Profis | 16. März 2019, 22:24 Uhr

"Jeder ist an seine Grenzen gegangen"

"Jeder ist an seine Grenzen gegangen"

Stark, Rekik, Mittelstädt, Lazaro, Kalou und Duda äußerten sich am Samstagabend (16.03.19) zur schmerzhaften 2:3-Niederlage gegen Borussia Dortmund.
Berlin - Es war eines der dramatischeren Spiele, die das Olympiastadion in vergangener Zeit sah. Zweimal führten die Herthaner gegen den BVB und waren zwischenzeitlich drauf und dran, dem schwarz-gelben Favoriten endgültig den Schneid abzukaufen. Doch die Dortmunder bewiesen große Moral und konnten die Partie im zweiten Durchgang in letzter Sekunde sogar noch zum 2:3-Endstand drehen, eine bittere Zugabe stellten zwei blau-weiße Platzverweise für Jordan Torunarigha und Vedad Ibišević dar. "Die Mannschaft hat ein super Spiel gemacht. Jeder war dabei und ist an seine Grenzen gegangen. Deswegen ist es sehr enttäuschend, dass wir nicht einmal einen Punkt mitgenommen haben", konstatierte Niklas Stark. Die Stimmen zum Spiel hat herthabsc.de zusammengetragen.

Niklas Stark: Die Mannschaft hat ein super Spiel gemacht. Spielerisch waren von unserer Seite gute Aktionen dabei, aber natürlich haben wir in erster Linie auch sehr gut verteidigt. Jeder war dabei und ist an seine Grenzen gegangen. Deswegen ist es sehr enttäuschend, dass wir nicht einmal einen Punkt mitgenommen haben. Das ist sehr, sehr schade. Ich hatte mitbekommen, dass der Bundestrainer im Stadion war. Das war aber nichts, worauf ich mich besonders konzentriert habe. Natürlich hat mir die Einladung zur Nationalmannschaft viel Selbstvertrauen gegeben. Unabhängig davon war mir dieses Spiel gegen Dortmund enorm wichtig, da es jetzt in die Länderspielpause geht. Ich habe vor dieser Begegnung gesagt, dass wir eine Serie starten müssen, um noch eine Chance auf die internationalen Plätze zu haben. Das ist uns in diesem Moment nicht gelungen, wir werden aber natürlich nicht aufgeben.

Karim Rekik: Es ist schwierig, so kurz nach dem Schlusspfiff die richtigen Worte zu finden. Wir haben ein gutes Spiel gemacht, hatten Chancen und haben zwei schöne Tore erzielt. Das erste Gegentor war etwas unglücklich, da fälsche ich den Ball mit meinem Bein ab und Rune hatte keine Chance mehr zu halten. Das zweite fällt nach einem Eckball. Es war wirklich nicht so, dass Dortmunds Tore wirklich schön herausgespielt haben, vielleicht am ehesten noch das dritte und letzte. Insgesamt denke ich, dass wir eine gute Leistung gezeigt haben und am Ende etwas Pech hatten.

Maximilian Mittelstädt: So kurz nach dem Spiel ist es schwierig in Worte zu fassen. Wir sind von Anfang an gut vorne drauf gegangen und haben die Dortmunder früh unter Druck gesetzt. Wir sind zweimal verdient in Führung gegangen. Und es ist einfach ärgerlich, dass wir das Spiel noch aus der Hand gegeben haben. Wir haben alles in die Waagschale geworfen. Jeder der mal Fußball gespielt hat, weiß wie bitter es ist, wenn man in der 90. Minute so ein Gegentor bekommt. Das ist sehr ärgerlich, weil wir mehr verdient gehabt hätten.

Valentino Lazaro: Das waren sehr wilde letzte zehn Minuten. Jeder Mensch weiß, dass Dortmund sich in der Schlussphase die Tabellenführung zurückholen wollte. Dafür muss man kein Sportwissenschaftler sein. Das war klar, dass sie da nochmal alles reinwerfen werfen. Ich habe auch nochmal zu meinen Mitspielern gesagt, dass Dortmunds Flügelspieler sehr schnell sind und wer noch keine Gelbe Karte hat, soll bei der Ballannahme schauen, dass sie da sind und den Gegner energisch stören sollen. Da sind wir einfach nicht clever genug zu Werke gegangen. Wir lassen die Dortmunder im Strafraum Fahrt aufnehmen und viel zu frei zum Abschluss kommen. Das macht einfach keinen Spaß mehr, jedes Mal so ein Spiel so spät zu verlieren.

Ondrej Duda: Dass wir dieses Spiel im letzten Moment noch verlieren, ist natürlich frustrierend. Vor dem Spiel habe ich gesagt, dass wir hier etwas mitnehmen können: Dabei wäre es besser gewesen, wenn wir nicht schön gespielt und trotzdem gepunktet hätten, anstatt schön zu spielen und am Ende die Punkte zu verlieren. Dortmund hat viel Qualität und spielt um die Meisterschaft mit. Es ist aber immer bitter, wenn man so kurz vor dem Schlusspfiff noch ein entscheidendes Tor kassiert. Ich kann ehrlich gesagt nicht genau beurteilen, ob wir im zweiten Durchgang einen Elfmeter hätten bekommen müssen. Dazu müsste ich mir die Szene nochmal im Video anschauen. Er trifft mich schon, ob es für einen Pfiff reicht, muss der Referee entscheiden.

Salomon Kalou: Das wichtigste für mich ist die Team-Performance. Wir konnten heute nicht bis zum Schluss mit Dortmund mithalten. Sie haben viele Qualitätsspieler wie Marco Reus. Da hätten wir gegen Ende besser und früher verteidigen müssen. Wenn du gegen so eine Top-Mannschaft Fehler machst, dann bezahlst du am Ende dafür. Aber natürlich haben wir bis zum Schluss gehofft. Natürlich sind wir alle enttäuscht. Wir hätten heute einen Punkt verdient gehabt. Wir haben eine fantastische erste Halbzeit hingelegt und hatten auch in der zweiten Hälfte noch einige Chancen. Diese müssen wir einfach besser nutzen. Ich weiß nicht genau, was dann passiert ist. Vielleicht lag es an der Physis, aber wir konnten den Ball nicht mehr so gut kontrollieren wie in der ersten Halbzeit. Wir müssen uns jetzt auf das nächste Spiel fokussieren. Wir müssen das nächste Spiel gewinnen, dann können wir vielleicht noch ins Rennen um die europäischen Plätze eingreifen. Auch wenn es beinahe aussichtslos scheint.

(Hertha BSC/City-Press)

von Hertha BSC