"In der Hauptstadt kann etwas entstehen"
"In der Hauptstadt kann etwas entstehen"
Berlin - Für Davie Selke ist es nicht die erste Sommer-Vorbereitung bei Hertha BSC, schließlich steht der Angreifer seit 2017 beim Hauptstadtclub unter Vertrag. Dennoch läuft die rund fünfwöchige, schweißtreibende und bei Profis nicht unbedingt beliebte Phase diesmal anders bei dem Angreifer. Und anders heißt in diesem Fall: besser! Im dritten Anlauf sieht es – wenige Tage vor dem Pflichtspielauftakt am Sonntag beim VfB Eichstätt (11.08.19, 15:30 Uhr) – so aus, als ob der 24-Jährige diesen wichtigen Teil der Saison erstmals seit seinem Wechsel verletzungsfrei überstehen würde. "Jetzt fühle ich mich sehr gut, fit und bereit. Mit 24 Jahren weiß ich inzwischen, dass ich einen gewissen körperlichen Fitnessstand brauche, um meine beste Leistung zu zeigen", sagte Selke am Mittwoch (07.08.19) in einer Interviewrunde im Medienraum. Zwischen den Doppeleinheiten sprach die Offensivkraft auch über Konkurrenzkampf, Saisonziele und den Auftakt. Die wichtigsten Aussagen hat herthabsc.de zusammengefasst.
Davie Selke über…
… seine Schwerpunkte in der Vorbereitung: Für mich war es in diesem Sommer ganz wichtig, den Fokus einzig und allein aufs Sportliche zu legen, auf das Training und die Spiele. Deshalb habe ich keine Interviews gegeben. Zuletzt war es beinahe schon Tradition, dass ich immer in der Vorbereitung Verletzungen hatte, die mich zurückgeworfen haben. Diesmal war das zum Glück nicht der Fall. Jetzt fühle ich mich sehr gut, fit und bereit. Mit 24 Jahren weiß ich inzwischen, dass ich einen gewissen körperlichen Fitnessstand brauche, um meine beste Leistung zu zeigen. Immer wenn ich den hatte, hat das geklappt.
… das Spielsystem von Ante Covic: Unser neuer Trainer versucht, spielerische Lösungen für Situationen zu finden. Das gefällt mir gut. Allgemein kommt das Spielsystem allen Offensivkräften zu Gute, denke ich. Wir versuchen, vorne früh den Ball zu erobern und dann schnell umzuschalten. Gelingt uns das nicht, wollen wir den Ball laufen lassen und im richtigen Moment in die Spitze spielen. Man spürt durch den Trainerwechsel schon Veränderungen, jeder gibt sehr viel Gas, im Training absolvieren wir neue Übungen. Ich bin gespannt, wie wir Antes Pläne im Spiel umsetzen, denn darauf kommt es an. In den Testspielen – vor allem beim Sieg gegen Crystal Palace – haben wir in Ansätzen schon ganz gut gezeigt, wie es laufen kann. Aber das waren keine Pflichtspiele, deswegen bewerten wir sie nicht über. Es gibt noch genug Dinge, die wir nachjustieren müssen.
… Konkurrenzkampf: Wenn wir im 4-3-3 spielen, ist eine zentrale Spitze vorgesehen. Für diese Position gibt es Vedad Ibisevic und mich. Das wird wie in den Vorjahren wieder ein gutes Duell. Aber der Konkurrenzkampf treibt uns an. Wer besser performt, wird spielen. Ich schaue in erster Linie auf das, was ich beeinflussen kann. Dazu gehören Fitness und Trainingsarbeit. Wenn ich dann spiele – ob von Anfang an oder nach meiner Einwechslung – muss ich bereit sein. Bleibe ich gesund und fit, komme ich auf meine Minuten. Ich finde es auch gut, dass wir einen Spieler wie Dodi Lokebakio verpflichtet haben. Konkurrenz ist immer gut. Wenn wir den nächsten Schritt gehen wollen, dann gehört es dazu, dass wir solche Spieler holen. So erhöht sich auch die Trainingsqualität, jeder will spielen und bietet sich dem Trainer an.
… seine persönlichen Ziele: Ich bin Stürmer, ich will immer Tore schießen. Vergangene Saison hatte ich bei den Vorlagen eine ganz gute Quote (neun; Anm. d. Red.). Aber drei geschossene Tore waren nicht das, was ich mir vorgenommen habe. Ich habe den Anspruch, zweistellig zu treffen. Dieses Ziel habe ich für die neue Saison auch. Ich möchte mich aufdrängen, ich möchte spielen und meine Tore schießen. Aber dafür muss ich nicht quatschen, sondern Taten auf dem Platz sprechen lassen. Dass der Bundestrainer Joachim Löw über mich gesprochen hat und sich zwölf bis 15 Tore von mir wünscht, habe ich mitbekommen – es ist ein Riesenansporn und eine Riesenehre für mich.
… seine Pläne mit Hertha BSC: Es soll nicht nur eine Phrase sein. Ich fühle mich sehr wohl bei Hertha, sehr wohl in Berlin. Ich hatte ein gutes erstes Jahr, ein zweites Jahr mit Höhen und Tiefen auch wegen Verletzungen. Mein Ziel ist es, dass ich im dritten Jahr verletzungsfrei bleibe und auf dem Platz Leistung zeige. Darauf konzentriere ich mich.
… Saisonziele der Mannschaft: Es gibt noch kein offizielles Saisonziel, auch keines, das wir mit der Mannschaft abgesprochen haben. Meine Meinung ist: Wir haben eine Menge Potenzial und Ambitionen, hier in der Hauptstadt kann etwas entstehen. Aber der erste Schritt ist, bevor wir medial darüber reden, die Leistung auf dem Platz. Die wollen wir auch bei den beiden Fußballfesten in Berlin bringen, auf die ich mich schon sehr freue!
… das Auftaktprogramm: Wir sind gut vorbereitet, ich spüre eine positive Energie im Training und in der Kabine. Ein Pokalspiel ist immer ein bisschen eklig, als Bundesligist kannst du stolpern, auch wenn es nicht vorkommen sollte. Eichstätt brennt auf das Duell, aber wir sind fokussiert und wollen unbedingt weiterkommen. Die Spannung ist bei uns Spielern und beim Trainerteam da. Wir haben im DFB-Pokal ein großes Ziel. Wenn man als Herthaner jedes Mal Karten für das Finale angeboten bekommt, sollte man merken: Es wäre schon nicht schlecht, dort selbst zu spielen. Als Zuschauer hatte ich Gänsehaut, dieses Erlebnis muss Anreiz sein. Aber der erste von mehreren Schritten ist das Spiel gegen Eichstätt in Ingolstadt. Wir wollen dann mit einem guten Gefühl nach München reisen.
(HerthaBSC/City-Press)
Gesagt...
[>]Wenn man als Herthaner Karten für das Finale angeboten bekommt, sollte man merken: Es wäre nicht schlecht, selbst dort zu spielen.[<]