Eine Portion Frust trotz positiver Erkenntnisse
Eine Portion Frust trotz positiver Erkenntnisse
In den zurückliegenden 90 Minuten hatte Herthas sehr agile Nummer 8 vieles versucht, aber einfach kein Abschlussglück. In der Schlussphase fand der 33-Jährige, der fünf von 16 Berliner Torschüsse abfeuerte, allein zwei Mal seinen Meister in Hannovers Torwart Michael Esser (74., 80.). Auch seine Kollegen Mathew Leckie mit einem Schuss an den Außenpfosten (13.) oder Ondrej Duda, der nach herrlicher Vorarbeit von Vedad Ibisevic über die Querlatte schoss (56.), verpassten den entscheidenden Treffer. "Ein Punkt ist besser als keiner. Und trotzdem haben wir unser Ziel nicht erreicht: Wir wollten unbedingt gewinnen. Die Chancen waren da", sagte Ibisevic, der wie Duda nach abgesessener Sperre wieder in die Startelf der Hauptstädter gerückt war. Dort stand auch der in Hoffenheim verletzte Marko Grujić. "Das Ergebnis ist natürlich frustrierend. Wir haben früh gepresst und hatten ein paar Möglichkeiten, dennoch müssen wir vieles besser machen. Vielleicht hatten wir das Glück diesmal nicht verdient, weil wir die vergangenen Spiele schlecht gespielt haben", haderte der Serbe.
Toller Support der Fans
Dass die Partie zwischen den Herthanern, die ihre vorherigen fünf Partien verloren, und den Niedersachsen, als Tabellenschlusslicht gar mit acht Pleiten in Serie in die Hauptstadt gekommen, kein fußballerischer Offenbarungseid werden würden, ahnten die Anhänger im Olympiastadion bereits zuvor. Doch darum ging es ihnen primär auch gar nicht, sie wollten ein blau-weißes Team sehen, dass mit der richtigen Körpersprache das Ruder herumreißen wollte. Und das bekamen sie über weite Strecken. Die Zuschauer honorierten das und unterstützten ihr Team leidenschaftlich mit viel Fingerspitzengefühl. "Es ist sehr schade, dass wir den Fans nicht den Siegtreffer schenken konnten. Sie sind bei jeder Chance mitgegangen, umso bitterer, dass der Ball nicht ins Tor gegangen ist", zeigte sich Davie Selke enttäuscht. "Wir hatten genug Chancen, endlich wieder zu gewinnen. Aber der Kampfgeist, der Wille war bis zum Ende da. Nur die letzte Stufe hat gefehlt. Die erreichen wir, wenn der Ball wieder ins Tor geht", schlug Trainer Pál Dárdai in die gleiche Kerbe.
Damit dies gelingt, hatte der Coach, für den es der erste Auftritt nach Bekanntgabe seines Abschieds im Sommer war, ein Versprechen für alle Blau-Weißen parat. "Wir arbeiten bis zum Saisonende gut und werden kämpfen, um noch möglichst viele Punkte zu holen", so der scheidende Chefcoach. Neben einer Portion Frust über den verpassten Heimsieg mischten sich bei den Berlinern, die erstmals seit Anfang Februar wieder ohne Gegentor geblieben sind, durchaus auch positive Erkenntnisse unter. "Wenn du fünf Partien verlierst, fallen im Spiel viele Dinge schwerer. Ich glaube, die Begegnung gegen Hannover war ein Schritt in die richtige Richtung", beschrieb Offensivkraft Kalou die Gefühlslage im Lager des Hauptstadtclubs ziemlich treffend. Zumindest den Negativlauf konnten die Herthaner am Ostersonntag stoppen, auch wenn die Verletzung von Niklas Stark eine nächste Hiobsbotschaft war. Das nächste Erfolgserlebnis soll am kommenden Samstag (27.04.19, 15:30 Uhr) beim Auswärtsspiel bei Eintracht Frankfurt folgen - und möglicherweise haben die Hauptstädter um Kalou dann auch mehr Abschlussglück.
(fw/City-Press)
Gesagt...
[>]Wir arbeiten bis zum Saisonende gut und werden kämpfen, um noch möglichst viele Punkte zu holen.[<]