
#HerthaMuseum: Peter Bentin - Der Mann mit den heilenden Händen
#HerthaMuseum: Peter Bentin - Der Mann mit den heilenden Händen

Anlässlich des 78. Geburtstages von Kurt-Peter Bentin widmet sich die 30. Ausgabe unserer Serie #HerthaMuseum dem ehemaligen Physiotherapeuten von Hertha BSC, der von 1969 bis 2004 zahlreiche Höhen und Tiefen der blau-weißen Vereinsgeschichte miterlebt hat.
Berlin – Vor Beginn der Saison 1969/1970 wird Helmut 'Fiffi' Kronsbein während eines Aufenthaltes in Westerland auf Sylt auf den damals 28-jährigen Kurt-Peter Bentin aufmerksam und holt ihn nach Berlin zu Hertha BSC. Bereits wenige Wochen nach seinem Amtsantritt erlebt der Fachmann den ersten Höhepunkt seiner Karriere in Berlin, als Hertha BSC den 1. FC Köln vor der Rekordkulisse von inoffiziell über 100.000 Zuschauern im Berliner Olympiastadion mit 1:0 besiegt und die Saison 1969/1970 erfolgreich als Tabellendritter abschließt. Unmittelbar nach einem weiteren dritten Tabellenrang in der Spielzeit 1970/1971 wohnt Bentin dem wohl dunkelsten Kapitel der Vereinsgeschichte bei, als sich in der Folgezeit die Verwicklung von Spielern in den Bundesliga-Skandal bestätigt.
Viele unvergessliche Erlebnisse
Es folgen positive Jahre, in denen Hertha BSC die ganz großen Erfolge jedoch verwehrt bleiben - die Vizemeisterschaft 1975, die DFB-Pokal-Endspiele 1977 und 1979 sowie die beiden Halbfinalspiele um den UEFA-Pokal 1979. Am Ostersamstag 1980 unterliegen die Blau-Weißen dem Hamburger SV mit 0:6 im heimischen Olympiastadion, was letztendlich den Abstieg aus der 1. Bundesliga aufgrund der schlechteren Tordifferenz bedeutet. Doch auch in den folgenden Jahren ist Kurt-Peter Bentin immer hautnah dabei: Die achtziger Jahre mit Auf- und Abstiegen, der schmerzhafte Gang in die Oberliga, die Wiederauferstehung und Rückkehr in die 1. Bundesliga mit der Wiedervereinigung 1990, der erneute Abstieg und Aufstieg, die Teilnahme an der Champions League 1999/2000, ob 'Plumpe', Olympiastadion, Poststadion, Osloer Straße in Berlin oder Giuseppe Meazza in Mailand, Stamford Bridge in London, Camp Nou in Barcelona - der Physiotherapeut erlebt mit Hertha BSC alle Höhen und Tiefen.
Ehrenamt statt Ruhestand - Boxsport als Passion
Nach der Saison 2003/2004 und dem unter Trainer Hans Meyer erreichten Klassenerhalt, beendet Bentin im Alter von 63 Jahren seine 35 Jahre umfassende Amtszeit als Sport-Physiotherapeut bei Hertha BSC. Seit 2005 setzt der Fachmann seine umfangreiche Erfahrung und Kompetenz im physiotherapeutischen Bereich ehrenamtlich für die Athletinnen und Athleten des außerordentlich erfolgreichen Berliner Verbandes für Modernen Fünfkampf e.V. auf dem Gelände des Olympiaparks ein. Der gebürtige Kasseler ist darüber hinaus ein passionierter Boxsport-Anhänger. Als ehemaliger Physiotherapeut von Eckhard Dagge, dem bereits 2006 verstorbenen WBC-Weltmeister im Superweltergewicht von 1976, besucht er regelmäßig die Heimkämpfe der Mannschaft der Hertha BSC-Boxabteilung in der Bruno-Gehrke-Halle. Wie sehr ihm diese Sportart am Herzen liegt, zeigt auch das nach der Saison 2003/2004 von Fredi Bobic initiierte und ihm von der damaligen Mannschaft überreichte sehr wertvolle Abschiedsgeschenk: Eine von Muhammad Ali und dem renommierten Künstler Jeff Koons signierte und limitierte Ausgabe der Foto-Hommage 'GOAT' über den größten Boxsportler aller Zeiten.
Herthaner auf Lebenszeit
In 35 Jahren hat Kurt-Peter Bentin eine Vielzahl von Spielern bei Hertha BSC in deren täglicher Arbeit erlebt, den nachhaltigsten Eindruck haben hierbei Lorenz 'Lenz' Horr, Erich 'Ete' Beer, Holger Brück, Marcelinho und Michael Preetz als herausragende Spielerpersönlichkeiten bei ihm hinterlassen. Der Physiotherapeut, der in seiner Amtszeit mit dem damaligen Co-Trainer Hans 'Gustav' Eder und dem aktuellen Teamleiter Nello Di Martino stets ein unerlässliches Triumvirat für die Spieler darstellt, pflegt auch heute noch enge Kontakte zu ehemaligen Weggefährten. Allerdings ist es nach so vielen Jahren am Spielfeldrand ein eigenartiges Gefühl, das aktuelle Spielgeschehen lediglich von der Tribüne des Olympiastadions zu verfolgen, weshalb der weitaus jünger aussehende Bentin die Partien von Hertha BSC am liebsten zusammen mit anderen Bewohnern auf einer Riesenleinwand des Gesellschaftsraumes seiner Residenz verfolgt. Hertha BSC bedankt sich bei Kurt-Peter Bentin für seine jahrzehntelange Vereinstreue und gratuliert ihm herzlich zu seinem Ehrentag!
(fs/HerthaBSC,Archiv)