Kiek ma, wer da kommt: Bayern
Profis | 5. Februar 2019, 19:15 Uhr

Kiek ma, wer da kommt: Bayern

Kiek ma, wer da kommt: Bayern

Heißer Tanz unter Flutlicht: Am Mittwochabend (06.02.19, 20:45 Uhr) empfängt Hertha BSC den FC Bayern München im Olympiastadion. Die Gegnervorschau.

Berlin – Niko Kovač steht vor der Rückkehr an einen ganz besonderen Ort, wenn er am Mittwoch (06.02.19, 20:45 Uhr) als Cheftrainer des FC Bayern München an seinen Geburtsort Berlin zurückkehrt. Schließlich erlebte er im Olympiastadion, seiner einstigen Wirkungsstätte als Profi, zwei der bislang denkwürdigsten Momente seiner Trainerkarriere. Zum einen triumphierte er im Mai 2018, damals noch als Übungsleiter von Eintracht Frankfurt, im DFB-Pokalfinale über seinen heutigen Arbeitgeber. Zum anderen musste er im September seine erste Pflichtspielniederlage als Bayern-Coach hinnehmen, als die Herthaner durch Tore von Vedad Ibišević und Ondrej Duda mit 2:0 siegten. "Es ist immer wieder schön, in die eigene Geburtsstadt zurückzukehren. In der Bundesliga haben wir unser Auswärtsspiel in Berlin verloren – das möchten wir nun revidieren. Wir haben etwas gutzumachen!", kündigte Kovač an. Vor dem Pokal-Kracher hat herthabsc.de den FC Bayern porträtiert.

Die sportliche Situation:
Sieben Liga-Partien in Folge hatten die Münchner jahresübergreifend für sich entschieden, ehe es am zurückliegenden Wochenende für den Rekordmeister eine 1:3-Niederlage in Leverkusen setzte – und das nach einer Pausenführung. "Wir müssen wieder kompakter stehen. Das Wichtigste am Mittwoch wird sein, dass wir wieder auf engeren Räumen verteidigen. Wir haben in dieser Saison schon oft Führungen aus der Hand gegeben - das ist nicht Bayern-like", mahnte Leon Goretzka zu Wochenbeginn. "Das Spiel in Leverkusen hat uns schon ein bisschen zurückgeworfen. Das müssen wir jetzt aber einfach abhaken und nach vorne schauen!"

Die Münchner im Fokus: Für Goretzka persönlich lief es dabei zuletzt alles andere als schlecht. In den vergangenen drei Bundesliga-Spielen netzte der Mittelfeldstratege vier Mal. Der deutsche Nationalspieler betonte aber: "Natürlich möchte ich daran anknüpfen. Trotzdem wäre es mir lieber, wenn es gleichzeitig auch immer für die Mannschaft erfolgreich laufen würde." Ein weiterer Kandidat für die Startformation ist am Mittwoch auch wieder Manuel Neuer, der gegen die 'Werkself' noch verletzungsbedingt passen musste, am Dienstag aber schon wieder normal trainierte und auch in Kovačs Kader steht. "Wer Manuel kennt, weiß, dass er am liebsten jedes Spiel bestreitet. Er hat mir gesagt, dass er sich gut fühlt", ließ der 47-jährige Trainer auf der Pressekonferenz vor dem Pokalduell verlauten.

Die Schnittstellen: Der Name eines Berliners schießt jedem Herthaner instinktiv in den Kopf, wenn vom FC Bayern die Rede ist: Jérôme Boateng. In Wilmersdorf geboren, in der Hertha BSC Fußball-Akademie ausgebildet und unter Falko Götz in der Bundesliga debütiert, wechselte der Weltmeister über Stationen beim Hamburger Sport-Verein und Manchester City in den Süden der Republik. Und auch Kovač lief einst für den Hauptstadtclub auf (1991 bis 1996 und 2003 bis 2006). Dementsprechend ist es für den Bayern-Coach keine Partie wie jede andere: "Ich bin stolz darauf, gebürtiger Berliner zu sein und freue mich darauf, in meine Geburtsstadt zurückzukehren. Auf meinen Heimatclub kann ich am Mittwoch aber keine Rücksicht nehmen: Wir müssen gewinnen!" Den umgekehrten Weg - aus dem Süden in den Nordosten – ging Thomas Kraft, der im Sommer 2011 nach sieben Jahren an der Säbener Straße zum Hauptstadtclub wechselte.

Die bisherigen Duelle: Im DFB-Pokal trafen die 'Alte Dame' und der FCB bis dato drei Mal aufeinander. Selbst das jüngste dieser Duelle liegt dennoch schon eine ganze Weile zurück: Am 30. August 1986 setzten sich die Bayern in Berlin mit 2:1 durch. Von den vorherigen beiden Paarungen entschieden die Vereine jeweils nach Verlängerung eines für sich: Im Februar 1977 gewannen die Blau-Weißen mit 4:2, im Januar 1967 wiederum die Münchner mit 3:2. In der Bundesliga sahen die Herthaner zuletzt aber immer gut gegen die Bayern aus: Keines der zurückliegenden vier Duelle ging verloren (ein Sieg, drei Remis). Dessen ist sich natürlich auch Kovač bewusst: "Die Statistik zeigt, dass Hertha gerade gegen den FC Bayern zuletzt immer sehr heiß und motiviert war und über die eigenen Grenzen gehen konnte."

Die Meinung über den Hauptstadtclub: Ex-Herthaner Boateng verfolgt die Spiele seines Ausbildungsvereins nach wie vor genauestens: "Sie haben sich hervorragend entwickelt und spielen unter Trainer Pál Dárdai einen sehr attraktiven und auch erfolgreichen Fußball“, so Boateng. "Um ins Viertelfinale einzuziehen, müssen wir von der ersten Minute an mit voller Konzentration und vollem Engagement im Olympiastadion antreten." Auch Kovač lobte die Arbeit seines Trainerkollegen Dárdai im Vorfeld: "Hertha wird gut verteidigen, das können sie. Sie werden versuchen, ihre Stärken, die sie im Umschaltspiel haben, auszuspielen", so der Coach, der nichtsdestotrotz Selbstbewusstsein demonstrierte: "Wir müssen aufpassen und zusehen, dass wir unser eigenes Spiel schneller gestalten. Wenn wir den Ball gut und schnell laufen lassen und unsere Chancen nutzen, werden wir das Spiel auch für uns entscheiden."

(af/City-Press)

von Hertha BSC