
"Auf internationaler Bühne für unsere Nachwuchsarbeit werben"
"Auf internationaler Bühne für unsere Nachwuchsarbeit werben"

Berlin - Gute vier Monate liegt der Gewinn der ersten deutschen A-Junioren-Meisterschaft in der Geschichte von Hertha BSC nun schon zurück. Doch in dieser Woche kommt die Mannschaft von Trainer Michael Hartmann in den Genuss eines außergewöhnlichen Ereignisses, das in direktem Zusammenhang mit dem Final-Erfolg über den FC Schalke 04 steht: die Teilnahme an der UEFA Youth League. In der 1. Runde der 'Königsklasse der Junioren' bekommen es die Herthaner in Hin- und Rückspiel mit dem polnischen U19-Meister Lech Posen zu tun. Das erste Duell steigt am Mittwoch (03.10.18, 19:00 Uhr) im Stadion auf dem Wurfplatz/Amatuerstadion. Vorab sprach herthabsc.de mit Meister-Coach 'Hardy' über die Bedeutung des Wettbewerbs, den Gegner aus Polen und interessante Kaderzusammenstellungen.
herthabsc.de: 'Hardy', am Mittwoch (03.10.18, 19:00 Uhr) startet für euch das Abenteuer UEFA Youth League. Wie groß ist deine Vorfreude?
Hartmann: Natürlich freuen wir uns sehr auf dieses Turnier! In gewisser Weise ist die Youth League für uns alle aber Neuland - was man gerade auch mit Hinblick auf die Organisation und das ganze Drumherum merkt. Da steckt ein großer Aufwand dahinter. Umso mehr freuen wir uns darauf, dass es endlich losgeht. Diese Spiele sind etwas sehr Besonderes für uns.
herthabsc.de: Wie du bereits erwähnt hast, ist Hertha BSC in dieser Saison zum ersten Mal überhaupt in diesem Wettbewerb vertreten. Welche Bedeutung hat die Teilnahme für den gesamten Verein?
Hartmann: Schon der Gewinn der Deutschen Meisterschaft war etwas Großes für Hertha BSC. Die damit einhergehende Teilnahme an der Youth League setzt dem Ganzen nun noch einen obendrauf! Auf nationaler Ebene konnten wir bereits für unsere gute Nachwuchsarbeit werben, jetzt können wir dies auch noch auf der größten Bühne im internationalen Jugendfußball tun. Insofern ist die Teilnahme an der Youth League für den ganzen Verein - nicht nur für unsere Spieler - von großer Bedeutung!

herthabsc.de: In der 1. Runde bekommt ihr es mit Lech Posen zu tun. Wie schätzt du die Polen ein?
Hartmann: Schon vor der Auslosung habe ich gesagt, dass Lech Posen von allen möglichen Gegnern mit Sicherheit der stärkste und namhafteste ist. Trotzdem kann man sie in diesem konkreten Fall nicht so richtig einschätzen. Sie haben nämlich im Prinzip zwei U19-Mannschaften: Eine, die weitestgehend aus '2000ern' und ein paar Spielern aus dem 1999er-Jahrgang zusammengesetzt ist und eine, die aus '2001ern' und U17-Spielern besteht. Wir haben uns selbstverständlich mit beiden Mannschaften auseinandergesetzt. In welcher Konstellation Posen dann aber tatsächlich am Mittwoch bei uns auflaufen wird, ist ganz schwer vorherzusagen. Unabhängig davon legen wir ohnehin mehr Wert darauf, unsere eigene Spielweise und -idee umzusetzen.
herthabsc.de: Zumal du ebenfalls die Möglichkeit hast, auf drei Spieler aus dem 1999er-Jahrgang zurückzugreifen.
Hartmann: Ganz genau. Und dieses Kontingent werden wir definitiv ausschöpfen. Ich habe auch schon im Kopf, wen ich einsetzen werde. Hinzu kommt, dass wir mit Dennis Jastrzembski noch über einen Spieler verfügen, der zwar immer öfter bei den Profis zum Einsatz kommt, aber auch noch für die U19 spielberechtigt ist. Wir werden auf jeden Fall eine schlagkräftige Truppe auf den Rasen schicken.
herthabsc.de: In der A-Junioren-Bundesliga Nord/Nordost habt ihr zuletzt zwei Partien in Serie verloren. Dabei seid ihr auch zwei Mal in Folge ohne eigenen Torerfolg geblieben. Wie wollt ihr verhindern, dass sich dieser Negativtrend am Mittwoch - wenn auch in einem anderen Wettbewerb - fortsetzt?
Hartmann: Meine Jungs haben das am vergangenen Samstag, als wir mit 0:1 gegen RasenBallsport Leipzig verloren, schon ganz ordentlich gemacht. Im Großen und Ganzen haben sie ein gutes Spiel gezeigt - vor allem, was die mannschaftliche Geschlossenheit und die Defensivarbeit angeht. Von daher muss ich nicht großartig auf die Spieler einwirken. Logischerweise waren sie nach der Niederlage zunächst niedergeschlagen und unzufrieden. Ich bin auch überzeugt davon, dass wir gegen Leipzig einen Punkt - wenn nicht sogar noch mehr - verdient gehabt hätten. Aber so ist das nun mal, wenn zwei Mannschaften auf demselben Niveau aufeinandertreffen: dann entscheiden Kleinigkeiten. Klar ist außerdem auch, dass uns am Mittwoch ein ganz anderes Spiel erwartet, was eben schon bei der Kaderzusammenstellung anfängt.
Hartmann: Eigentlich gar nicht. Wir gehen das Pokal-Spiel genau so an wie alle anderen Partien auch. Die Herausforderung besteht allein darin, die Spieler, die enttäuscht darüber sind, in der Youth League nicht zum Einsatz zu kommen, aufzubauen und optimal auf das Spiel am Sonntag vorzubereiten. Meine Hoffnung ist, dass wir ein gutes Gefühl aus der Partie gegen Posen mitnehmen und uns ab Donnerstag komplett auf den Pokal fokussieren, um St. Pauli zu schlagen.
herthabsc.de: In der Geschichte der UEFA Youth League konnte bisher noch kein deutsches Team den Wettbewerb gewinnen. Seit seiner Einführung zur Saison 2013/14 holten der FC Barcelona und der Chelsea FC jeweils zwei Mal den Titel, ein Mal setzte sich der FC Salzburg durch. Du weißt, was es bedeutet, Geschichte zu schreiben: Schließlich seid ihr in der vergangenen Saison erstmals in der Vereinsgeschichte Deutscher U19-Meister geworden. Wie groß ist deine Motivation, mit deiner Mannschaft nun auch der erste deutsche Vertreter zu werden, der die Youth League gewinnt?
Hartmann: (lacht) Man muss natürlich realistisch an die Sache herangehen und seinen Kader richtig einschätzen. Aber klar: Das ist ein Wettbewerb, in dem wir so weit wie möglich kommen wollen. Wir werden in jedes Spiel mit der Einstellung gehen, zu gewinnen. Wie weit die Reise dann für uns geht, werden wir sehen.
(af/City-Press)
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[>]Wir werden in jedes Spiel mit der Einstellung gehen, zu gewinnen.[<]