"Die Chance ist noch da!"
Profis | 27. März 2019, 17:37 Uhr

"Die Chance ist noch da!"

"Die Chance ist noch da!"

Mathew Leckie spricht im Interview über ein liebgewonnenes Hobby, Herthas Ausgangslage vor dem Saisonendspurt und das Spiel in Leipzig am Samstag (30.03.19).

Berlin – Es war bislang keine einfache Spielzeit für Mathew Leckie. Im Sommer verpasste der Flügelflitzer die ersten Saisonspiele aufgrund einer Innenbanddehnung, kämpfte sich dann jedoch Schritt für Schritt wieder in die Mannschaft. Doch eine kurz vor dem Jahreswechsel erlittene Muskelverletzung und die Berufung zum Asien-Cup kostete Herthas Nummer 11 anschließend erneut die ersten Partien der Halbserie. 'Lecks' behielt den Kopf jedoch oben und erarbeitete sich zuletzt gegen Freiburg und den BVB bereits wieder Spielminuten in der Bundesliga – möglichst viele sollen nun noch folgen. Im Interview mit herthabsc.de spricht der Australier über Freizeitbeschäftigungen abseits des Fußballs, seine Sicht auf die finalen Spiele der aktuellen Runde und die kommende Aufgabe in Leipzig.

herthabsc.de: Mathew, deine Instagramfollower konnten zuletzt sehen, wie du gemeinsam mit Freunden Videospiele zockst und das streamst. Würdest du dich als Gamer bezeichnen, und wenn ja, welche Spiele zockst du am liebsten?
Leckie: (lacht) Ja, ich spiele schon ab und an gerne mal an der Konsole, meistens online mit einer Gruppe von Freunden. Mein ehemaliger Mitspieler Anthony Jung (Anm. d. Red.: FSV Frankfurt und FC Ingolstadt) hat gerade seinen eigenen Stream gestartet, und da dachte ich, ich versuche ihm beim Aufbau seiner Community ein bisschen zu helfen. Selber spiele ich am liebsten Shooter, 'FIFA' ist auch immer gut, wobei ich nicht der größte Fan vom neuesten Teil bin.

herthabsc.de: Nicht nur an der Konsole, sondern auch auf dem grünen Rasen bist du nach deinen Muskelverletzungen wieder mittendrin und kamst in den vergangenen beiden Heimspielen zu deinen ersten beiden Pflichtspieleinsätzen für Hertha BSC im Jahr 2019. Zudem konntest auch im Test gegen Kiel Spielpraxis sammeln. Wie fühlst du dich aktuell?
Leckie: Ich fühle mich gut, es ist wichtig für mich gewesen, dass ich jetzt drei, vier Wochen am Stück ohne Probleme trainiert habe. Die 70 Minuten, die ich gegen Kiel spielen konnte, waren nach der längeren Pause sehr wichtig. Ich bin natürlich noch nicht wieder bei hundert Prozent, aber das kommt mit der Zeit wieder. Ich hoffe jetzt einfach, weitere Spielminuten zu bekommen und dem Team dann auch mit guten Leistungen zu helfen. Wichtig ist, mir möglichst viel Spielpraxis und Wettkampffitness zu holen – ein gutes Training und ein gutes Spiel sind immer noch ein großer Unterschied.

herthabsc.de: In der Hinserie ist dir das geglückt dir das. Du bist nach einer Innenbanddehnung formstark zurückgekehrt und hast schnell wieder wichtige Akzente im blau-weißen Spiel gesetzt. Was macht dich optimistisch, dass dir das auch diesmal gelingt?
Leckie: Ich werde im Training hart arbeiten, um wieder dorthin zu kommen und mit einem guten Gefühl und Selbstvertrauen in die Spiele zu gehen. Wenn ich diese Grundlage gelegt habe, kann ich dem Team mit meiner Geschwindigkeit immer dabei helfen, die gegnerische Defensive unter Druck zu setzen. Beim letzten Mal hat das gegen Hoffenheim ordentlich geklappt, ich bin gut ins Spiel gekommen und habe getroffen. Ich werde geduldig sein und weiter hart arbeiten müssen.

herthabsc.de: Etliche Teamkollegen sind nach ihren Länderspielreisen in dieser Woche wieder zur Mannschaft gestoßen. Du hingegen hast in Absprache mit dem Verband angekündigt, erst in der kommenden Saison wieder für Australien aufzulaufen. Wie wichtig ist es für dich und dein Spiel, über einen längeren Zeitraum hier in Berlin zu sein?
Leckie: Der Nationaltrainer möchte einigen Spielern nach dem Asien-Cup erst einmal eine Pause geben, und ich denke, das ist eine gute Sache. Die Reise nach Australien ist natürlich jedes Mal etwas strapaziös für den eigenen Körper, aber zum Glück testen wir ja auch häufiger in Europa, da habe ich dann zukünftig auch wieder ähnlichere Reisezeiten wie meine Teamkollegen. Es war aber definitiv gut, hier zu sein und konzentriert mit meinen Teamkollegen zu arbeiten, zumal es ja das erste Mal war, dass ich hiergeblieben bin. Natürlich war die Konstellation mit lediglich einer Handvoll Spielern aus der ersten Elf speziell, aber wir haben gut gearbeitet. Zudem konnte ich im Test so wichtige Spielpraxis sammeln und hatte auch mal drei Tage frei – das gab es vorher länger nicht (schmunzelt).

herthabsc.de: Nach den freien Tagen ist vor dem Endspurt: Acht Spiele sind in dieser Saison noch in der Bundesliga zu absolvieren – wie beurteilst du die Ausgangslage vor dem letzten Saisonviertel?
Leckie:
Wir stehen gerade im Mittelfeld der Tabelle und brauchen jetzt gute Resultate, wenn wir noch einmal klettern wollen. Wir gehen als Team immer mit dem Ziel in die Spiele, drei Punkte holen zu wollen. Das Trainerteam ermutigt uns auch dazu, uns nicht schon im Vorfeld mit einem Punkt zufrieden zu geben. Wenn wir unsere kleine Chance auf Europa wahren wollen, müssen wir vier oder fünf der ausstehenden Spiele gewinnen. Das ist natürlich eine große Herausforderung, aber es kommen noch einige Partien, in denen wir gute Ergebnisse einfahren können und müssen. Die Chance ist noch da!

herthabsc.de: Am Samstag (30.03.19, 18:30 Uhr) gastiert ihr im Top-Spiel des 27. Bundesliga-Spieltages bei RasenBallsport Leipzig. Was für eine Begegnung erwartest du, und wie könnt ihr das Duell erfolgreich gestalten?
Leckie: Da erwartet uns ein schweres Spiel. Leipzig hat ein gutes, konstantes Team, das insbesondere zu Hause sehr aggressiv spielt und früh presst. Wir müssen von Anfang an hellwach sein, um dort bestehen zu können. Außerdem wird es sehr wichtig sein, nach eigener Balleroberung die ersten ein, zwei Ballkontakte gut zu nutzen – dann werden wir definitiv Räume bekommen, da RasenBallsport üblicherweise sehr hoch steht. Wir haben in der vergangenen Saison mit unserem Auswärtssieg schon bewiesen, dass wir dort bestehen können. Es wird nicht leicht, aber es ist definitiv möglich für uns dort zu gewinnen!

(kk/City-Press)

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Wir müssen hellwach sein und nach der Balleroberung die ersten Kontakte gut nutzen. Wir haben bewiesen, dass wir dort bestehen können!
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-Mathew Leckie

von Hertha BSC