Blau-Weißer unter Schwaben
Fans | 11. Dezember 2018, 11:12 Uhr

Blau-Weißer unter Schwaben

Blau-Weißer unter Schwaben

Herthaner kannst du überall sein. Auch in Stuttgart. Tillmann Gronert wird dank seiner Mitbewohner Hertha-Fan und hält den Blau-Weißen auch am anderen Ende Deutschlands die Treue.

Berlin – Fernbeziehungen gelten als äußerst schwierig und nicht gerade langanhaltend. Man sieht einander nur alle paar Monate und verliert sich so irgendwann womöglich aus den Augen. Tillmann Gronert erzählt eine andere Geschichte – zumindest wenn er von seiner geliebten 'Alten Dame' spricht. Dabei hat es den gebürtigen Zehlendorfer schon vor 15 Jahren aus der Hauptstadt gezogen. Der Arbeit wegen ging er zunächst nach Ulm und Düsseldorf. Anschließend lebte er eine Zeit lang in Schweden. "Seit sechs Jahren bin ich nun in Stuttgart", berichtet der 44-Jährige gegenüber herthabsc.de. Eine Sache ist trotz all der Umzüge und Reisen stets gleich geblieben: "Ich bin Herthaner, Hertha ist mein Verein!"

Dabei hat es ein bisschen gedauert, bis sich Gronert für den Bundesligisten begeistern konnte. "In meiner Jugend war ich mit meinem Vater und meinem Bruder mal im Olympiastadion, da ist der Funke aber nicht so wirklich übergesprungen", blickt er auf seine blau-weißen Anfänge zurück. Den richtigen Startschuss erlebte der 44-Jährige erst während seiner Studienzeit: "1998 haben mich meine beiden WG-Mitbewohner, zwei waschechte Herthaner, mit ins Stadion genommen. Seitdem bin ich auch ein richtiger Fan." Sein erstes großes Highlight ließ nicht lange auf sich warten. "Ende des Jahrtausends war ich beim Nebelspiel gegen Barcelona. Es war beeindruckend, überhaupt in der Champions League zu spielen", erinnert sich Gronert an einen denkwürdigen Abend. "Durch den Dunst haben wir das Tor nicht gesehen. So langsam brach sich der Jubel aber Bahn und um uns herum realisierten alle, dass wir gerade einen Treffer erzielt hatten."

Ohne Glück beim VfB

Obwohl der gebürtige Zehlendorfer in der Folge die Heimat verließ, besucht er weiterhin Partien der Blau-Weißen. "Während meiner Düsseldorfer Zeit war ich bei mehreren Spielen im Ruhrgebiet dabei", so der 44-Jährige über Auswärtsfahrten nach Bochum, Dortmund und Gelsenkirchen. "2006 war ich auch mal in Bremen, dort haben wir 3:0 gewonnen." Jener Auftritt ist bis dato der letzte Sieg bei Werder. Weitaus weniger Glück hatte der Teamleiter für Qualitätssicherung indes bei seinen Besuchen im Stuttgarter Stadion: "Ich war bisher zwei Mal dort, wir haben aber beide Male verloren. Seitdem war ich hier nicht mehr in der Arena – in der Hoffnung, dass wir dann wieder gewinnen." Geholfen hat es nicht, bei den jüngsten drei Auftritten in Baden-Württemberg entführte die 'Alte Dame' insgesamt nur einen Punkt. Deswegen will Gronert beim Duell am Samstag (15.12.18, 15:30 Uhr) auch wieder von der Tribüne aus die Daumen drücken.

In Stuttgart war es für den Herthaner anfangs nicht nur wegen der glücklosen Stadionbesuche schwierig, mit etwas Anlauf hat er sich im Schwabenland aber gut eingelebt. "Ich habe hier meine Frau kennengelernt, die ebenfalls aus Berlin stammt. Zusammen haben wir mittlerweile ein Kind", berichtet der ehemalige Hauptstädter, der auch mit seinen einstigen Mitbewohnern noch zu Hertha-Spielen geht. "Einer wohnt in Frankfurt, mit dem habe ich mich auf halber Strecke im Hoffenheimer Stadion getroffen." Dieses könnte in Zukunft allerdings schon deutlich weiter entfernt sein. "Eine Rückkehr nach Berlin ist für uns irgendwann sicherlich eine Option", gibt der Vater einen Einblick in die grobe Familienplanung. Es gäbe aber auch Überlegungen in Richtung Ostsee. So oder so: Gronert wird die Blau-Weißen auch dann noch unterstützen.

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(js/privat)

von Hertha BSC