
Unnötig und vermeidbar
Unnötig und vermeidbar

Ein Doppelpack von Mario Gomez (64., 76.), der vor der Partie am 15. Spieltag 670 Minuten ohne Torerfolg blieb, verhinderte den dritten Auswärtssieg der laufenden Saison - und damit einen rundum gelungen Tag für einen Debütanten auf Seiten der Blau-Weißen: Maximilian Mittelstädt. Das Eigengewächs schoss in seinem 35. Bundesliga-Spiel sein erstes Bundesliga-Tor (38.) für seine Farben. "Sicher war es ein schönes Gefühl, trotzdem überwiegt die Enttäuschung, dass wir das Spiel noch aus der Hand gegeben haben", sagte der Linksfuß, der vor allem im ersten Abschnitt ein steter Unruheherd war und insgesamt die meisten Torschüsse, Vorlagen und Flanken seines Teams verzeichnete. "Maxi hat es gut gemacht und wir hatten insgesamt alles im Griff“, befand auch Per Skjelbred, der für den verletzten Marko Grujić in die Startelf gerückt war.
Zu passiv nach dem Wechsel
Nach dem Seitenwechsel fehlten Mittelstädt und Co. jedoch der richtige Zugriff, auch wenn die Statistik am Ende die Herthaner bei den Torschüssen, den gewonnen Zweikämpfen und der Passgenauigkeit vorne sah. "Wir haben uns zu sehr hinten reindrücken lassen und sind selbst kaum noch zu wirklich zwingenden Möglichkeiten gekommen", räumte Herthas Nummer 17 ein. Sein Fernschuss (53.), der den zu weit vor dem Tor stehenden Ron-Robert Zieler beinahe überraschte, jedoch knapp vorbeistrich, war in dieser Phase noch die dickste Torchance seiner Elf. Stattdessen egalisierten die Schwaben - förmlich aus dem Nichts - den Rückstand durch Gomez, der zum Leidwesen wie eingangs beschrieben sogar noch nachlegte und die Pleite besiegelte. "Beim ersten Gegentor haben wir einen leichtfertigen Ballverlust, hätten die Situation danach aber auch noch klären können. Beim zweiten Treffer waren wir zu passiv, obwohl wir eine Überzahlsituation hatten", ärgerte sich Coach Dárdai über diese Szenen.
Der Fußballlehrer musste mit ansehen, wie sich seine Elf in der Schlussphase zwar aufbäumte, die vierte Niederlage aber nicht mehr abwenden konnte. Davie Selke vergab kurz vor Abpfiff die Chance zum Ausgleich, als Zieler den Kopfball des Angreifers reaktionsschnell über die Latte lenkte (88.). "Wir sind in der zweiten Halbzeit eingebrochen. Das ist sehr, sehr ärgerlich. Wir hatten erneut die Chance, uns mit einem Sieg in der Tabellenspitze festzusetzen – das ist uns wieder mal nicht gelungen", zog Selke sein Fazit. Ähnlich enttäuscht und gefrustet zeigte sich auch Fabian Lustenberger. "Diese Niederlage gehört mit Sicherheit zu den unnötigeren, die ich in meiner langen Zeit bei Hertha erlebt habe", so der Schweizer.
Blick auf Augsburg
Lange hadern werden die Blau-Weißen jedoch nicht - dafür haben sie auch keine Zeit. Schon am Dienstag (18.12.18, 20:30 Uhr) geht es für die Herthaner mit dem Spiel gegen den FC Augsburg weiter, Samstag (22.12.18, 15:30 Uhr) folgt der Abschluss in Leverkusen. "Die letzte Woche vor der Winterpause wird nicht so einfach für uns. Wir haben verletzte und angeschlagene Spieler, wollen aber unseren Fans natürlich einen schönen Jahresabschluss schenken", gibt sich Pál Dárdai kämpferisch. Sollte dies seiner Elf gelingen, dürfte so mancher Fan hocherfreut auf die Hinrundentabelle schauen.
(fw/City-Press)
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