"Beweisen, dass wir dem Druck standhalten können"
Akademie | 17. Februar 2019, 17:57 Uhr

"Beweisen, dass wir dem Druck standhalten können"

"Beweisen, dass wir dem Druck standhalten können"

Vor dem Play-Off-Spiel gegen den Nachwuchs von Paris Saint-Germain spricht Florian Krebs im Interview über seine Erwartugen an das Spiel, die bisherigen Duelle in der Youth League und den Traum von der UEFA Champions League.
Berlin – Am Dienstag (19.02.19, 16 Uhr) steht für die U19 von Hertha BSC ein richtiges Highlight auf dem Programm. Im Stadion auf dem Wurfplatz/Amateurstadion empfängt die Mannschaft von Trainer Michael Hartmann in den Play-Offs der UEFA Youth League die U19 des europäischen Spitzenclubs Paris Saint-Germain. Die Tür zur internationalen Bühne wurde dabei überhaupt erst dadurch geöffnet, dass die U19 in der Vorsaison die Deutsche Meisterschaft gewann. Im zurückliegenden Sommer führte Florian Krebs das Team als Kapitän zum Titel – und in dieser Saison zählt er nun zu den älteren Spielern, die in der Youth League spielberechtigt sind. In den vier bisherigen Partien gegen Lech Posen und den FK Qäbälä stand der Mittelfeldstratege jeweils über die kompletten 90 Minuten auf dem Rasen. Im Vorfeld der K.O.-Partie gegen PSG hat herthabsc.de mit Krebs über den anstehenden Kracher gegen die Franzosen, seine Eindrücke von der Youth League im Allgemeinen und den Traum von der UEFA Champions League gesprochen.

herthabsc.de: Flo, in den Play-Offs der UEFA Youth League bekommt ihr es mit einem richtigen Schwergewicht zu tun: Paris Saint-Germain. Wie hast du damals die Auslosung verfolgt? Und was war deine erste Reaktion auf euer Los?
Krebs: Ich glaube, wir hatten zu dem Zeitpunkt sogar Training. Danach habe ich dann über die Hertha-Internetseite von dem Los erfahren (lacht). Mir war klar, dass auf jeden Fall ein Hochkaräter kommt. Es wäre natürlich auch etwas Cooles gewesen, gegen eine englische Mannschaft zu spielen. Aber wie oft spielt man schon gegen Paris? Das ist schon was Geiles. Gegen PSG können wir als Team nur gewinnen.

herthabsc.de: Hast du dir mal den Kader angeschaut, um zu sehen, ob du einen der Namen kennst?
Krebs: Das habe ich tatsächlich mal gemacht. Aber ich kenne wirklich keinen Namen, sondern habe nur gesehen, dass die U19 von Paris in dieser Saison gut performt. Sogar Spieler aus dem Jahrgang 2002 spielen bei denen im Sturm und treffen in jedem Spiel.

herthabsc.de: Du hast bisher alle vier Spiele im laufenden Wettbewerb bestritten. Welchen Eindruck von der Bühne UEFA Youth League hast du aus sportlicher Sicht?
Krebs: Es ist etwas Besonderes. Man merkt es auch im Umfeld und bei den Fans. Es waren bisher zwar nicht so viele Zuschauer da, aber gegen PSG wird das nochmal ganz anders werden. Bisher sind wir mit Lech Poson und Qäbälä nicht auf die namhaftesten Mannschaften getroffen. Wir freuen uns auf das Spiel gegen PSG. Für solche Partien spielen wir Fußball!

herthabsc.de: Das größte Abenteuer der bisherigen Saison ist und bleibt wahrscheinlich das Spiel in Aserbaidschan in der 2. Runde. Wie war dieser Trip für dich?
Krebs: Der Trip an sich war nicht der Beste (schmunzelt). Aber wie oft bekommt man schon die Chance, nach Aserbaidschan zu reisen, um dort Fußball zu spielen? Wir haben dort echt gute Verhältnisse vorgefunden.
herthabsc.de: Inwiefern kommt es eurer Entwicklung als Fußballer zugute, dass ihr euch auf so einer Bühne mit internationalen Top-Mannschaften messen könnt?
Krebs:
Das ist sehr hilfreich. Was man vorher erreichen muss, um in der Youth League zu spielen, ist ja extrem anspruchsvoll. Man muss in der A-Jugend Meister werden oder die Profimannschaft muss sich für die UEFA Champions League qualifizieren. Um in die Youth League einzuziehen, haben wir mit der U19 in der Vorsaison eine sehr starke Leistung abgerufen.

herthabsc.de:
Du kannst nun auch den Vergleich zur Endrunde der deutschen Meisterschaft ziehen. Siehst du irgendwelche Parallelen zu den anstehenden K.O.-Spielen in der Youth League oder fühlt sich das ganz anders an?
Krebs: Es gibt schon die eine oder andere Parallele. Aber ich finde, dass es etwas ganz anderes ist. Jetzt kommen einfach nur noch K.O.-Spiele: Da müssen wir in jedem einzelnen Spiel unsere beste Leistung abrufen und zeigen, was wir draufhaben.

herthabsc.de:
Du spielst mittlerweile eigentlich in der U23, bist aber auch in der Youth League spielberechtigt. Wie schätzt du die diesjährige U19 ein?
Krebs: Die Mannschaft kommt über Kampf und Willensstärke. Genau darauf wird es für uns auch gegen Paris ankommen, weil alle Mannschaften, die nun noch im Turnier sind, fußballerisch auf einem enorm hohen Level spielen. Wir sind eine Mannschaft und müssen zeigen, dass wir auch gegen Paris mithalten können.

herthabsc.de: Ist es generell für einen Fußballer – unabhängig vom Alter – etwas Besonderes, wenn rund um so ein Spiel in der Youth League viel passiert und wenn beim Einlaufen eine Hymne gespielt wird?
Krebs: Auf jeden Fall. Für uns ist das wie die Champions League, nur dass wir eben Jugendspieler sind. Wer kann schon von sich behaupten, in der Champions League gespielt zu haben? Man hat nur zwei Jahre lang die Chance, in der Youth League zu spielen. Von daher ist es überragend, dass wir in dieser Saison dabei sind!
herthabsc.de: Wie groß ist der Anreiz und die Motivation, später einmal die 'richtige' Champions League-Hymne zu hören?
Krebs: Enorm groß. Jeder Fußballer träumt davon, mal in der Königsklasse aufzulaufen und vor dem Spiel diese Hymne zu hören.

herthabsc.de: Um noch einmal zurück auf Paris Saint-Germain zu sprechen zu kommen: Was für einen Gegner erwartest du?
Krebs: Ich gehe davon aus, dass Paris sehr körperbetont und schnell spielen wird. Das sind auch die Fähigkeiten, die ihre Spieler mitbringen, die bereits den Sprung in die Profimannschaft gepackt haben. Wichtig wird sein, dass wir ihre schnellen Spieler doppeln.

herthabsc.de: Wie wollt ihr das Spiel taktisch angehen?
Krebs: Wir müssen auf jeden Fall versuchen, die Null zu halten und in der Offensive auf Konter zu lauern, um immer wieder Nadelstiche zu setzen. Es wird mit Sicherheit ein enges Spiel. Wir dürfen einfach kein Tor kassieren - dann werden wir mit 1:0 oder 2:0 gewinnen! Ich bin optimistisch, dass wir ins Achtelfinale einziehen können. Klar ist aber auch, dass wir vor einem der schwersten Spiele stehen, die wir je bestritten haben. Wir müssen beweisen, dass wir diesem Druck standhalten können.

(war,sj/City-Press)

Gesagt...

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Wir stehen vor einem der schwersten Spiele, die wir je bestritten haben. Wir müssen beweisen, dass wir diesem Druck standhalten können.
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-Florian Krebs

von Hertha BSC