Der perfekte Zeitpunkt
Der perfekte Zeitpunkt
Hertha BSC erarbeitete sich im Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt drei ganz wichtige Zähler. Dafür war auch gutes Timing entscheidend.
Berlin – Enge Spiele werden im Fußballsport nicht selten durch Standardsituationen entschieden, kurz vor der Pause erzielte Tore sind ein großer psychologischer Vorteil - das Bundesliga-Spiel zwischen Hertha BSC und Eintracht Frankfurt bestätigte diese beiden ungeschriebenen Gesetze. Nach 40 umkämpften Minuten schraubte sich Marko Grujić im Strafraum der Hessen hoch und köpfte eine präzise Ecke von Marvin Plattenhardt zum Tor des Tages ein. „Als die Ecke kam, hatte ich schon das Gefühl, dass ich den Ball ins Tor bekomme. Ich bin sehr glücklich, dass ich jetzt getroffen habe – das war ein sehr spezieller Moment“, zeigte sich Herthas Nummer 15 im Anschluss hocherfreut. "Wir haben den perfekten Zeitpunkt erwischt, um unser Tor zu erzielen – danach konnten wir uns neu sortieren und die zweite Hälfte mit noch mehr Selbstvertrauen angehen", analysierte Grujić, der dem Gegner Respekt zollte. "Es war insbesondere im zweiten Durchgang ein sehr schweres Spiel, in dem Frankfurt gezeigt hat, warum sie in der Tabelle oben dabei sind." Für Herthas Serben hatte der Sieg auch eine persönliche Ebene - beim Wiedersehen mit seinem alten Freund Luka Jović hatte Grujić das bessere Ende für sich. "Ich denke, dass er mich nach unserem Sieg jetzt mal zum Abendessen einladen muss", schmunzelte der 22-Jährige.
Nach dem knapp verpassten zweiten Tor erhöht Frankfurt den Druck
Einladungen waren an diesem Abend im Berliner Olympiastadion sonst eher rar gesät. Beide Mannschaften neutralisierten sich mit disziplinierten Vorstellungen im ersten Durchgang weitestgehend, ehe Grujić auf den Plan trat. Nach dem Seitenwechsel erspielten sich die Herthaner schnell Möglichkeiten, ihre Führung auszubauen. Davie Selke gelang ein Tor, welches wegen einer Abseitsstellung jedoch zu Recht keine Anerkennung fand, wenig später verhinderten ein Platzfehler und der gut reagierende Frankfurter Torhüter Trapp ein mögliches 2:0 des Angreifers. "In dieser Phase hätten wir das Spiel beenden können", erklärte Pál Dárdai im Anschluss. Im weiteren Spielverlauf riskierten die Gäste vom Main dann immer mehr und erhöhten den Druck auf die blau-weiße Defensive, die jedoch standhielt. "Rune Jarstein hat in ein, zwei Situationen sehr gut pariert, aber die Jungs haben sich auch immer wieder dazwischengeworfen und insgesamt wenig klare Abschlüsse des Gegners zugelassen", zeigte sich der Ungar zufrieden mit seinem Team. Kurz vor Schluss forderten die Frankfurter nach einem Zweikampf zwischen Marko Grujić und Luka Jović einen Elfmeter, dieser blieb nach Überprüfung durch den Videoassistenten in Köln jedoch aus. Für Dárdai die richtige Entscheidung: "Aus meiner Sicht haben in dieser Szene vier Hände gearbeitet, nicht nur zwei – daher war es für mein kein Elfmeter", erklärte Herthas Cheftrainer.
Gute Teamarbeit - und Hunger auf mehr
Einige Minuten galt es für die Berliner Profis im Anschluss noch zu überstehen, dann war der umjubelte zweite Sieg in Folge unter Dach und Fach. "Wir haben vielleicht auch ein bisschen Glück beansprucht, aber das darf auch mal auf unserer Seite sein", analysierte Fabian Lustenberger im Anschluss. Der Schweizer war voll des Lobes für seine Teamkollegen: "Egal wer spielt, egal wer ausfällt: Jeder haut sich rein und gibt sein Bestes. Die Qualität der Mannschaft ist sehr gut, das hat man heute wieder gesehen." Auch Davie Selke betonte nach der Partie die gute gemeinsame Arbeit der Mannschaft. "Alle zusammen haben den Plan heute super durchgezogen. Schön, dass wir wieder durch einen Standard in Front gehen konnten und das Ding am Ende über die Zeit gebracht haben. Das sind drei ganz wichtige Punkte, durch den Sieg halten wir Anschluss ans obere Drittel und haben eine tolle Reaktion auf den kleinen Durchhänger gezeigt", sagte Herthas Nummer 27.
Die allein genügt den Profis des Hauptstadtclubs jedoch noch nicht. "Wir haben noch ein paar Spiele und da können wir noch ein paar Zähler holen", erklärte Marvin Plattenhardt. Der Linksverteidiger blickte bereits auf die kommende Aufgabe voraus: "In Stuttgart können und möchten wir auch punkten!" Nach dem wichtigen Heimsieg wäre beim Auswärtsspiel am Neckar am kommenden Samstag (15.12.18, 15:30 Uhr) tatsächlich ein perfekter Zeitpunkt, um das blau-weiße Punktekonto weiter aufzustocken. "Wir haben wir nun noch drei Spiele und mit der momentanen Verfassung wollen wir alle drei gewinnen", gab Fabian Lustenberger einen Einblick in das gefestigte Selbstvertrauen der Berliner Profis, die ihr aktuelles Momentum nutzen wollen. Die Anhänger des Hauptstadtclubs werden es gerne hören – und in den letzten drei Pflichtspielen des Jahres auf weitere spezielle Momente mit ihrer Mannschaft hoffen.
(kk/City-Press)
Gesagt...
[>]Alle zusammen haben den Plan heute super durchgezogen. Das sind drei ganz wichtige Punkte![<]