Profis | 27. Oktober 2018, 20:36 Uhr

"Für diese Spiele lebst du als Fußballer"

"Für diese Spiele lebst du als Fußballer"

Doppeltorschütze Salomon Kalou, Karim Rekik, Fabian Lustenberger und Davie Selke kommentierten im Anschluss den späten Punktgewinn beim BVB.

Dortmund - In einem höchst ereignisreichen Fußballspiel erkämpften sich die Herthaner am Samstag (27.10.18) bei Spitzenreiter Borussia Dortmund beim 2:2 in letzter Minute noch einen Punkt. Passend zum emotionalen Auf und Ab während der 90 Minuten unterschieden sich auch die Einschätzungen der Blau-Weißen nach dem Spiel, alle gemeinsam hatten sie jedoch die Zufriedenheit über den zusammen und als Team erarbeiteten Zähler. herthabsc.de hat die Stimmen der Berliner Profis gesammelt.

Fabian Lustenberger: Gegen Freiburg haben wir es mit Pech und ein bisschen Unvermögen verpasst, den Sieg einzufahren. Diesmal haben wir einen Punkt durch ein bisschen Spielglück, durch Leidenschaft und durch Kampf bis zur 90. Minute geholt. Der Zähler ist nicht komplett glücklich. Klar hatte Dortmund nach Kontern die besseren Chancen, aber wir haben 90 Minuten alles investiert und sind dafür am Ende belohnt worden. Wir hatten neben den Toren auch noch drei oder vier gute Möglichkeiten. Wir wussten, dass wir dranbleiben müssen und kein Gegentor mehr kassieren dürfen. Beim 1:3 wäre das Spiel wohl durch gewesen. Durch das 1:2 war noch alles möglich. Dann hat sich Davie super durchgesetzt und Salomon ist vom Punkt halt eiskalt. Wir freuen uns sehr über einen Auswärtspunkt bei der Mannschaft der Stunde. Das gibt Selbstvertrauen für die nächsten Wochen. Es geht gar nicht um den Anschluss nach oben in der Tabelle, sondern um die Art und Weise. Die ist seit Wochen richtig gut. Wir müssen auch mal wieder dreifach punkten, aber so ein Zähler in Dortmund gibt Selbstvertrauen. Zuvor haben die ja alles weggeschossen.

Karim Rekik: Wenn du hier herkommst, dann weißt du, dass dich ein sehr schwerer, sehr formstarker Gegner erwartet. Wir haben phasenweise zu viele Bälle im Zentrum verloren, und dann kontert Dortmund mit enormem Tempo. Das macht den Job als Verteidiger richtig schwer, aber für Spiele wie heute lebst du als Fußballer. Insgesamt gesehen sind wir über den späten Ausgleich natürlich sehr glücklich. Jetzt müssen wir uns ausruhen, ich habe das Gefühl, heute zwölf oder 13 Kilometer gerannt zu sein (lacht).

Salomon Kalou: Ich habe vor dem Elfmeter nur gedacht: Nach all den verwandelten Strafstößen im Training darfst du den auf keinen Fall verschießen (grinst). Ich habe mich konzentriert und wusste, dass ich, wenn ich die richtige Ecke wähle, auch treffen würde. In solchen Augenblicken zählt nur der Moment, das Hier und Jetzt. Es war wichtig für uns, bei diesem starken Gegner einen Punkt mitzunehmen. Wir hatten uns vorgenommen, als Team diszipliniert zu verteidigen und vorne jede Chance zu nutzen, die wir bekommen. Ich habe darauf gewartet, endlich wieder selbst zu treffen, dass es dann gegen so einen Gegner klappt, der nicht viel zulässt, ist umso schöner!

Davie Selke: Mein Puls ist noch ganz weit oben, Adrenalin ist auf jeden Fall da. Mega Spiel, es war richtig geil! In der zweiten Halbzeit ist die Post abgegangen. In der Phase waren die Dortmunder für uns extrem schwer zu verteidigen. Wir haben uns gefangen und es war wichtig, dass wir das dritte Gegentor nicht bekommen haben. Am Ende war es dann ein Lucky Punch. Bei der Elfmeterszene gehe ich am Mann vorbei und denke eigentlich schon ans Tor – und da haut er mich um, Foul. Kalou hat wahrscheinlich immer noch keinen Puls, so kalt ist der. Ich war mir sicher, dass er den macht – und er hat ihn heute für uns versenkt. Das ist ganz wichtig! Es gibt schönere Momente, als in dieser Situation zum Elfmeter anzulaufen. Wir machen es momentan gut und sind eklig für den Gegner. Wichtig war es, das Spiel lange offen zu halten. Wir haben bis zum Schluss dran geglaubt und holen am Ende einen Punkt. Das ist überragend für uns!

von Hertha BSC