
In Marzahn-Hellersdorf kannst du alles sein. Auch Herthaner.
In Marzahn-Hellersdorf kannst du alles sein. Auch Herthaner.


Berlin - Jeder Fan hat diesen Moment gehabt. Diesen Moment, in dem es um einen geschehen war. Diesen Moment, wenn der Fußball einen in seinen Bann gezogen hat. Oft sind es verschwommene und hochstilisierte Kindheitserinnerungen, aber es sind Erinnerungen, die auch nach Jahren und Jahrzehnten klar vor dem inneren Auge auftauchen. Es sind Erinnerungen, die schlicht und ergreifend nichts weniger sind als der Ursprung einer Geschichte. Einer Verbindung, die oft ein Leben lang hält.
Objektiv und rational ist dieser Vorgang nicht zu erklären: Das erste Spiel im atmosphärischen Stadion an der Seite eines Familienmitglieds, ein Spieler, der durch eine Aktion zum persönlichen Helden wird, herausragende Siege, aber auch bittere Niederlagen - alles Szenarien, die Klein und Groß, Jung und Alt zum Fan gemacht haben. Alles Stoff, der gleiches auch in der Gegenwart noch bewirkt. Fußballromantik par exellence – und ein Phänomen, das natürlich auch bei Hertha BSC und seinen Anhängern vorkommt.
Bei Hannah liegt der erste Stadionbesuch noch gar nicht so lange zurück. Gemeinsam mit ihrem Vater betrat die 21-Jährige im März 2017 das erste Mal das Olympiastadion. Die Augenoptikerin, die 2014 aus Thüringen in die Hauptstadt kam, sollte Zeuge eines denkwürdigen Spiels werden, das die Blau-Weißen mit 2:1 gegen Borussia Dortmund gewannen. "Ich war begeistert von der Stimmung im Stadion und wie die Fans nach jedem gewonnenen Zweikampf gejubelt haben", so die junge Frau, die den Hauptstadtclub seitdem interessiert verfolgt und – falls es die Arbeitszeiten am Spieltag zulassen – immer wieder gerne zu den Heimspielen kommt.
Möbel für die Herthaner
Seit nunmehr über 20 Jahren hält Jacqueline Zinn dem Hauptstadtclub die Treue. Die gelernte Einrichtungsberaterin aus dem zehnten Berliner Verwaltungsbezirk erinnert sich noch ganz genau, wann sie ihre Vorliebe für die Blau-Weißen entdeckte. "Das war im April 1997, als wir 2:0 gegen Kaiserslautern gewonnen haben und in die Bundesliga aufgestiegen sind. Das war ein absolutes Schlüsselerlebnis für mich", sagt die 52-Jährige, die damals mit ihrer Schwester ins Olympiastadion gepilgert war. "Zu dieser Zeit hat mich der Fußball nicht so interessiert, aber danach bin ich Herthanerin geworden – inklusive Dauerkarte und Mitgliedschaft!" Die Heimspiel-Tage verlaufen inzwischen auch nach einem Ritual: "Wir sind um die 40 Personen, von Jung bis Alt, die sich vor dem Spiel treffen und zusammen anstoßen. Es gab auch schon mal gemeinsam für uns ein Spanferkel", so Zinn.
Eine Anekdote hat die gebürtige Berlinerin bei diesen Anlässen mehr als einmal erzählt. "In meinem Beruf habe ich früher einen ehemaligen Spielern Möbel verkauft. Neben Ali Daei oder Gabor Kiraly war auch Pál Dárdai mit seiner Frau da. Damals war sie mit Palko schwanger", sagt Zinn. Auch Ex-Trainer des Hauptstadtclubs ließen sich von ihr beraten. "Michael Skibbe war auch mal da, als er schon drei oder vier Spiele verloren hatte. Da konnte ich mir nicht verkneifen, ihn darauf aufmerksam zu machen, dass wir auch bundesweit liefern", erzählt die Herthanerin schmunzelnd.
Nach dem Mauerfall zu Hertha BSC
Wie auch bei Zinn kreuzten sich die Wege von Hertha BSC und Jörn Fehrmann erst nach dem Mauerfall. "Ich komme aus einer fußballbegeisterten Familie, mit meinem Vater war ich vor der Wende immer mal beim BFC Dynamo", so der 44-Jährige. Umso prägender war sein erster Besuch im Olympiastadion – am 11. November 1989 gegen Wattenscheid 09. Offiziell sahen 44.174 Zuschauer das 1:1 in der Zweiten Liga, inoffiziell waren wohl mehr als 60.000 Fans im weiten Rund. Der damals 16-Jährige war einer von ihnen. "Es war die erste Chance, zu Hertha BSC zu gehen und gleich in diesem Moment hatte mich der Verein", so der ehemalige Radsportler.
Fehrmann ist dem Hauptstadtclub seitdem treu geblieben. Auch bittere Rückschläge ließen seine Verbindung zu den Blau-Weißen nicht abbrechen. "Zu Zweitligazeiten war ich bei den Derbys in der Alten Försterei, auch einmal in Dresden und in Cottbus", erinnert er sich an diese turbulente Phase. Doch diese Zeiten sind zum Glück vergangen. "Ich finde den Weg, den Hertha mit den vielen Talenten aus der eigenen Akademie geht, gut und absolut richtig. Die aktuelle Saison macht wirklich Spaß", so Fehrmann, der natürlich auch gegen den SC Freiburg im Stadion sein wird. Logisch, schließlich ist es der Bezirksspieltag Marzahn-Hellersdorf.
Hinweis: Wer Teil der Kampagne werden möchte, bekommt weitere Informationen unter https://www.auch-herthaner.de/!
(fw/HerthaBSC)
Gesagt...
[>]Es war die erste Chance, zu Hertha BSC zu gehen und gleich in diesem Moment hatte mich der Verein.[<]