"Wir haben die nötige Variabilität in unser Spiel bekommen!"
Profis | 1. August 2019, 19:50 Uhr

"Wir haben die nötige Variabilität in unser Spiel bekommen!"

"Wir haben die nötige Variabilität in unser Spiel bekommen!"

Cheftrainer Ante Čović spricht zum Abschluss des Trainingslagers über die Fortschritte in Stegersbach, eine mögliche Startelf und den bevorstehenden Saisonstart.

Stegersbach/Berlin - Achteinhalb Tage, zwölf Trainingseinheiten, zwei Testspiele und ein Mannschaftsausflug liegen hinter den Herthanern, wenn sie das zweite Trainingslager der Vorbereitung hinter sich gebracht haben. Am frühen Donnerstagnachmittag (01.08.19) fliegen die Blau-Weißen aus Wien zurück nach Berlin. Mit im Gepäck haben Ante Čović und sein Team jede Menge wichtige Erkenntnisse. Von Lagerkoller, Wetterkapriolen oder miese Stimmung keine Spur. "Wir konnten in Stegersbach all das, was wir uns vorgenommen hatten, umsetzen", blickt der Chefcoach positiv auf die Zeit im österreichischen Burgenland zurück. Im Gespräch mit den Medienvertretern hat der 43-Jährige vor der Rückreise über das zweite Trainingslager, eine mögliche Startaufstellung und den Saisonstart gesprochen. Die wichtigsten Aussagen hat herthabsc.de auf einen Blick notiert.

Ante Čović über…

… sein Fazit des Trainingslagers in Stegersbach: All das, was wir uns vorgenommen hatten, haben wir gut umgesetzt. In der Vorbereitungsphase, in der wir uns befinden, kann es immer wieder zu muskulären Problemen kommen. Aber diese Gefahr haben wir weitestgehend gut verkraftet. In den Testspielen gegen Fenerbahçe und West Ham haben wir wichtige Erkenntnisse gesammelt. Mit dem Spiel gegen Crystal Palace am Samstag (03.08.19, 16 Uhr deutscher Zeit) verabschieden wir uns aus der Vorbereitung. Dann legen wir den vollen Fokus auf das Pokalspiel beim VfB Eichstätt.

… die Fortschritte seiner Schützlinge: Wir haben die nötige Variabilität in unser Spiel bekommen. Wir erarbeiten uns aus dem Spiel heraus schon viele Torchancen, das hat man in den Testspielen gesehen. Was uns hier und da noch fehlt, ist der letzte Pass, der noch nicht immer richtig ankommt. Das hat aber auch etwas mit der Frische im Kopf und in den Füßen zu tun. An dieser arbeiten wir noch, damit wir gegen Eichstätt voll da sind.

… den aktuellen Leistungsstand: Dass wir noch nicht am Limit sind, steht außer Frage. Aber wir hören jetzt auch nicht auf dem Training. Wir werden ab der nächsten Woche in den regulären Trainingsbetrieb gehen, in dem wir nach wie vor unsere Spitzen setzen, aber auch genügend Erholungsphasen einstreuen werden. Von dieser Vorbereitung wollen wir im Verlauf der Hinrunde noch profitieren - natürlich so schnell wie möglich.

… Besprechungen und Videosequenzen: Wir haben in Stegersbach jeden Abend die Trainigsarbeit oder die Testspiele analysiert. Durch die visuelle Veranschauung lernen die Spieler sehr, sehr viel. Ein Spieler kann gar nicht die Wahrnehmung haben, die wir von außen auf die Situation haben. Wenn wir sie ihm dann auf Video zeigen, kann er die Szene noch einmal durchlaufen und richtig deuten, das hilft ihm. Durch das Zeigen der Bilder untermauern wir Trainer die Dinge, die wir den Spielern erklären wollen.

… die Umsetzung der unterschiedlichen Systeme: Verschiedene Spielsysteme bedeuten, dass es verschiedene Anforderungsprofile gibt. Die Unterschiede zwischen einem 4-4-3, 3-5-2 oder 4-4-2 sind groß, die Jungs müssen die Abläufe und Räume verinnerlichen und dafür sensibilisiert sein. Aber es ist uns bisher ganz gut gelungen, zu vermitteln, was die einzelnen Systeme bedeuten. Wichtig ist auch: Die Jungs sind gewillt, diese Dinge sehr schnell umzusetzen.

… die vermeintliche Startelf: Gegen Crystal Palace werden sechs oder sieben Spieler auf dem Platz stehen, die dann auch in Eichstätt beginnen werden. Aber bis zu den ersten Pflichtspielen stehen wir noch so oft auf dem Trainingsplatz, deshalb legen wir uns jetzt noch nicht fest. Es kommen stetig neue Eindrücke dazu und bis zum Auftakt kann noch einiges passieren. Das Gerüst habe ich im Kopf, das kann ich so klar sagen. Aber es gibt immer Spieler, die einen Trainer noch mal überraschen.

… den Mannschaftsrat: In der Besprechung am Mittwochabend haben wir den neuen Mannschaftsrat beschlossen. Als Kapitän steht Vedad Ibišević schon länger fest, neuer Vize-Kapitän ist Niklas Stark. Per Skjelbred, Salomon Kalou und Arne Maier komplettieren den fünfköpfigen Mannschaftsrat.

… den Stand bei Dedryck Boyata: Wir schauen nach wie vor von Tag zu Tag. Dedryck war lange verletzt, die abschließenden Schritte, um wirklich wieder topfit zu sein, sind immer die schwierigsten, während es in den ersten Tagen immer recht schnell geht. Wir müssen Geduld bewahren und hoffen, dass wir ihn gesund auf den Platz bekommen – und zwar demnächst.

… den Zeitaufwand der Trainingsvorbereitung: Ich stecke sehr viel Zeit in die Vor- und Nachbereitung der Einheiten. Zudem haben wir jeden Abend die erwähnte Sitzung mit den Jungs. Wir wollten ihnen hier nicht permanent auf den Sack gehen, aber die Gespräche sind wichtig.

… seine ersten Wochen als Cheftrainer: Ich habe mir das genauso vorgestellt: Wenig Zeit, viel Aufwand (lacht). Das Wichtigste ist für uns alle zu wissen, dass wir mit Menschen zu tun haben. Wir müssen berücksichtigen, dass ein Mensch auch mal schlechtere Phasen hat. Wichtig ist, dass du den Jungs dann einen Anker und einen Halt gibst, damit sie wieder aus diesem Tal kommen. Der Aufwand im Vergleich zum U23-Traineramt ist vor allem dadurch größer, dass man viel mehr Daten sammelt und auswertet und eben viel mehr Videomaterial hat. Schließlich filmen wir jedes Training. Auch das Team hinter dem Team ist deutlich größer, aber ich bin froh, dass alle da sind, denn sie helfen uns weiter!

(fw,sj/City-Press)

von Hertha BSC