Kiek ma, wer da kommt: Paderborn
Profis | 20. September 2019, 16:59 Uhr

Kiek ma, wer da kommt: Paderborn

Kiek ma, wer da kommt: Paderborn

Am Samstag (21.09.19, 15:30 Uhr) empfängt Hertha BSC im Olympiastadion den SC Paderborn. Hauptsponsor TEDi präsentiert die Gegnervorschau.

Berlin – Vorneweg: Nach vier Spieltagen ist noch keine Bundesliga-Mannschaft Meister geworden oder abgestiegen. 30 Partien bleiben den Teams noch, um ihre Situation zu verbessern und anvisierte Ziele zu erreichen. Klar ist aber auch: Sowohl für den Hauptstadtclub als auch für den SC Paderborn ist das Kräftemessen am 5. Spieltag wichtig, jeder will den ersten Saisonsieg. Aktuell liegen die Blau-Weißen mit einem Zähler am Tabellenende, die Ostwestfalen haben das um ein Tor bessere Torverhältnis. "Beide Mannschaften haben sich den Start besser vorgestellt und liegen hinter ihren Erwartungen", sagt SCP-Trainer Steffen Baumgart vor dem Aufeinandertreffen am Samstag (21.09.19, 15:30 Uhr) im Olympiastadion. In der Gegnervorschau stellt herthabsc.de den Aufsteiger vor.

Die sportliche Situation: Bei vielen Experten stand der Überraschungsaufsteiger bereits von vornherein als Absteiger Nummer 1 fest. Nach vier Spieltagen dürften sich all diejenigen bestätigt fühlen, obwohl die Ostwestfalen mit erfrischendem Offensivfußball durchaus zu gefallen wussten. Denn der SCP verlor in Leverkusen (2:3), gegen Freiburg (1:3) und gegen Schalke (1:5) – und zahlte viel Lehrgeld. Durch den Punktgewinn am 3. Spieltag in Wolfsburg (1:1) steht aktuell unterm Strich Rang 17. "Das Gesicht, die Einstellung und die Mentalität der Mannschaft stimmen. Wir müssen die Fehler abstellen, sonst wird es schwer für uns", weiß Trainer Steffen Baumgart, der nichtsdestotrotz selbstbewusst auftritt: "Schaffen wir das, sind wir in der Lage, jedem Gegner weh zu tun. Wir fahren nach Berlin, um drei Punkte zu holen."

Die Paderborner im Fokus: Paderborn ist als starkes Kollektiv aufgestiegen und setzt auch in der Bundesliga auf eine eingeschworene Einheit. Das Gerüst der Mannschaft spielt seit Jahren zusammen. Hinter dem sensationellen Durchmarsch von der dritthöchsten in die höchste Spielklasse steht Erfolgscoach Baumgart. An der Pader steht der Ex-Profi, der u.a. für Rostock, Cottbus und Wolfsburg stürmte, seit April 2017 in Lohn und Brot. Nachdem erst der Lizenzentzug von 1860 München nach der Saison 2017/18 den Sturz in die Regionalliga verhinderte, ging es mit den Ostwestfalen steil bergauf. "Wir haben damals gesagt, dass wir dem Verein ein neues Gesicht geben wollen", erklärt der 47-Jährige immer wieder. Das gelang mit einer offensiven Spielidee, von der das Trainerteam auch in der höchsten deutschen Spielklasse nicht abrücken will. "Es wird kein Umdenken geben. Solange ich hier in der Verantwortung bin, werden wir nach vorne spielen. Ich weiß nicht, ob wir damit gegen Hertha gewinnen, aber wir wollen unseren Fußball weiterspielen", betont der Baumgart.

Die Schnittstellen: Im aktuellen Kader der Herthaner steht kein Spieler, der im Profibereich für die Ostwestfalen aktiv war. Auf der Gegenseite ist Leon Brüggemeier, zwischen 2016 und 2018 Torwart in der U23, Teil der Paderborner Mannschaft. Im Trainer- und Funktionsteam der Blau-Weißen haben Torwarttrainer Zsolt Petry und Athletiktrainer Hendrik Vieth eine Paderborner Vergangenheit. Petry beendete 2005 seine lange Karriere beim damaligen Regionalligisten, Vieth wechselte 2010 in die Hauptstadt. Den umgekehrten Weg ging Nico Burchert, Bruder von Ex-Herthaner Sascha. Der ältere der beiden Brüder hütete ebenfalls im Nachwuchs der Blau-Weißen das Gehäuse, ehe er 2008 nach Paderborn ging und dort seit 2015 als Torwarttrainer arbeitet. Sonst gibt es nur lose Schnittstellen: Arne Maier spielte mit Abdelhamid Sabiri schon zusammen in der deutschen U21, Marius Wolf und Gerrit Holtmann zusammen für die U20. Sabiri und Löwen kennen sich aus der Saison 2016/17 aus Nürnberger Zeiten.

Besondere Begegnungen: In der höchsten deutschen Spielklasse kreuzten sich die Wege der Hauptstädter und der Ostwestfalen erst zwei Mal, in der 2. Bundesliga immerhin vier Mal. In Erinnerung dürfte den Fans der Blau-Weißen eine dieser Partien geblieben sein: Im April 2011 empfing die 'Alte Dame' als Tabellenführer der 2. Liga die Paderborner und machte durch einen Heimsieg einen weiteren Schritt in Richtung Wiederaufstieg. Pierre-Michel Lasogga und Andre Mijatovic schossen den 2:0-Erfolg heraus – und ließen sich nach Abpfiff von 70.000 (!) Zuschauern feiern. "Wir freuen uns über die drei Punkte und besonders über die tolle Kulisse. Dass heute so viele Zuschauer gekommen sind, haben wir uns mit unseren bisherigen Leistungen verdient", sagte Ex-Herthaner Patrick Ebert.

Die Meinung über den Hauptstadtclub: Baumgart, als Spieler zwischen 2002 und 2004 für Union Berlin aktiv, schätzt die Blau-Weißen. "Hertha ist ein exklusiver Verein mit einer sehr guten Infrastruktur, der am meisten mit seinen Jugendspielern arbeitet. Auch wenn es in der aktuellen Situation nicht danach aussieht: Hertha ist in der Lage, zu den oberen Vereinen Deutschlands zu gehören", lobt der Fußballlehrer. Für Samstag ist das natürlich alles irrelevant. "Es ist ein Spiel, in dem es für beide um sehr, sehr viel geht. Wir wollen mit aller Macht den Sieg!"

(fw/imago)

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Auch wenn es in der aktuellen Situation nicht danach aussieht: Hertha ist in der Lage, zu den oberen Vereinen Deutschlands zu gehören.
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-Trainer Steffen Baumgart

von Hertha BSC