Herthaner kannst du überall sein. Auch in Brandenburg.
Engagement | 30. Januar 2019, 15:39 Uhr

Herthaner kannst du überall sein. Auch in Brandenburg.

Herthaner kannst du überall sein. Auch in Brandenburg.

Berlin – Hertha BSC wird als Berliner Sport-Club oft und zurecht in erster Linie mit der Hauptstadt in Verbindung gebracht. Doch Anhänger wie Beobachter des Vereins wissen genauso um den wichtigen Rückhalt, den die zahlreichen Fans aus dem Nachbarbundesland der 'Alten Dame' bieten. In Brandenburg gibt es viele Anhänger des Hauptstadtclubs, die auf einzigartigen und spannenden Wegen ihre Liebe zu Hertha entdeckt haben. Passend zum Brandenburg-Spieltag hat herthabsc.de mit drei Blau-Weißen aus der Mark gesprochen!

Wenn der Funke endgültig überspringt

Nicht immer ist der Weg zum Herthaner oder zur Herthanerin gradlinig. So wie bei Nina Konrad: "Als Kind war ich mit meinem Opa, der mir auch immer viel über die Geschichte des Vereins erzählt hat, öfter im Stadion. Zwischenzeitlich hatte ich dann aber etwas den Kontakt zum Fußball verloren", erzählt die Potsdamerin. Für ihre Rückkehr wählte Nina gemeinsam mit ihrer Mutter die perfekte Partie. "Mein erstes Heimspiel nach langer Zeit war das 6:1 gegen Frankfurt nach dem Wiederaufstieg 2013 – da ist der Funke direkt wieder übergesprungen", lacht die 20-Jährige. Doch nicht nur im Olympiastadion erlebte Nina mit Hertha BSC schöne Momente. "Meine erste Auswärtsfahrt nach Mainz 2016 werde ich nicht so schnell vergessen. Der Zusammenhalt und die Gemeinschaft, alle gemeinsam für Hertha BSC und Berlin – das war etwas Besonderes und ein tolles Gefühl!" Und so fährt die Herthanerin weiter regelmäßig auswärts und verpasst kein Heimspiel der Blau-Weißen. "Die Faszination an Hertha BSC macht für mich aus, wie der Club auch schwierige Zeiten gut überstanden hat", sagt die Brandenburgerin. "Hertha ist ein Dampfer, der so schnell nicht untergeht!"

Als in den USA ein Wecker für Hertha klingelte

Die Liebe zum Hauptstadtclub übersteht auch große Distanzen. Felix Dalstein, damals wohnhaft in Diedersdorf, wurde von seinem Großvater bereits im Alter von zwei Jahren ins Olympiastadion mitgenommen. Später entwickelten Opa und Enkel ein Fußballritual: Morgens kickte Dalstein selbst, während sein Großvater an der Seitenlinie zuschaute. Am Nachmittag feuerten sie dann gemeinsam die 'Alte Dame' und erlebten unvergessliche Momente. "Das 6:2 gegen den BVB im Jahr 2004 ist mir besonders in Erinnerung geblieben", berichtet der 22-Jährige herthabsc.de. Doch später wurden Stadionbesuche kompliziert, da es Felix mit 14 Jahren in die USA verschlug. Die Blau-Weißen ließen den Herthaner aber nicht los. Nun wurde der Wecker gestellt, um die Berliner bereits am Morgen vor dem Fernseher anzufeuern. "Zu Zweitliga-Zeiten ging es dann teilweise bereits um halb 7 los, das war schon speziell", schmunzelt Dalstein. Parallel vernetzte sich der Herthaner online und gründete einen Twitteraccount, auf dem er in englischer Sprache über Hertha BSC informierte. "Am Ende hatte der Kanal über 1.000 Follower", berichtet Felix. Mit Aufnahme seines Master-Studiums konnte er den Account mangels Zeit nicht weiterbetreiben – doch die Zuneigung zu Hertha BSC bleibt. Seit seiner Rückkehr nach Europa besucht der gebürtige Tempelhofer wieder regelmäßig Heimspiele der Berliner.

Wie ein Falkenseer sich mit Geduld seinen Traum erfüllte

Die räumliche Trennung von Hertha BSC erlebte auch Wolfgang Bo-Ehm, der in Falkensee großwurde – der Herthaner brauchte allerdings noch mehr Geduld, ehe er seinen Herzensverein im Stadion erleben konnte. Als Wolfgang acht Jahre alt war, zog die DDR die Berliner Mauer hoch. "Wir wohnten nicht weit weg vom Olympiastadion, und wenn dort etwas los war, konnte man die Zuschauer immer hören", berichtet der 65-Jährige. "Da war für mich klar: da will ich mal hin!" Sein Wunsch ging schließlich in Erfüllung. Am 11. November 1989, zwei Tage nach dem Mauerfall, erfüllte sich Bo-Ehm gemeinsam mit vielen anderen ehemaligen DDR-Bürgern seinen Traum, als er beim legendären Spiel gegen Wattenscheid erstmals das Olympiastadion betrat. "Das war ein unglaubliches Gefühl. Ich kannte das Stadion ja bloß von Bildern und habe mich zuerst kaum reingetraut", lacht der Brandenburger. Doch die Arena in Westend wurde für Wolfgang schnell zum zweiten Wohnzimmer. "Mit Freunden bin ich nach und nach immer öfter zu Heimspielen gekommen und dann auch regelmäßig auswärts gefahren", blickt der Falkenseer zurück. "Wir gehen mit unserer Gruppe heute noch zu jeder Heimpartie und sind auch immer wieder auswärts dabei!" Die Liebe zum Verein ist bei Bo-Ehm dadurch stärker denn je. Hertha BSC und seine Anhänger überwinden zur Not eben auch Mauern – der Hauptstadtclub ist auch dank Fans wie Nina, Felix und Wolfgang in Brandenburg fest verankert.

(kk/HerthaBSC)

von Hertha BSC