Alte Fußballweisheiten und 'Killer' Kalou
Profis | 28. Oktober 2018, 14:02 Uhr

Alte Fußballweisheiten und 'Killer' Kalou

Alte Fußballweisheiten und 'Killer' Kalou

Die Blau-Weißen bestätigten am Samstag (27.10.18) beim 2:2 (1:1) in Dortmund eine alte Regel. Ein Herthaner beendete dabei eine lange Durststrecke.

Dortmund/Berlin - ‘Wer die Tore vorne nicht macht, wird hinten bestraft!’ ist eine jener Fußballweisheiten, die wohl so alt wie der Fußball selbst ist. Am späten Samstagnachmittag (27.10.18) fand diese Regel im Westfalenstadion Anwendung, als Salomon Kalou in der Nachspielzeit vom Elfmeterpunkt zum 2:2-Endstand traf - nachdem die Dortmunder zuvor gleich mehrere Großchancen liegen gelassen hatten, um für die (Vor-)Entscheidung zu sorgen. "Mit ein bisschen Spielglück, Leidenschaft und viel Kampf haben wir uns den Punkt geholt. Der Zähler ist nicht komplett glücklich", ordnete Fabian Lustenberger das Geschehen im Nachgang ein. "Klar hatte Dortmund nach Kontern die besseren Chancen, aber wir haben 90 Minuten lang alles investiert und sind dafür am Ende belohnt worden", so der Herthaner weiter.

Dabei ging die Begegnung mit dem Liga-Primus aus Berliner Sicht alles andere als optimal los. Der BVB startete furios, kam früh zu hochkarätigen Möglichkeiten und ging nach einer knappen halben Stunde durch einen Treffer von Jadon Sancho auch verdientermaßen in Führung. Zuvor hatte der englische Shootingstar schon einmal genetzt, Vorbereiter Marco Reus stand allerdings im Abseits, sodass das Tor nicht zählte. "Die ersten 20 Minuten waren nicht in Ordnung. Das Abseitstor hat uns ein bisschen geweckt, nach dem 0:1 waren wir dann richtig wach. Und dann haben wir angefangen so zu spielen, wie wir es uns vorgenommen hatten", erklärte Cheftrainer Pál Dárdai. So war es ausgerechnet Kalou, der nach sehenswerter Vorarbeit von Maximilian Mittelstädt noch vor dem Halbzeitpfiff den Ausgleich markierte, auf diese Weise sein erstes Saisontor erzielte und die persönliche Durststrecke von 805 Minuten ohne eigenen Torerfolg beendete.

"Wir sind gut aus der Kabine gekommen und hatten zwei hundertprozentige Chancen. Für die Phase, in der sich Dortmund gesteigert hat, kann ich meinem Team keinen Vorwurf machen. Das zweite Tor von Sancho kann man nicht verteidigen", fand Dárdai lobende Worte für die 'Schwatz-Gelben', die zuvor in Bundesliga und Champions League sechs Partien in Serie gewonnen hatten; vier davon sogar ohne Gegentor.

"Salomon hat wahrscheinlich immer noch keinen Puls"

Doch die Dortmunder verpassten es, für klare Verhältnisse zu sorgen und auch noch das 3:1 zu schießen. Raphaël Guerreiro scheiterte an Rune Jarstein, Jacob Bruun Larsen vergab freistehend. Auf der Gegenseite war es schließlich Joker Davie Selke, der in der 90. Minute im Duell gegen Dan-Axel Zagadou zu Fall kam und Schiedsrichter Sascha Stegemann gar keine andere Wahl ließ, als auf den Punkt zu zeigen. "Es war wichtig, dass wir das dritte Gegentor nicht bekommen haben. Am Ende war es dann ein Lucky Punch", rekapitulierte Herthas Nummer 27. "Salomon hat wahrscheinlich immer noch keinen Puls, so kalt ist der. Ich war mir sicher, dass er den macht – und er hat ihn für uns versenkt. Der Punktgewinn ist überragend für uns!", so ein euphorisierter Selke. Dortmunds Cheftrainer Lucien Favre fasste es folgendermaßen zusammen: "Ich finde, dass wir sehr gut gespielt haben. Wir wollten gewinnen und hatten Chancen auf das 3:1, die wir leider nicht genutzt haben. Am Ende begehen wir einen kleinen Fehler, der uns den Sieg gekostet hat. So ist Fußball." Noch so eine Weisheit.

(af/City-Press)

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Mega Spiel, es war richtig geil!
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-Davie Selke

von Hertha BSC