Die Herthaner unterliegen bei der Heim-Premiere trotz guter Chancen einem äußerst effektivem VfL Wolfsburg.
Berlin - Den Blau-Weißen war der Spielverlauf ihrer Heim-Premiere beim Verlassen des Rasens im Olympiastadions und kurz darauf bei den Interviews in der Mixed Zone anzumerken. Enttäuschung spiegelte sich nach der 0:3-Niederlage gegen den VfL Wolfsburg am Sonntagabend (25.08.19) in den Gesichtern und Aussagen wieder. Und das, nachdem die Herthaner besonders in der ersten Halbzeit ein gutes Spiel gemacht hatten, Dodi Lukébakio brachte es auf den Punkt: "Natürlich wollten wir unser ersten Heimspiel gewinnen, leider ist uns das nicht gelungen. Wir haben viel probiert, viele Chancen herausgearbeitet, hatten am Ende aber nicht das nötige Glück beim Abschluss."
Das fehlende Glück begann schon Sekunden nach Anpfiff: Ondrej Duda wurde nach 18 gespielten Sekunden im Strafraum zu Fall gebracht. Schiedsrichter Guido Winkmann entschied sofort auf Elfmeter, nahm seine Entscheidung nach Intervention des Video-Assistenen allerdings wieder zurück. Ganz anders auf der Gegenseite. Trotz des vorangegangenen robusten Einsatzes von Xaver Schlager gegen Niklas Stark durfte Wout Weghorst ran und traf zur Gästeführung (9.). "Leider haben wir den Elfmeter nicht bekommen, den Wolfsburg dann hatte. Diese Entscheidungen haben das Spiel natürlich beeinflusst. Dennoch haben wir den Kopf oben gehalten und guten Fußball gespielt. Gerade in der ersten Halbzeit hatten wir einige Möglichkeiten, aber haben leider keine Tore geschossen", haderte Marko Grujic.
Kein Glück im Abschluss
Der Serbe hatte mit einer Doppelchance die vielleicht beste Chance zum Ausgleich, scheiterte jedoch nach toller Kombination samt Hacken-Vorlage mit seinem fulminanten Schuss zunächst an Koen Casteels und hatte beim Nachschuss Pech, dass Josuha Guilavogui für seinen bereits geschlagenen Keeper den sicheren Treffer verhinderte (21.). Zuvor hatte Salomon Kalou bereits nach Flanke von Vladimir Darida mit einem Kopfball Zentimeter neben den linken Pfosten die Gelegenheit für die passende Antwort vergeben (12.). Die Herthaner beschäftigten die 'Wölfe' fast ausnahmslos in der eigenen Hälfte. "Wolfsburg ist eigentlich gar nicht zur Entfaltung gekommen - wir haben früh gestört, uns Chancen herausgespielt, diese aber leider nicht genutzt", resümierte auch Maximilian Mittelstädt im Anschluss.
Auch in den zweiten 45 Minuten bestimmten die Herthaner weitestgehend die Partie, Cheftrainer Ante Covic wechselte mit den Hereinnahmen von Davie Selke und Daishawn Redan offensiv. Anekdote am Rande: Redan ist mit 18 Jahren und 204 Tagen der jüngste jemals in der Bundesliga eingesetzte Niederländer. Herthas neue Nummer 33 hätte zudem um ein Haar einen spektakulären Einstand gefeiert, doch mit seinem Seitfallzieher verfehlte er den Kasten knapp (72.). In die Offensivbemühungen des Hauptstadtclubs setzten die Gäste in die größer werdenden Räume ihre Konter. Josip Brekalo entschied mit seinem Tor die Partie (82.), Jerome Roussillon legte in der Schlussminute gar noch einen nach. "Wir haben das Spiel ganz klar dominiert. Wolfsburg hat nicht viel gemacht. Als wir dann gegen Ende aufgemacht haben, hat Wolfsburg es clever ausgespielt und die Tore gemacht", musste auch Debütant Eduard Löwen eingestehen.
"Die richtigen Schlüsse ziehen"
Covic lobte am Tag danach die Reaktion seiner Mannschaft nach dem Rückstand: "Die Jungs haben nach dem 0:1 alles reingeschmissen, alles versucht, dieses Ergebnis zu korrigieren. Leider waren wir bei allen Chancen, die wir hatten, nicht effizient genug", befand der Fußballehrer, der im gleichen Atemzug den Blick gleich nach vorne richtete: "Niederlagen sind immer ärgerlich, gehören aber leider im Sport dazu. Wichtig wird sein, dass wir die richtigen Schlüsse daraus ziehen und es im nächsten Spiel besser machen." Am kommenden Samstag (31.08.19, 15:30 Uhr) wartet beim FC Schalke 04 bereits die nächste Gelegenheit dazu.
(war/City-Press)