Allen Widerständen zum Trotz
Fans | 24. Oktober 2018, 15:03 Uhr

Allen Widerständen zum Trotz

Allen Widerständen zum Trotz

Herthaner kannst du überall sein. Auch in Dortmund. Kai Heumann hat als gebürtiger Münsteraner eigentlich keine Verbindung nach Berlin – und trotzdem verliebte er sich in die 'Alte Dame'.

Berlin – Der Fußballverein, für den man sich meist schon in jungen Jahren entscheidet, ist in der Regel vom Umfeld, insbesondere von der Präferenz der eigenen Familie abhängig. Für den Münsteraner Kai Heumann, geboren in der Nähe von Ahlen, gilt dies keineswegs. Der Sohn eines überzeugten FC Köln-Fans entschied sich im Alter von fünf Jahren entgegen aller Umstände für Hertha BSC. "Ich habe mit meinem Vater ein Spiel zwischen Hertha und Köln gesehen. Hertha hat gewonnen, das fand ich cool", berichtet der 20-Jährige gegenüber herthabsc.de von seinem ersten Kontakt mit den Blau-Weißen. Dieser riss in der Folge nie wieder ab und wurde stattdessen vertieft – trotz der stets großen Distanz von knapp 400 Kilometern.

Als es Heumann im Jahr 2016 für ein Städtebau-Studium nach Dortmund zog, wuchs die geographische Entfernung sogar noch etwas weiter an. Dafür ist der Anfahrtsweg zum Westfalenstadion, wo der 20-Jährige ebenso wie bei weiteren nahegelegenen Städten wie Duisburg oder Gelsenkirchen möglichst viele Auswärtsspiele der Herthaner besucht, kürzer geworden. Gesehen hat er beim BVB schon einiges, wobei vor allem zwei Partien hängengeblieben sind: Der 2:1-Sieg nach dem Wiederaufstieg im September 2011 und sechs Jahre später das dramatische Ausscheiden im DFB-Pokal-Achtelfinale - als die Herthaner sich erst im Elfmeterschießen geschlagen geben mussten. "Da war ich den Tränen nahe", erinnert sich Heumann. Insgesamt blickt er aber trotzdem auf eine positive Bilanz bei den Borussen: "Mit Ausnahme des Pokalspiels haben wir dort nie verloren, wenn ich im Stadion war."

Hand in Hand mit Lucio

So richtig ausgelassen feiern kann der blau-weiße Talisman im Westfalenstadion aber nur selten. Mit seinem Vater, der Hertha mittlerweile auch als seinen zweiten Verein zu schätzen gelernt hat, landet er schließlich stets inmitten der schwarz-gelben Anhänger. "Da muss man sich bedeckt halten", berichtet Heumann, der aber trotzdem nie auf zwei essenzielle Fan-Utensilien verzichtet: "Ein Trikot und einen Schal habe ich immer mit dabei, das ist doch klar!"

Seine wohl schönste blau-weiße Erinnerung erlebte er indes bei einem seiner Trips in die Hauptstadt, die er stets mit einem Besuch im Olympiastadion verknüpft. Der 1. September 2007 ist so ein Tag. Für die meisten Herthaner ist es wohl ein Heimspiel wie jedes andere, für Heumann persönlich ist dieses Duell mit dem VfL Wolfsburg aber ein ganz besonderes. "Ich durfte als Einlaufkind an der Seite von Lucio ins Stadion. Am Ende haben wir durch einen späten Treffer von Solomon Okoronkwo mit 2:1 gewonnen. Das war ein toller Tag", erinnert er sich mit strahlenden Augen zurück.

In Dortmund vor Ort

Dem kommenden Samstag (27.10.18, 15:30 Uhr), wenn der Hauptstadtclub im Rahmen des neunten Spieltages in Dortmund gastiert, blickt der Student nicht nur aufgrund seiner persönlichen Bilanz optimistisch entgegen. "Wir haben aktuell eine richtig geile Mannschaft", freut er sich über die bisher so tolle Ausbeute von 15 Punkten aus den ersten acht Bundesliga-Spielen, die immerhin Platz sechs bedeutet.

Am Samstag wird der 20-Jährige definitiv wieder im Stadion sein, was die ferne Zukunft betrifft, hat er indes noch keine allzu konkreten Pläne. Zunächst steht erst einmal der Abschluss seines Studiums an. Trotzdem wirft der Herthaner den Blick schon etwas voraus. "Vielleicht ziehe ich mal in einen Vorort von Berlin", so Heumann. Natürlich um seiner geliebten 'Alten Dame' näherzukommen und sie häufiger zu sehen: "Eine Dauerkarte in der Ostkurve wäre jedenfalls ein Traum."

(js/privat)

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Wir haben aktuell eine richtig geile Mannschaft!
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-Hertha-Fan Kai Heumann

von Hertha BSC