
Fans | 6. Juni 2019, 02:46 Uhr
Aus der eigenen Geschichte lernen!
Aus der eigenen Geschichte lernen!

Herthaner auf Gedenkstättenfahrt in Oświęcim und Krakau.
Berlin - Eine Gruppe von Hertha-Fans befindet sich seit Sonntag (02.06.19) mit der Fanbetreuung des Vereins sowie dem Fanprojekt Berlin in Polen auf Gedenkstättenfahrt. Ziel der Reise ist Oświęcim, jener Ort, an dem sich während der NS-Zeit der Lagerkomplex Auschwitz-Birkenau befand. Der Beginn der achttägigen Bildungsreise widmete sich der Geschichte der Stadt Oświęcim. Die Teilnehmenden besichtigten zunächst das 'Jüdische Zentrum', in dem sowohl ein Museum zur jüdischen Stadtgeschichte als auch die letzte noch vorhandene Synagoge zu besichtigen sind. Oświęcim wurde vor dem Zweiten Weltkrieg auch das 'Jerusalem Polens' genannt, mehr als die Hälfte der Bevölkerung verstand sich als jüdisch. Von der damaligen großen Gemeinde ist heute nichts mehr übrig. "Es ist uns wichtig, dass wir uns der Stadt als solcher aus verschiedenen Perspektiven über das deutsche Konzentrations- und Vernichtungslager hinaus annähern", erklärt das Team der Gedenkstättenfahrt.
Tag zwei begann mit einem Workshop zum Leben des langjährigen Mannschaftsarztes von Hertha BSC, Dr. Hermann Horwitz. Die Gruppe verfolgte anhand von vielen historischen Dokumenten seine Pionier-Tätigkeit als Sportmediziner - mit ihm wurde Hertha BSC zweimal Deutscher Meister. Auf den Vereinsausschluss 1938 folgte am 19. April 1943 die Deportation nach Auschwitz, wo er an einem unbekannten Datum ermordet wurde. Noch heute lassen sich jedoch verschiedene Aspekte seiner Zeit im Lagerkomplex nachvollziehen. Am Nachmittag folgte die Besichtigung des ehemaligen Stammlagers. In der dreieinhalbstündigen Führung wurden die Teilnehmenden über die Entstehungsgeschichte der drei Lagerteile informiert und besichtigten die Ausstellungen, in denen viele der Habseligkeiten ermordeter Menschen das Ausmaß des Massenmordes verdeutlichen. In einer Ausstellung befindet sich u. a. das 'Buch der Namen'. Darin listen sich die Namen aller bisher bekannten, im Nationalsozialismus ermordeten Jüdinnen und Juden auf. Auch Hermann Horwitz ist darin verewigt.
Augenzeugengespräch in Krakow
Am Mittwochmorgen (05.06.19) ging es nach Auschwitz-Birkenau. Bevor die Gruppe das ehemalige Vernichtungslager besichtigte, besuchte sie die 'Alte Rampe', den Ort, an dem bis Frühjahr 1944 die Deportationszüge ankamen. Auch Dr. Hermann Horwitz kam hier am 20. April 1943 an, wurde selektiert und zur Zwangsarbeit gezwungen. Die Teilnehmenden legten zum Gedenken Blumen nieder und erinnerten an Herthas Mannschaftarzt. Für den Donnerstag ist die Begehung des dritten ehemalige Lagers 'Monowitz' geplant. Am Vormittag wird sich die Gruppe mit der Verwicklung der deutschen Industrie in die Verbrechen des Nationalsozialismus beschäftigen. Die IG Farben betrieb mit Monowitz das erste firmeneigene Konzentrationslager, wo auch Dr. Hermann Horwitz Zwangsarbeit als Häftlingsarzt leisten musste.
Am Wochenende geht es dann nach Krakau. Eine ausführliche Stadttour und die Begegnung mit einer Überlebenden des Ghetto Krakau, Rena Rach (78), stehen dabei auf dem Plan. "Wir freuen uns ganz besonders, dass wir noch die Möglichkeit erhalten, mit einer Zeitzeugin persönlich ins Gespräch zu kommen“, betont das Team.
Wer mehr über Hermann Horwitz wissen möchte, empfehlen wir euch das Buch Dr. Hermann Horwitz – Eine Spurensuche.
(Fanbetreuung/HerthaBSC)
Augenzeugengespräch in Krakow
Am Mittwochmorgen (05.06.19) ging es nach Auschwitz-Birkenau. Bevor die Gruppe das ehemalige Vernichtungslager besichtigte, besuchte sie die 'Alte Rampe', den Ort, an dem bis Frühjahr 1944 die Deportationszüge ankamen. Auch Dr. Hermann Horwitz kam hier am 20. April 1943 an, wurde selektiert und zur Zwangsarbeit gezwungen. Die Teilnehmenden legten zum Gedenken Blumen nieder und erinnerten an Herthas Mannschaftarzt. Für den Donnerstag ist die Begehung des dritten ehemalige Lagers 'Monowitz' geplant. Am Vormittag wird sich die Gruppe mit der Verwicklung der deutschen Industrie in die Verbrechen des Nationalsozialismus beschäftigen. Die IG Farben betrieb mit Monowitz das erste firmeneigene Konzentrationslager, wo auch Dr. Hermann Horwitz Zwangsarbeit als Häftlingsarzt leisten musste.
Am Wochenende geht es dann nach Krakau. Eine ausführliche Stadttour und die Begegnung mit einer Überlebenden des Ghetto Krakau, Rena Rach (78), stehen dabei auf dem Plan. "Wir freuen uns ganz besonders, dass wir noch die Möglichkeit erhalten, mit einer Zeitzeugin persönlich ins Gespräch zu kommen“, betont das Team.
Wer mehr über Hermann Horwitz wissen möchte, empfehlen wir euch das Buch Dr. Hermann Horwitz – Eine Spurensuche.
(Fanbetreuung/HerthaBSC)