie sehr diszipliniert", analysierte Kovac. "Und sie schaffen es immer wieder, gute Fußballer herauszubringen - seien es Spieler aus der eigenen Akademie oder von außerhalb."
 
(af/imago)

von Hertha BSC