Kiek ma, wo dit hinjeht: Dortmund
Profis | 26. Oktober 2018, 02:53 Uhr

Kiek ma, wo dit hinjeht: Dortmund

Kiek ma, wo dit hinjeht: Dortmund

Der BVB ist Spitzenreiter der Bundesliga und wettbewerbsübergreifend noch ungeschlagen: Die Herthaner stehen vor einer großen Herausforderung, wenn sie am Samstag (27.10.18, 15:30 Uhr) im Ruhrpott zu Gast sind.

Berlin - Davon zu sprechen, die Dortmunder seien gut in die neue Saison gestartet, wäre eine astreine Untertreibung. Bislang verloren die 'Schwatz-Gelben' wettbewerbsübergreifend keines ihrer zwölf Pflichtspiele, in der Bundesliga-Tabelle grüßen sie aktuell von der Tabellenspitze. Dennoch gibt sich Pál Dárdai selbstbewusst: "Wir haben in Dortmund zuletzt immer gut ausgesehen – und das wird am Samstag genauso sein. Wichtig wird sein, Tore zu schießen. Das Spiel wird bestimmt nicht 0:0 ausgehen, um zu gewinnen, wird man zwei bis drei Tore schießen müssen", so Herthas Cheftrainer. Vor dem Aufeinandertreffen zwischen den Borussen und den Berlinern am Samstag (27.10.18, 15:30 Uhr) hat herthabsc.de den BVB genau unter die Lupe genommen.

Die sportliche Situation: Die Borussen legten einen Saisonstart der Superlative hin: An den ersten acht Spieltagen erzielten sie 27 Tore - nie zuvor hat einer Dortmunder Mannschaft das Zielwasser so gut geschmeckt. Dabei verteilten sie die Ausbeute bislang auf viele Schultern: 14 verschiedene Kicker haben in der Liga schon für die Dortmunder geknipst, zehn Mal traf ein schwarz-gelber Joker. So früh in der Saison hat es das in einer Bundesliga-Saison noch nie zuvor gegeben. In der Tabelle steht der BVB nach acht Spielen (sechs Siege, zwei Unentschieden) mit 20 Punkten und einer Tordifferenz von 27:8 ganz oben.

Die Dortmunder im Fokus: Rückwirkend betrachtet hat der FC Barcelona vielleicht nicht alles richtig gemacht, indem er Paco Alcácer im Sommer drei Tage vor Transferschluss per Leihe an Dortmund abgab. Zumindest aber lag der BVB mit dieser Entscheidung goldrichtig: In der Bundesliga erzielte der Spanier in vier Einsätzen (126 Minuten) sage und schreibe sieben Treffer - sechs davon gar als Joker. Alcácer netzte bis dato also alle 18 Minuten. Cheftrainer Lucien Favre brachte es mit wenigen Worten auf den Punkt: "Paco versteht Fußball." Sollten den 25-Jährigen am Samstag seine muskulären Probleme im Oberschenkel nicht außer Gefecht setzen, bleibt allen Berlinern allein die Hoffnung, dass Alcácer seine überragende Quote nicht aufrechterhalten kann. Doch nicht nur der spanische Nationalspieler sorgt offensiv für Furore. Der 18-jährige Jadon Sancho erzielte in der Bundesliga schon zwei Tore und bereitete sechs weitere vor. Kapitän Marco Reus sammelte bereits überragende zehn Scorer-Punkte (fünf Tore, fünf Assists).

Die Schnittstellen: Übungsleiter Lucien Favre steht seit Saisonbeginn an der Dortmunder Seitenlinie. Von 2007 bis 2009 trainierte der Schweizer die Blau-Weißen, in der Saison 2008/09 spielten die Berliner unter Favres Regie sogar um die Meisterschaft mit, am Ende reichte es für den 4. Platz. Lukasz Piszczek spielte bereits für den Hauptstadtclub (2007 bis 2010) unter Lucien Favre, ehe es den ehemaligen polnischen Nationalspieler in Richtung Ruhrpott zog und zum Saisonbeginn die Reunion mit dem Trainer erfolgte. Ein weiterer Dortmunder mit blau-weißer Vergangenheit: Maximilian Philipp. In Berlin geboren, durchlief Philipp bis als 14-Jähriger die Nachwuchs-Teams der Hertha BSC Fußball-Akademie. Über die Stationen Tennis Borussia und Energie Cottbus landete der Stürmer beim Sport-Club im Breisgau, bevor er im Sommer 2017 nach Dortmund wechselte.

Die bisherigen Duelle: Um zu verdeutlichen, wie schwierig Gastspiele im Westfalenstadion gemeinhin sind, bemühte Michael Preetz eine Metapher: "Die Trauben hängen in Dortmund besonders hoch. Gleichzeitig ist es aber eben auch besonders reizvoll, die eine oder andere davon zu pflücken", so Herthas Geschäftsführer Sport. Auf der einen Seite hat die 'Alte Dame' seit Dezember 2013 nicht mehr dreifach in Dortmund gepunktet. Auf der anderen Seite haben die Herthaner allerdings 'nur' vier der letzten zehn Liga-Partien beim BVB verloren (drei Siege, drei Remis) - zuletzt sah die Dárdai-Elf in Dortmund meistens gut aus. Besonders denkwürdig war zudem ein Aufeinandertreffen im DFB-Pokal: 2017 ging es für die beiden Teams im Achtelfinal-Duell bis ins Elfmeterschießen, in dem der BVB knapp mit 3:2 die Oberhand behielt.

Die Meinung über den Hauptstadtclub:
Die Dortmunder Brust war wohl selten breiter als aktuell, dennoch gehen die Borussen mit einer gesunden Portion Respekt in das Duell mit dem Hauptstadtclub. "Hertha ist eine ganz unbequeme Mannschaft. Wir sollten alles Positive aus dem Spiel gegen Atlético mitnehmen und dann wollen wir auch die Begegnung am Samstag gewinnen", meint Kapitän Reus. Trainer Favre schätzt die Blau-Weißen ähnlich ein: "In dieser Saison ist Hertha eine sehr gute Mannschaft. Es ist sehr schwer, gegen sie zu spielen." Und auch Sportdirektor Michael Zorc weiß, was auf den BVB zukommt: "Die Herthaner warten seit einer Woche darauf, gegen uns spielen zu können. Wir müssen nach drei Tagen wieder ran und wissen, wie schwierig das ist. Ich erwarte ein zähes Spiel, weil Hertha defensiv gut steht. Wir werden viel Geduld benötigen."

(af/imago)

von Hertha BSC