
Die Zahlen der Hinrunde
Die Zahlen der Hinrunde
Berlin – Die Hinrunde verlief für die Blau-Weißen durchaus erfolgreich. Nach 17 Spielen stehen 24 Zähler zu Buche und damit ebenso viele wie zum selben Zeitpunkt der Vorsaison. Die 'Alte Dame' überwintert so auf einem ordentlichen 8. Platz. Die erste Halbserie der Saison bietet trotz der identischen Punkteausbeite wie im Vorjahr auch starke und interessante Zahlen, die von einer sportlichen Weiterentwicklung zeugen. All jene Statistiken hat herthabsc.de zusammengetragen.
Schon der Start war äußerst verheißungsvoll. Die Herthaner sammelten an den ersten sieben Spieltagen 14 Zähler und hatten dabei eine Tordifferenz von 12:7. Lediglich 1970/71 startete der Verein besser in die Saison. Möglich war dieser tolle Auftakt auch deshalb, weil die Berliner zwei Negativserien beendeten. In Gelsenkirchen fuhr die Mannschaft den ersten Sieg seit knapp 14 Jahren ein, kurz darauf folgte der erste Triumph über den FC Bayern seit mehr als neun Jahren. Dabei war vor allem auf die Defensive Verlass. In der Hinrunde stand nach 90 Minuten sechs Mal die Null. Rune Jarstein musste zu Saisonbeginn zudem erstmals nach 267 Minuten hinter sich greifen – blau-weißer Startrekord!
Festung Olympiastadion
Ebenfalls entscheidend war dabei die Offensive, die in den ersten sechs Partien immer mindestens einen Treffer fabrizierte. So gut kam der Berliner Angriff zuletzt 2000/01 ins Rollen. Saisonübergreifend traf das Team von Pál Dárdai sogar zwölf Spiele in Folge, was letztmals 1978/79 gelang. Die neue Qualität in der Offensive zeigte sich auch im weiteren Verlauf der Hinrunde. So feuerten die Hauptstädter gegen die TSG 1899 Hoffenheim 23 Torschüsse ab, so viele wie seit sieben Jahren in der 1. Bundesliga nicht mehr.
Der Anteil der Distanzschüsse, also Abschlüsse von außerhalb des gegnerischen Sechzehners, ist geringer als bei 16 anderen Vereinen der Liga. Die Herthaner kombinieren sich also am liebsten möglichst nahe vor des Gegners Tor. Dabei funktioniert auch das Konterspiel besser als noch in den Vorjahren. Die 'Alte Dame' schlug sechs Mal nach einem schnellen Gegenstoß zu, musste auf diese Weise selbst aber erst einen Gegentreffer hinnehmen.
Besonders gerne netzt die Mannschaft zwischen der 30. und 45. Minute ein – bisher nämlich acht Mal. Kein Bundesligist trifft in dieser Zeitspanne häufiger. Der Blick auf die Heim- und Auswärtstabelle zeigt zudem, dass sich der Hauptstadtclub im Olympiastadion besonders wohl fühlt. Mit 15 Zählern in acht Partien ist Hertha das fünftbeste Heimteam, die durchschnittliche Zuschauerzahl von 49.922 überbieten zudem nur vier Bundesligisten. Auswärts sammelte das Dárdai-Team indes neun Zähler und steht damit im Mittelfeld.

Durchstarter und Dauerbrenner
Auch individuell hielt die erste Halbserie einige Bestmarken bereit. Speziell zu Saisonbeginn machte Ondrej Duda auf sich aufmerksam, erzielte der Slowake in Gelsenkirchen und Wolfsburg doch in zwei aufeinanderfolgenden Spielen je ein direktes Freistoßtor – und zwar beide in der Nachspielzeit. Dies war seit Datenerfassung zuvor nur einem Bundesliga-Profi gelungen. Dank seiner starken Frühform stand 'Number 10' nach acht Spieltagen bereits bei sechs Treffern – so viele Saisontore hatte er in seiner Karriere zuvor noch nie. Zum Ende der Hinrunde ist er mit sieben Treffern Herthas erfolgreichster Schütze. Duda zeigte zugleich aber auch, dass er sich zu wehren weiß. In den ersten 17 Spielen beging er 40 Fouls, das ist der ligaweite Höchstwert.
Auch Javairô Dilrosun startete stark in die Saison, die zugleich seine erste Spielzeit im Herrenbereich ist. Der niederländische Neuzugang ließ sich dies nicht anmerken und steuerte in seinen ersten vier Profispielen fünf Torbeteiligungen bei. In der Folge bremste ihn eine Verletzung aus. Das wiederum ist eine Situation, die Valentino Lazaro nicht kennt. Der zum Rechtsverteidiger umgeschulte Österreicher stand bisher in jeder der 1530 Bundesliga-Minuten auf dem Platz. Dabei spielte er bundesligaweit die viertmeisten Schlüsselpässe, also Vorlagen zu einem Abschluss aufs Tor (39).
Hinten Pech, vorne Glück
Auch Vedad Ibišević kam ohne Verletzung durch die Hinrunde und feierte dadurch gleich mehrere Jubiläen. In Hannover absolvierte er sein 300. Bundesliga-Spiel, in Stuttgart sein 100. Bundesliga-Spiel für Hertha BSC. Dabei bewies der Routinier, dass er keineswegs in die Jahre gekommen ist. So steuerte der Bosnier bisher sechs Saisontreffer bei und ist damit nun der erste Profi, der in der höchsten deutschen Spielklasse mindestens 33 Tore für drei Vereine erzielt hat. Besonders wohl fühlt sich der Stürmer im gegnerischen Fünfer, von wo aus er ligaweit die zweitmeisten Tore erzielte (vier).
Zur starken ersten Halbserie gehört allerdings auch ein Rekord, auf den im Verein alle hätten verzichten können. Die Herthaner sind das erste Team der Bundesligahistorie, das in fünf Partien in Serie, alle an den ersten fünf Spieltagen, einen Elfmeter verursachte. Verloren wurde davon allerdings nur eine. In anderer Hinsicht hatten die Blau-Weißen indes deutlich mehr Glück. Sie trafen in der Hinrunde nur zwei Mal Aluminium, keine andere Mannschaft scheiterte seltener an Latte oder Pfosten.
(js/City-Press)