"Ich möchte ein Vorbild sein"
"Ich möchte ein Vorbild sein"
Berlin – Die zurückliegenden Sommermonate würde Per Skjelbred sicher nicht als die einfachsten seiner inzwischen knapp 14-jährigen Profikarriere bezeichnen. Verständlich: Schließlich war der Norweger in seiner Zeit bei Hertha BSC bisher nicht nur Stammspieler, sondern auch absoluter Leistungsträger. Unter Pál Dárdai war er neben Marvin Plattenhardt sogar der Akteur mit den meisten Einsatzminuten. Doch statt zu murren, bewies der 31-Jährige, warum er als Musterprofi gilt, und gab in jedem Training Vollgas. Inzwischen steht der ehemalige Kapitän der norwegischen Nationalmannschaft wieder auf dem Rasen – und überzeugt mit seinem Kampfgeist, aber wie zuletzt gegen Freiburg auch als Vorlagengeber. Mit herthabsc.de hat 'Schelle' über seine Rolle im Team, das Wetter in Berlin und das Spiel bei Borussia Dortmund (27.10.18, 15:30 Uhr) gesprochen.
herthabsc.de: Per, so langsam wird es ungemütlich in Berlin. Regen und Wind statt Sonnenschein. Wie stellst du dich auf die kalte Jahreszeit ein?
Skjelbred: Da helfen nur gute Klamotten, mit den richtigen gibt es kein schlechtes Wetter für mich (lacht). Aber egal ob Sommer oder Winter: Auf dem Platz merke ich nicht viel davon. Da konzentriere ich mich auf wichtigere Dinge!
herthabsc.de: Die nächsten Wochen haben es auf jeden Fall mit Duellen gegen Dortmund, Leipzig und Hoffenheim in sich. Welches Rezept habt ihr, um gegen die Europapokalteilnehmer zu bestehen?
Skjelbred: Wir müssen sehr fokussiert und hochkonzentriert in die Partien gehen! Wie immer wird es wichtig sein, defensiv kompakt zu stehen, um dem Gegner wenige Räume zu geben. Aber wir müssen auch an uns glauben, an unsere Spielidee. Der gute Saisonstart gibt uns Selbstvertrauen. Wir wissen, dass wir es können, aber darauf dürfen wir uns keine Sekunde ausruhen.
herthabsc.de: Ein positives Gefühl ist auch gewachsen, weil die Balance zwischen Defensive und Offensive zuletzt gut war. Vor allem im Spiel nach vorne seid ihr für den Gegner schwerer auszurechnen als in der Vorsaison.
Skjelbred: Das stimmt. Wir haben in dieser Saison noch mehr gute Leute, die Chancen kreieren und Tore schießen können. Vedad Ibišević zeigt mal wieder, warum er seit Jahren einer der besten Bundesliga-Stürmer ist. Ondrej Duda ist endlich verletzungsfrei und bringt in den Spielen das auf den Platz, was er davor im Training gezeigt hat. Aber dazu gehören natürlich noch mehr Spieler, unser gesamter Offensivbereich hat bisher in diesem Jahr überragend geliefert. Hoffentlich geht das so weiter! Außerdem dürfen Defensivspieler auch Tore schießen, vielleicht klappt das bei mir bald auch endlich wieder (schmunzelt).
Skjelbred: Es lief in diesem Jahr alles etwas anders als sonst. In den vergangenen Jahren war ich zu Beginn immer Stammspieler, dieses Mal brauchte ich etwas Geduld. Aber ich wusste, dass eine Saison lang ist und viel passieren kann. Ich habe einfach im Training und in der Kabine versucht, meinen Job für die Mannschaft und den Verein zu machen – und zuletzt lief es dann ja auch wieder gut für mich.
herthabsc.de: Seit 2014 bist du Herthaner. Seitdem hast über 150 Pflichtspiele für den Hauptstadtclub bestritten und gehörst damit zu den erfahrenen Akteuren. Welche Rolle nimmst du im Mannschaftsgefüge ein?
Skjelbred: Ich hoffe schon, dass ich gemeinsam mit den Älteren den Jungen helfen kann, sich weiterzuentwickeln. Ich möchte mit meinen Trainingsleistungen ein Vorbild sein, und wenn sie Hilfe brauchen, dann bin ich gerne für sie da. Unsere Jungs machen das aber ohnehin super, sie benötigen allenfalls mal kleinere Korrekturen (schmunzelt).
herthabsc.de: Samstag (27.10.18, 15:30 Uhr) gastiert ihr beim Tabellenführer Borussia Dortmund. Dort habt ihr das bislang letzte Mal vor fünf Jahren gewonnen. Was stimmt euch optimistisch, zumindest einen Punkt mit in die Hauptstadt zu entführen?
Skjelbred: Wir haben großen Respekt vor der Aufgabe. In Dortmund zu spielen, ist immer etwas Besonderes. Aber wir haben das Selbstvertrauen, um auch dort ein gutes Spiel abzuliefern. Wenn wir an unsere Grenzen gehen und Dortmund Fehler macht, müssen wir da sein!
(fw/City-Press)
Gesagt...
[>]Es lief in diesem Jahr alles etwas anders als sonst. Dieses Mal brauchte ich etwas Geduld.[<]