
Kiek ma, wo dit hinjeht: Bremen
Kiek ma, wo dit hinjeht: Bremen

Berlin – In Bremen kommt es am kommenden Samstag (19.10.19, 15:30 Uhr) zum Duell zweier Traditionsvereine, die beide aktuell im Mittelfeld der Tabelle zu finden sind. Für die Blau-Weißen wird es beim Gastspiel an der Weser darum gehen, den Schwung aus den vergangenen Bundesliga-Partien mitzunehmen und nach der Länderspielpause gut aus den Startlöchern zu kommen. Die Mannschaft von Cheftrainer Ante Covic spielt dabei auch gegen eine 'schwarze Serie', denn die 'Alte Dame' konnte zuletzt im Dezember 2013 gegen die Norddeutschen gewinnen. Vor welcher Herausforderung die Elf von Ante Covic in der Gegenwart steht, hat herthabsc.de in der Gegnervorschau zusammengefasst.
Die sportliche Situation: Nach zwei Niederlagen zum Saisonstart gegen Düsseldorf und Hoffenheim kamen die Bremer immer besser in Schwung und punkteten zuletzt gegen Dortmund und Frankfurt jeweils einfach. Vor allem aufgrund der fast unheimlichen Verletzungsmisere zeigten sich die Bremer Verantwortlichen zufrieden mit der bisherigen Punkteausbeute. Schon nach der Punkteteilung in Frankfurt kündigte Bremens Cheftrainer Florian Kohfeldt an: "In zwei Wochen spielen wir in unserem schönen Stadion und gewinnen da." Dieser Optimismus rührt aus einem Grund: Nachdem sich Bremen zuletzt sportlich stabilisierte, lichtet sich auch so langsam das Lazarett der 'Werderaner'. Bis auf die langzeitverletzten Ludwig Augustinsson und Niklas Füllkrug könnten im Duell gegen die 'Alte Dame' wieder alle Stammspieler an Bord sein. Innenverteidiger Marco Friedl bringt die aktuelle Stimmung an der Weser auf den Punkt: "Nach der Länderspielpause wollen wir unbedingt Hertha schlagen. Um unser Ziel zu erreichen, müssen wir die Spiele gegen die Mannschaften gewinnen, die auch dahin wollen. Und damit müssen wir nach der Länderspielpause anfangen."
Die Bremer im Fokus: Die vergangene Saison war für Werder Bremen eine der erfolgreichsten der letzten Jahre. Neben dem achten Platz in der Abschlusstabelle erreichte die Mannschaft von Cheftrainer Florian Kohfeldt das Halbfinale des DFB-Pokals, wo die Norddeutschen knapp am FC Bayern München scheiterten (2:3). Im Sommer mussten die Hanseaten dann den Abgang von Topscorer Max Kruse verkraften, der nach drei Jahren seine Zelte in Bremen abbrach und an den Bosporus zu Fenerbace Istanbul wechselte. Aktuell steht bei den Hanseaten Milot Rashica im sportlichen Fokus. Der 23-Jährige Kosovare absolvierte in der laufenden Saison aufgrund eines Muskelfaserrisses erst vier Partien, sammelte aber bereits drei Scorerpunkte (zwei Tore, ein Assist).
Die Schnittstellen: Für Davie Selke ist die Partie am Samstag eine Rückkehr an die alte Wirkungsstädte. Im Jahre 2013 wechselte der damalige U-19-Nationalspieler von der TSG Hoffenheim an die Weser und debütierte im November 2013 gegen Hannover 96. Nach insgesamt sechs Jahren und zehn Toren in 36 Profieinsätzen in Bremen verließ unsere Nummer 27 den Norden und fand über die Zwischenstation Leipzig vor etwas mehr als zwei Jahren den Weg in die Hauptstadt. "Davie ist ein lockerer Typ, aber auf dem Platz auch ein wahsinniger Wettkampftyp. Er ist auf dem Weg, ein kompletter Stürmer zu werden. Das freut mich für ihn", sagte Bremens Cheftrainer Florian Kohfeldt, der Selke als Co-Trainer bei den Norddeutschen betreute. Mit Sebastian Langkamp läuft auch ein Ex-Herthaner bei den Norddeutschen auf. Der 31-Jährige hielt fünf Jahre lang seine Knochen für die 'Alte Dame' hin und kam insgesamt auf 121 Pflichtspiele für Hertha. An die Zeit in der Hauptstadt hat der Defensivspezialist nur gute Erinnerungen: "Ich war zur richtigen Zeit am richtigen Ort! Berlin war in meiner damaligen Lebensphase ein Glücksgriff - auch privat. Kulturell und kulinarisch habe ich versucht so viel wie möglich mitzunehmen! Da ich ein Kind vom Dorf bin und dörflicher aufgewachsen bin, fühle ich mich im etwas kleineren Bremen aber auch sehr wohl.“
Die besonderen Duelle: Den bislang höchsten Sieg gegen Werder Bremen feierten die Blau-Weißen am 11. Spieltag der Saison 2000/2001, als der Hauptstadtclub dank der Tore von Alex Alves, Stefan Beinlich und Michael Preetz (2) am Ende mit 4:1 im Olympiastadion die Oberhand behielt. Auch der 0:3-Auswärtserfolg im März 2006 dürfte allen Anhängern der Blau-Weißen im Gedächtnis geblieben sein. Durch die Tore von Kevin-Prince Boateng, Marcelinho und Yildiray Bastürk siegte die Elf des damaligen Cheftrainers Falko Götz an der Weser und stellte somit das Ergebnis für den höchsten blau-weißen Auswärtssieg bei Werder Bremen in der Bundesliga-Geschichte ein.
Die Meinung über den Hauptstadtclub: Die Norddeutschen wollen am Wochenende unbedingt an der 'Alten Dame' vorbeiziehen, dennoch warnt Cheftrainer Florian Kohfeldt vor Hertha. Auf der Pressekonferenz vor dem Ligaspiel bezeichnete er den Hauptstadtclub als "Mannschaft der Stunde". Für den 37-Jährigen ist der Schlüssel am bevorstehenden Wochenende "Konstanz". "Gegen Frankfurt ist unser Spiel nach den ersten 30 Minuten weggebrochen. Wir müssen unsere Leistung über 90 Minuten konstant abrufen und nicht nur in einzelnen Situation", so Kohfeldt auf der Pressekonferenz am Donnerstag. Für den Bremer Cheftrainer ist der Heimvorteil am kommenden Spieltag ein wichtiger Schlüssel zum Erfolg, denn vor der heimischen Kulisse hat Werder schon so einige "Mannschaften der Stunde" geknackt.
(ff/dpa)
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[>]Ich war zur richtigen Zeit am richtigen Ort! Berlin war in meiner damaligen Lebensphase ein Glücksgriff.[<]