"Dann wird unsere Chance kommen!"
Profis | 15. Februar 2019, 10:23 Uhr

"Dann wird unsere Chance kommen!"

"Dann wird unsere Chance kommen!"

Salomon Kalou spricht im Interview über sein Lieblingstor Hertha, die Vorliebe für große Gegner und das Spiel gegen den SV Werder Bremen am Samstag (16.02.19, 18:30 Uhr).

Berlin – Es war eine Szene, die seine Mitspieler in Ehrfurcht versetzte. Salomon Kalou trat beim Gastspiel der Herthaner in Mönchengladbach kurz vor dem Strafraum an, ließ mehrere Gegner aussteigen und traf nach dieser grandiosen Einzelleistung zur Führung. "Ich glaube, die Verteidiger suchen ihn immer noch", scherzte Karim Rekik im Anschluss im Gespräch mit HerthaTV. Der mit allen Wassern gewaschene Ivorer hatte im blau-weißen Trikot mal wieder für einen besonderen Moment gesorgt. Vor allem gegen die vermeintlich stärksten Kontrahenten weiß Kalou oft zu überzeugen – der Routinier bestätigt damit die Theorie, dass große Spieler in wichtigen Spielen zur Stelle sind. Im Interview mit herthabsc.de spricht Kalou über seine Vorliebe für große Gegner, einen alten Bekannten in den Bremer Reihen und das Duell mit dem SV Werder am Samstag (16.02.19, 18:30 Uhr).

herthabsc.de: Sala, dein Treffer zum 1:0 in Mönchengladbach leitete einen bemerkenswerten Auswärtssieg ein. Hand aufs Herz – war das bisher dein Lieblingstreffer für Hertha BSC?
Kalou: Puh, da muss ich erst einmal kurz nachdenken, es war aber auf jeden Fall einer davon (lacht)! Witzig ist, dass ich es nach dem Spiel gar nicht noch einmal gesehen hatte, bis Didier Drogba es auf seinem Instagram-Account postete (schmunzelt). Ich mochte aber auch mein allererstes Tor für Hertha sehr, den Kopfballtreffer zum Sieg gegen den VfL Wolfsburg. Mich da für einen persönlichen Favoriten zu entscheiden, ist schwierig. Ich denke, diese beiden sind meine Lieblingstore.

herthabsc.de: Du kamst zum Rückrundenstart zunächst eher zu Kurzeinsätzen. Bei den Borussen standest du wieder in der Startelf und gingst als Kapitän und Torschütze direkt wieder voran. Profitierst du in solch schnellen Situationswechseln auch von deiner großen Routine?
Kalou: Ja, das hat definitiv viel mit Erfahrung zu tun, ich bin Konkurrenzkampf im Team gewohnt. Ein früherer Trainer sagte mal zu mir, dass es im Fußball oft eher um Qualität, weniger um Quantität geht. Also ist nicht zwangsläufig nur entscheidend, wie viele Spiele du machst oder wie lange du auf dem Platz stehst - sondern auch, wie du sie positiv für dein Team beeinflussen kannst! Ich glaube immer daran, dass sich im Spiel eine Chance ergibt, meine Qualität zu zeigen. Dann musst du aber auch da sein, und darauf liegt mein Fokus!

herthabsc.de: Du hast nach dem Sieg am Niederrhein betont, dass ihr euch gegen große Gegner wohlfühlt. Da passt es, dass du in dieser Saison deine Bundesliga-Tore gegen den Tabellenführer Dortmund und eben die Borussia vom Niederrhein erzielt hast. Hinzu kommen Assists gegen die Gladbacher und den FC Bayern. Irgendwie scheinst du dir deine direkten Torbeteiligungen gerne für die Topteams der Bundesliga aufzuheben…
Kalou: (lacht) Ich gehe in diese Spiele einfach immer besonders motiviert und fokussiert. Das heißt aber nicht, dass ich gegen vermeintlich kleinere Gegner weniger konzentriert bin. Die routinierteren Spieler wie Vedad Ibišević und ich müssen aber besonders gegen diese Topmannschaften für das Team da sein, Zuversicht ausstrahlen und vorangehen. Wenn dir nur ein paar Prozente Konzentration fehlen, hast du gegen diese Gegner keine Chance.

herthabsc.de: Mit dem SV Werder Bremen kommt am Samstag zwar kein Top-3-Team, wohl aber ein äußerst formstarker Kontrahent zum Topspiel des 22. Spieltags ins Berliner Olympiastadion. Bislang hast du in dieser Spielzeit ausschließlich auswärts geknipst – bist du zuversichtlich, dass dir am Samstagabend eine Heimpremiere gelingt?
Kalou: Es ist auf jeden Fall an der Zeit (grinst). Es wäre wirklich eine schöne Sache, auch mal wieder zu Hause zu treffen, daran werde ich am Samstag alles setzen!

herthabsc.de: In den Reihen der Bremer steht mit Sebastian Langkamp ein ehemaliger Blau-Weißer, mit dem du in der Hauptstadt dreieinhalb Jahre zusammengespielt hast. Hattet ihr im Vorfeld der Partie schon Kontakt?
Kalou: Wir haben unmittelbar vor dem Spiel nicht mehr miteinander gesprochen, aber vor einer Weile haben wir uns noch einmal getroffen. Ich freue mich auf jeden Fall, dass es für ihn in Bremen so gut läuft und er dort viel zum Einsatz kommt!

herthabsc.de: Beide Mannschaften stehen in der Tabelle dicht beieinander. Was für ein Spiel erwartest du und was wird entscheidend sein, um die Partie gegen die Grün-Weißen erfolgreich zu gestalten?
Kalou: Bremen ist in einer guten Verfassung und reist nach den jüngsten Siegen mit viel Selbstvertrauen an. Wir dürfen dem Gegner daher keine Zeit geben, ins Spiel zu kommen und Sicherheit zu sammeln. Wenn das passiert, wird es schwierig für uns. Wir müssen den Ball in unseren Reihen halten, uns Abschlüsse erspielen und selbst agieren - so, wie uns das zuletzt in Mönchengladbach gelungen ist! Wenn wir Werder von der ersten Minute an unter Druck setzen und eigene Torgelegenheiten kreieren, fangen sie an zu zweifeln. Dann wird unsere Chance kommen, das Spiel zu gewinnen!

(kk/City-Press)

von Hertha BSC