Profis | 17. August 2019, 13:00 Uhr
Ein vergoldeter Punktgewinn
Ein vergoldeter Punktgewinn
Zum Bundesliga-Auftakt erobert Hertha BSC einen Zähler bei Ligaprimus Bayern München - und das mit viel Bravour, Geschick, aber auch jeder Menge Mut.
München/Berlin - 90 Tage ruhte der Ball in der Bundesliga, 90 Tage mussten die Fans auf mitreißende Duelle, umjubelte Partien und spanende Begegnungen im deutschen Oberhaus verzichten. Doch das Warten während der Sommerpause hat sich gelohnt: Gleich der Auftakt der 57. Spielzeit am Freitagabend (16.08.19) bot dem Fußballherz so viel an - gerade aus Sicht der Blau-Weißen. Mit einer leidenschaftlichen, geschickten, aber auch mutigen Leistung trotzten die Hauptstädter dem FC Bayern München beim 2:2 einen Punkt ab. Bei seinem Ligadebüt drehte die Elf von Trainer Ante Covic zunächst einen Rückschlag und führte bis zur 60. Minute sogar, ehe der Rekordmeister den Ausgleich erzielen konnte. "Bayern München ist die beste deutsche Mannschaft. Hier anzutreten gehört zu den schwierigsten Aufgaben. Deshalb sind wir mit dem 2:2 zufrieden, wohlwissend, dass wir einige kritische Momente zu überstehen hatten", ordnete Coach Covic nach einer intensiven, temporeichen und teilweise kuriosen Begegnung das Remis ein. Aber der Reihe nach.
Vor der Partie waren die Vorzeichen klar: Serienmeister Bayern München eröffnete zum siebten Mal in Folge das neue Spieljahr, die vergangenen sechs Duelle gewann der FCB bei einem Torverhältnis von 25:4 in beeindruckender Manier. Ein Blick auf die eigene Statistik war für die Herthaner ebenfalls kein Mutmacher: In 34 Partien in der bayrischen Landeshauptstadt kassierte die 'Alte Dame' 27 Niederlagen, spielte fünf Mal Remis und triumphierte nur zwei Mal - zuletzt im Oktober 1977 (!). "Wir haben den Jungs in den vergangenen Wochen stets vermittelt, dass sie an sich glauben müssen. Dass man nicht in München antritt und die gewünschte Dominanz ausstrahlt, ist klar, aber der Glaube, dem Gegner wehzutun, darf nicht fehlen", sagte Covic. Für den 43-Jährigen war das Duell beim Rekordmeister in allen Belangen ein besonderes - traf der Kroate doch in Bayern-Trainer Niko Kovac auf einen Landsmann, alten Freund und ehemaligen Herthaner.
Die Systemumstellung fruchtet
Die Wiedersehensfreude mit dem alten Weggefährten erfuhr durch die Führung der Bayern durch Robert Lewandowski einen ersten Dämpfer (24.). Bis zu diesem Zeitpunkt traten die Blau-Weißen in einem 3-5-2-System an, standen trotz Dauerdruck der Münchner defensiv recht sicher, erspielten sich offensiv aber zu wenig klare Szenen. "Wir haben dann relativ schnell auf ein 4-3-3 umgestellt, weil wir einfach zu wenige Aktionen nach vorne hatten. Wir sind die Bayern auch höher angelaufen, das hat vernünftig geklappt", schilderte der emsige Lukas Klünter, der so manche Situation entschärfte, seine Eindrücke.
Die Systemumstellung fruchtet
Die Wiedersehensfreude mit dem alten Weggefährten erfuhr durch die Führung der Bayern durch Robert Lewandowski einen ersten Dämpfer (24.). Bis zu diesem Zeitpunkt traten die Blau-Weißen in einem 3-5-2-System an, standen trotz Dauerdruck der Münchner defensiv recht sicher, erspielten sich offensiv aber zu wenig klare Szenen. "Wir haben dann relativ schnell auf ein 4-3-3 umgestellt, weil wir einfach zu wenige Aktionen nach vorne hatten. Wir sind die Bayern auch höher angelaufen, das hat vernünftig geklappt", schilderte der emsige Lukas Klünter, der so manche Situation entschärfte, seine Eindrücke.
Dabei untertrieb der Rechtsverteidiger beinahe, denn durch einen abgefälschten Schuss von Neuzugang Dodi Lukébakio markierten die Berliner zunächst den Ausgleich (36.), ehe Marko Grujic zwei Minuten später sogar die Führung gelang (38.). "Mein Treffer macht mich glücklich", sagte Lukébakio, der nun schon vier Mal - so oft wie ein gewisser Cristiano Ronaldo - bei den Bayern getroffen hat. Dabei profitierte der 21-Jährige von dem Rücken seines Kapitäns. "Ich habe den Ball gespürt und abgelenkt, aber das spielt kein Rolle", sagte Vedad Ibisevic schmunzelnd. Der Angreifer war damit mehr oder weniger freiwillig an beiden Toren beteiligt, denn auch den Treffer von Grujic leitete er mit einem guten Zuspiel ein. "Ich bin mit Pavard zusammengestoßen, konnte in dem Moment aber weiterspielen und das Tor zum Glück machen", sagte Herthas Nummer 15, der unmittelbar nach der Führung behandelt werden musste.
Der serbische Mittelfeldspieler, der von dem Zusammenstoß ein großes Veilchen davontrug, blieb auch im zweiten Durchgang im Mittelpunkt. Nach einem Körperkontakt mit Lewandowski entschied Schiedsrichter Harm Osmers nach einem Hinweis des Videoschiedsrichters auf Elfmeter. Der Rest ist bekannt. Bayern traf, drückte, aber die cleveren Herthaner erzwangen mit einer Laufleistung von fast 120 Kilometern das Glück und verdienten sich so den ersten Punkt der Saison. "Das Remis ist ein super Ergebnis zum Bundesliga-Auftakt, aber über den Strafstoß und das daraus resultierende 2:2 ärgere ich mich. Lewandowski konnte die Situation im Strafraum zu seinem Vorteil nutzen. Ich werde daraus lernen", zeigte sich Grujic nach der Partie ein wenig zwiegespalten. Der erfahrene Ibisevic brachte die Gefühlswelt der Hauptstädter treffend auf den Punkt. "Wenn ich sehe, wie wir zusammengearbeitet haben, ist das geil. Wenn man so ein Spiel abliefert und so viel investiert hat, ist es am Ende schade, dass wir nicht gewinnen konnten, aber mit dem Punkt können wir leben", sagte der Bosnier und ergänzte: "Mit dieser Einstellung sind wir als Mannschaft ins Spiel gegangen, nur so kannst du gegen solche Gegner bestehen. Wir mussten als Mannschaft alles reinwerfen und auch ein wenig Glück haben - ich bin stolz auf die Jungs!" Bleibt zu hoffen, dass die Herthaner auch am kommenden Sonntag zur Heimpremiere gegen den VfL Wolfsburg (25.08.19, 18:00 Uhr) das blau-weiße Fußballherz verzücken.
(fw/City-Press)
Der serbische Mittelfeldspieler, der von dem Zusammenstoß ein großes Veilchen davontrug, blieb auch im zweiten Durchgang im Mittelpunkt. Nach einem Körperkontakt mit Lewandowski entschied Schiedsrichter Harm Osmers nach einem Hinweis des Videoschiedsrichters auf Elfmeter. Der Rest ist bekannt. Bayern traf, drückte, aber die cleveren Herthaner erzwangen mit einer Laufleistung von fast 120 Kilometern das Glück und verdienten sich so den ersten Punkt der Saison. "Das Remis ist ein super Ergebnis zum Bundesliga-Auftakt, aber über den Strafstoß und das daraus resultierende 2:2 ärgere ich mich. Lewandowski konnte die Situation im Strafraum zu seinem Vorteil nutzen. Ich werde daraus lernen", zeigte sich Grujic nach der Partie ein wenig zwiegespalten. Der erfahrene Ibisevic brachte die Gefühlswelt der Hauptstädter treffend auf den Punkt. "Wenn ich sehe, wie wir zusammengearbeitet haben, ist das geil. Wenn man so ein Spiel abliefert und so viel investiert hat, ist es am Ende schade, dass wir nicht gewinnen konnten, aber mit dem Punkt können wir leben", sagte der Bosnier und ergänzte: "Mit dieser Einstellung sind wir als Mannschaft ins Spiel gegangen, nur so kannst du gegen solche Gegner bestehen. Wir mussten als Mannschaft alles reinwerfen und auch ein wenig Glück haben - ich bin stolz auf die Jungs!" Bleibt zu hoffen, dass die Herthaner auch am kommenden Sonntag zur Heimpremiere gegen den VfL Wolfsburg (25.08.19, 18:00 Uhr) das blau-weiße Fußballherz verzücken.
(fw/City-Press)
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[>]Wir mussten als Mannschaft alles reinwerfen und auch ein wenig Glück haben - ich bin stolz auf die Jungs![<]