
Historie | 1. August 2019, 11:28 Uhr
#HerthaMuseum: Die 'Alte Dame' im Ligapokal
#HerthaMuseum: Die 'Alte Dame' im Ligapokal

Sommerzeit ist Vorbereitungszeit. Von 1997 bis 2007 veranstaltete der DFB den Ligapokal. Die 31. Folge unserer Serie #HerthaMuseum berichtet über die sieben Teilnahmen von Hertha BSC und die Titelgewinne 2001 und 2002.
Berlin – Zur Saison 1997/98 vereinigte der Deutsche Fußball-Bund (DFB) den von 1987 bis 1996 zwischen dem Deutschen Meister und dem Deutschen Pokalsieger ausgespielten DFB-Supercup und den 1986 mit den vier besten Mannschaften der Vorsaison ausgetragenen Casio-Cup beziehungsweise Fuji-Cup (1987-1996) zum DFB-Ligapokal. Neben dem Deutschen Meister, dem DFB-Pokalsieger und dem Vizemeister, nahmen nun auch die Dritt- bis Fünftplatzierten aus der abgelaufenen Saison am Ligapokal teil.
Von 1999 bis 2006 sieben Mal qualifiziert
Die Blau-Weißen qualifizierten sich erstmalig nach der Saison 1998/99 für die Teilnahme an diesem Wettbewerb, nachdem sie die Spielzeit überraschend auf dem dritten Tabellenrang beendeten, jedoch bereits in der Vorrunde Borussia Dortmund knapp mit 1:2 unterlagen. Im Folgejahr gelang die Qualifikation für den Ligapokal als Tabellensechster. Nach einem 3:1-Erfolg über den Hamburger SV im Stadion Lohmühle in Lübeck, zog Hertha BSC mit einem 6:5 im Elfmeterschießen gegen Bayer 04 Leverkusen im Paul-Greifzu-Stadion in Dessau in das Finale gegen den FC Bayern München ein. Gegen den alten und neuen Deutschen Meister konnten die Berliner die Partie vor 12.500 Zuschauern in der BayArena lediglich bis zum Pausenpfiff mit einem torlosen Remis offen gestalten, bevor die 'Alte Dame' mit 1:5 das Nachsehen hatte.
Der erste Titel seit 70 Jahren
Im Sommer 2001 nahm der Hauptstadtclub als Tabellenfünfter dann zum dritten Mal teil. Mit einem 2:1 setzten sich die Berliner im Paul-Greifzu-Stadion in Dessau erneut gegen Bayer 04 Leverkusen durch, bevor es im Halbfinale zum Duell mit dem seit der Einführung einzigen Ligapokal-Gewinner FC Bayern München kam. Im Rosenaustadion in Augsburg erzielte Michael Preetz kurz vor dem Halbzeitpfiff das Tor des Tages, das Hertha BSC den Einzug in das Endspiel gegen den FC Schalke 04 bescherte. Drei Tage später kam es im Mannheimer Carl-Benz-Stadion vor 10.000 Zuschauern zum Gala-Auftritt der Herthaner gegen die Knappen aus Gelsenkirchen. Ein Eigentor sowie Treffer von Marcelinho, Alex Alves und Michael Hartmann sorgten für einen ungefährdeten 4:1-Sieg für die Mannschaft von Trainer Jürgen Röber und - abgesehen vom Meistertitel der B-Junioren in der Saison 1999/2000 – für den ersten offiziellen Titel seit dem Gewinn der Deutschen Meisterschaft im Jahre 1931. Dieser Triumph und die mit sechs brasillianischen Bergkristallen verzierte Trophäe des Schmuckateliers Tom Munsteiner aus Stipshausen im Hunsrück, ließ Vereinsverantwortliche und Fans von einer erfolgreichen Saison 2001/02 träumen.
Von 1999 bis 2006 sieben Mal qualifiziert
Die Blau-Weißen qualifizierten sich erstmalig nach der Saison 1998/99 für die Teilnahme an diesem Wettbewerb, nachdem sie die Spielzeit überraschend auf dem dritten Tabellenrang beendeten, jedoch bereits in der Vorrunde Borussia Dortmund knapp mit 1:2 unterlagen. Im Folgejahr gelang die Qualifikation für den Ligapokal als Tabellensechster. Nach einem 3:1-Erfolg über den Hamburger SV im Stadion Lohmühle in Lübeck, zog Hertha BSC mit einem 6:5 im Elfmeterschießen gegen Bayer 04 Leverkusen im Paul-Greifzu-Stadion in Dessau in das Finale gegen den FC Bayern München ein. Gegen den alten und neuen Deutschen Meister konnten die Berliner die Partie vor 12.500 Zuschauern in der BayArena lediglich bis zum Pausenpfiff mit einem torlosen Remis offen gestalten, bevor die 'Alte Dame' mit 1:5 das Nachsehen hatte.
Der erste Titel seit 70 Jahren
Im Sommer 2001 nahm der Hauptstadtclub als Tabellenfünfter dann zum dritten Mal teil. Mit einem 2:1 setzten sich die Berliner im Paul-Greifzu-Stadion in Dessau erneut gegen Bayer 04 Leverkusen durch, bevor es im Halbfinale zum Duell mit dem seit der Einführung einzigen Ligapokal-Gewinner FC Bayern München kam. Im Rosenaustadion in Augsburg erzielte Michael Preetz kurz vor dem Halbzeitpfiff das Tor des Tages, das Hertha BSC den Einzug in das Endspiel gegen den FC Schalke 04 bescherte. Drei Tage später kam es im Mannheimer Carl-Benz-Stadion vor 10.000 Zuschauern zum Gala-Auftritt der Herthaner gegen die Knappen aus Gelsenkirchen. Ein Eigentor sowie Treffer von Marcelinho, Alex Alves und Michael Hartmann sorgten für einen ungefährdeten 4:1-Sieg für die Mannschaft von Trainer Jürgen Röber und - abgesehen vom Meistertitel der B-Junioren in der Saison 1999/2000 – für den ersten offiziellen Titel seit dem Gewinn der Deutschen Meisterschaft im Jahre 1931. Dieser Triumph und die mit sechs brasillianischen Bergkristallen verzierte Trophäe des Schmuckateliers Tom Munsteiner aus Stipshausen im Hunsrück, ließ Vereinsverantwortliche und Fans von einer erfolgreichen Saison 2001/02 träumen.
Doppelt hält besser
Der ganz große Wurf blieb der Mannschaft in der Bundesliga trotz des Trainerwechsels nach dem 21. Spieltag - von Jürgen Röber zu Interimstrainer Falko Götz - und eines am Ende versöhnlichen vierten Tabellenranges zwar verwehrt, jedoch hatte man neben der erreichten Teilnahme am UEFA-Pokal zudem die Chance, den Ligapokal zu verteidigen. Nachdem am 110. Vereinsgeburtstag unter dem neuen Trainer Huub Stevens im Erzgebirgestadion von Aue zunächst der FC Bayern München mit 6:5 nach Elfmeterschießen ausgeschaltet und fünf Tage später auch Borussia Dortmund auf dem Ernst-Abbe-Sportfeld in Jena durch zwei Treffer von Alex Alves mit 2:1 besiegt werden konnte, kam es abschließend zur Wiederholung des Vorjahresfinales. Drei Tage nach der Saisoneröffnung mit 30.000 Zuschauern auf dem Mailfeld, sahen 11.200 Zuschauer im Bochumer Ruhrstadion eine Hertha-Mannschaft, die den FC Schalke 04 durch zwei Treffer von Marcelinho sowie den beiden Toren von Alex Alves und Roberto Pinto erneut deutlich mit 4:1 bezwang und den Ligapokal somit erfolgreich verteidigte. Die lokale Presse war begeistert und lieferte Schlagzeilen wie z.B. "Hertha Brasil", "Das Samba-Ballett" oder "Die neue Fußball-Macht". Aber auch der damalige DFB-Teamchef Rudi Völler zeigte sich sehr angetan: "Nach dieser Leistung ist den Berlinern alles zuzutrauen. Vielleicht stoßen sie diesmal ganz vorne hinein."
Positives Fazit
Bevor dieser Wettbewerb 2007 letztmalig ausgetragen wurde, qualifizierte sich Hertha in den Jahren 2003, 2005 und 2006 noch drei Mal für die Teilnahme am Ligapokal, kam dabei allerdings nie mehr über die Vorrunde hinaus. Von 1999 bis 2006 bestritt der Hauptstadtclub bei sieben Ligapokal-Teilnahmen insgesamt 13 Spiele mit sechs Siegen, drei Remis und vier Niederlagen - bei 22:18 Toren. Im Elfmeterschießen stehen zwei Siegen lediglich eine Niederlage gegenüber. Michael Hartmann ist mit zehn Einsätzen der Rekordspieler für die Blau-Weißen, während Marcelinho mit fünf Treffern erfolgreichster Berliner Torschütze ist. Mit zwei Triumphen in drei Endspielteilnahmen ist der Ligapokal als drittwichtigster Titel im nationalen Vereinsfußball eine Erfolgsgeschichte in der Historie von Hertha BSC.
(fs/City-Press)
Der ganz große Wurf blieb der Mannschaft in der Bundesliga trotz des Trainerwechsels nach dem 21. Spieltag - von Jürgen Röber zu Interimstrainer Falko Götz - und eines am Ende versöhnlichen vierten Tabellenranges zwar verwehrt, jedoch hatte man neben der erreichten Teilnahme am UEFA-Pokal zudem die Chance, den Ligapokal zu verteidigen. Nachdem am 110. Vereinsgeburtstag unter dem neuen Trainer Huub Stevens im Erzgebirgestadion von Aue zunächst der FC Bayern München mit 6:5 nach Elfmeterschießen ausgeschaltet und fünf Tage später auch Borussia Dortmund auf dem Ernst-Abbe-Sportfeld in Jena durch zwei Treffer von Alex Alves mit 2:1 besiegt werden konnte, kam es abschließend zur Wiederholung des Vorjahresfinales. Drei Tage nach der Saisoneröffnung mit 30.000 Zuschauern auf dem Mailfeld, sahen 11.200 Zuschauer im Bochumer Ruhrstadion eine Hertha-Mannschaft, die den FC Schalke 04 durch zwei Treffer von Marcelinho sowie den beiden Toren von Alex Alves und Roberto Pinto erneut deutlich mit 4:1 bezwang und den Ligapokal somit erfolgreich verteidigte. Die lokale Presse war begeistert und lieferte Schlagzeilen wie z.B. "Hertha Brasil", "Das Samba-Ballett" oder "Die neue Fußball-Macht". Aber auch der damalige DFB-Teamchef Rudi Völler zeigte sich sehr angetan: "Nach dieser Leistung ist den Berlinern alles zuzutrauen. Vielleicht stoßen sie diesmal ganz vorne hinein."
Positives Fazit
Bevor dieser Wettbewerb 2007 letztmalig ausgetragen wurde, qualifizierte sich Hertha in den Jahren 2003, 2005 und 2006 noch drei Mal für die Teilnahme am Ligapokal, kam dabei allerdings nie mehr über die Vorrunde hinaus. Von 1999 bis 2006 bestritt der Hauptstadtclub bei sieben Ligapokal-Teilnahmen insgesamt 13 Spiele mit sechs Siegen, drei Remis und vier Niederlagen - bei 22:18 Toren. Im Elfmeterschießen stehen zwei Siegen lediglich eine Niederlage gegenüber. Michael Hartmann ist mit zehn Einsätzen der Rekordspieler für die Blau-Weißen, während Marcelinho mit fünf Treffern erfolgreichster Berliner Torschütze ist. Mit zwei Triumphen in drei Endspielteilnahmen ist der Ligapokal als drittwichtigster Titel im nationalen Vereinsfußball eine Erfolgsgeschichte in der Historie von Hertha BSC.
(fs/City-Press)
Gesagt...
[>]Nach dieser Leistung ist den Berlinern alles zuzutrauen. Vielleicht stoßen sie diesmal ganz vorne hinein.[<]