
Fans | 20. Oktober 2019, 18:10 Uhr
"Wenn jemand nicht in die DDR gepasst hat, dann war ich das."
"Wenn jemand nicht in die DDR gepasst hat, dann war ich das."

Am 9. November 1989 fiel die Berliner Mauer - dieses Ereignis jährt sich in diesem Jahr zum 30. Mal. Zeitzeuginnen und Zeitzeugen dieses historischen Moments erzählen an dieser Stelle ihre ganz persönliche blau-weiße 'Mauergeschichte'.
Berlin - 28 Jahre und 88 Tage - so lange stand die Berliner Mauer. 28 Jahre und 88 Tage trennte sie Familien voneinander und teilte eine Stadt, ein ganzes Land in Ost und West. 28 Jahre und 88 Tage, mit denen jede Berlinerin und jeder Berliner, jeder Ost- und jeder Westdeutsche ganz persönliche Erinnerungen, Momente und Schicksale verbindet. Als am 9. November 1989 die Mauer fiel, war das der Grundstein für die deutsche Wiedervereinigung am 3. Oktober des Folgejahres. Ein Meilenstein in der Geschichte. Ein Meilenstein für das Berlin, in dem wir heute leben und das wir heute so schätzen. In diesem Jahr jährt sich der Tag des Mauerfalls zum 30. Mal. Als Verein für das gesamte Berlin und das Brandenburger Umland hatte dieses Ereignis auch unmittelbar Einfluss auf Hertha BSC - in der Vergangenheit, in der Gegenwart und in der Zukunft.
In der aktuellen Kampagne 'Wir sind ein Berliner.' greift der Hauptstadtclub die einzigartige Geschichte der Stadt Berlin auf und rückt den Mauerfall in den Mittelpunkt. Auf herthabsc.de wollen wir bis zum 9. November 2019 Zeitzeuginnen und Zeitzeugen zu Wort kommen lassen und sie berichten lassen, wie sie dieses historische Datum erlebt haben, was sie mit ihm verbinden und wie sich ihr Leben dadurch verändert hat. Wir wollen dabei natürlich erfahren, welchen Einfluss die Mauer und ihr späterer Fall auf die Verbindung zu Hertha BSC hatte. Wir wollen eure ganz persönliche blau-weiße Mauergeschichte!
Nachdem Sven Kretschmer den Auftakt machte, zieht Ur-Herthaner Axel Kruse mit seiner Mauergeschichte nach. Der Kapitän der Aufstiegsmannschaft von 1997 hat eine bewegte Vergangenheit. Schon früh konnte und wollte sich der gebürtiger Wolgaster nicht mehr mit den Begebenheiten in der DDR arrangieren. "Wenn jemand nicht in die DDR gepasst hat mit dem ganzen Anpassen und Vorschriften, dann war ich das. Ich habe irgendwann festgestellt, dass das für mich nicht mehr lange gut geht, weil ich ja auch ein bisschen eigen bin. Deshalb musste ich die nächstbeste Gelegenheit nutzen, in den Westen zu gehen", so Kruse. Im Jahr des Mauerfalls, genauer am 8. Juli 1989, setzte sich der Angreifer rund um das Spiel seines Vereins Hansa Rostock in Kopenhagen ab und 'machte rüber'.
Genau der richtige Schritt für Kruse, der sich wenig später Hertha BSC anschloss. "Es war zwar nur ein halbes Jahr vor dem Mauerfall, aber für mich war es wichtig, weil ich dann auch gleich zu Hertha gehen konnte. Nach der Sperre habe ich im Januar 1990 mein erstes Spiel gemacht. So konnte ich die Rückrunde der zweiten Liga gleich spielen und am Ende sind wir dann ja auch aufgestiegen." Sieben Tore in zwölf Spielen steuerte der damals 22-Jährige bei.
Zuvor hatte Axel Kruse den Fall der Berliner Mauer mitten in Berlin miterlebt. "Ich glaube, jeder weiß noch, wo er damals war. Ich habe zu der Zeit am Ku'damm gewohnt und hab das am Anfang gar nicht so richtig mitbekommen. Ich wollte eigentlich so gegen halb zwölf ins Bett gehen, aber dann wurde es draußen plötzlich total laut", erinnert er sich. Menschen über Menschen säumten die City West. "In meinem Haus war unten eine Kneipe. Da bin ich dann runter und hab meinen Kumpel, dem die Kneipe gehörte, gefragt, was denn hier eigentlich los ist. Er hat mir gesagt, dass die Mauer offen ist, aber ich hab ihm nicht geglaubt. Erst als ich die Menschen mit Club-Zigaretten und Goldkrone hab rumlaufen sehen, bin ich schnell wieder nach oben vor den Fernseher. Ich habe mich dann riesig gefreut, weil ich endlich meine Familie wiedersehen konnte."
Wenn auch ihr eure Mauergeschichte berichten möchtet, dann schreibt eine E-Mail an mauergeschichten@herthabsc.de! Gemeinsam tauchen wir dann in die Vergangenheit ein und werden die vergangenen Momente und Erinnerung neu erzählen!
(war/City-Press)
In der aktuellen Kampagne 'Wir sind ein Berliner.' greift der Hauptstadtclub die einzigartige Geschichte der Stadt Berlin auf und rückt den Mauerfall in den Mittelpunkt. Auf herthabsc.de wollen wir bis zum 9. November 2019 Zeitzeuginnen und Zeitzeugen zu Wort kommen lassen und sie berichten lassen, wie sie dieses historische Datum erlebt haben, was sie mit ihm verbinden und wie sich ihr Leben dadurch verändert hat. Wir wollen dabei natürlich erfahren, welchen Einfluss die Mauer und ihr späterer Fall auf die Verbindung zu Hertha BSC hatte. Wir wollen eure ganz persönliche blau-weiße Mauergeschichte!
Nachdem Sven Kretschmer den Auftakt machte, zieht Ur-Herthaner Axel Kruse mit seiner Mauergeschichte nach. Der Kapitän der Aufstiegsmannschaft von 1997 hat eine bewegte Vergangenheit. Schon früh konnte und wollte sich der gebürtiger Wolgaster nicht mehr mit den Begebenheiten in der DDR arrangieren. "Wenn jemand nicht in die DDR gepasst hat mit dem ganzen Anpassen und Vorschriften, dann war ich das. Ich habe irgendwann festgestellt, dass das für mich nicht mehr lange gut geht, weil ich ja auch ein bisschen eigen bin. Deshalb musste ich die nächstbeste Gelegenheit nutzen, in den Westen zu gehen", so Kruse. Im Jahr des Mauerfalls, genauer am 8. Juli 1989, setzte sich der Angreifer rund um das Spiel seines Vereins Hansa Rostock in Kopenhagen ab und 'machte rüber'.
Genau der richtige Schritt für Kruse, der sich wenig später Hertha BSC anschloss. "Es war zwar nur ein halbes Jahr vor dem Mauerfall, aber für mich war es wichtig, weil ich dann auch gleich zu Hertha gehen konnte. Nach der Sperre habe ich im Januar 1990 mein erstes Spiel gemacht. So konnte ich die Rückrunde der zweiten Liga gleich spielen und am Ende sind wir dann ja auch aufgestiegen." Sieben Tore in zwölf Spielen steuerte der damals 22-Jährige bei.
Zuvor hatte Axel Kruse den Fall der Berliner Mauer mitten in Berlin miterlebt. "Ich glaube, jeder weiß noch, wo er damals war. Ich habe zu der Zeit am Ku'damm gewohnt und hab das am Anfang gar nicht so richtig mitbekommen. Ich wollte eigentlich so gegen halb zwölf ins Bett gehen, aber dann wurde es draußen plötzlich total laut", erinnert er sich. Menschen über Menschen säumten die City West. "In meinem Haus war unten eine Kneipe. Da bin ich dann runter und hab meinen Kumpel, dem die Kneipe gehörte, gefragt, was denn hier eigentlich los ist. Er hat mir gesagt, dass die Mauer offen ist, aber ich hab ihm nicht geglaubt. Erst als ich die Menschen mit Club-Zigaretten und Goldkrone hab rumlaufen sehen, bin ich schnell wieder nach oben vor den Fernseher. Ich habe mich dann riesig gefreut, weil ich endlich meine Familie wiedersehen konnte."
Wenn auch ihr eure Mauergeschichte berichten möchtet, dann schreibt eine E-Mail an mauergeschichten@herthabsc.de! Gemeinsam tauchen wir dann in die Vergangenheit ein und werden die vergangenen Momente und Erinnerung neu erzählen!
(war/City-Press)