
Kiek ma, wer da kommt: Hoffenheim
Kiek ma, wer da kommt: Hoffenheim

Berlin – Acht Spieltage sind in der laufenden Bundesliga-Saison bereits absolviert, doch nur drei davon trugen die Blau-Weißen im heimischen Berliner Olympiastadion aus. So ist der Hauptstadtclub aktuell – zusammen mit Mainz 05 – der Verein mit den wenigsten Heimspielen. Zum Vergleich: Eintracht Frankfurt und Union Berlin durften schon fünf Mal vor heimischer Kulisse ran. Es wird also wieder höchste Zeit, alle Herthanerinnen und Herthanern im eigenen Wohnzimmer zu begrüßen. Und dies geschieht am Samstagnachmittag (26.10.19, 15:30 Uhr) nach 22-tägiger Abstinenz. Dabei zu Gast: die TSG Hoffenheim. "Wir haben mit unseren Fans im Rücken einen kleinen Vorteil, den wir zu unseren Gunsten nutzen wollen", bezieht Maximilian Mittelstädt schon vor dem Anpfiff alle Zuschauer mit ein. Um zu wissen, was die Stadionbesucher erwartet, hat herthabsc.de den kommenden Gegner genauer unter die Lupe genommen.
Die sportliche Situation: Nach dem ersten Saisonsieg gegen Werder Bremen am zweiten Spieltag folgten vier sieglose Partien – darunter zwei 0:3-Heimniederlagen gegen Freiburg und Mönchengladbach. So starteten die Kraichgauer mit ihrem neuen Cheftrainer Alfred Schreuder eher verhalten in die neue Spielzeit. Doch zuletzt setzte die TSG gleich zwei Ausrufezeichen: Erst siegten die Hoffenheimer mit 2:1 beim FC Bayern München, ehe ein 2:0-Erfolg gegen den FC Schalke 04 folgte. "Die Mannschaft ist hellwach, die Siege zuletzt geben uns einen Push. Wir strahlen etwas mehr Sicherheit aus. Ich bin zufrieden mit der Entwicklung der Jungs", beschreibt der Trainer den aktuellen Lauf. So belegt das Schreuder-Team nach acht Partien mit elf Zählern den 11. Rang – punktgleich mit dem Hauptstadtclub, der auf Tabellenplatz 10 liegt. Darüber hinaus teilen sich Schreuder und Hertha-Coach Ante Covic den 10. Platz im Trainerranking: Beide Übungsleiter haben aktuell einen Punkteschnitt von 1.38 pro Spiel.
Die Hoffenheimer im Fokus: Während die Hoffenheimer in den vergangenen Jahren regelmäßig zu den treffsichersten Mannschaften der Liga gehörten, drückt in der laufenden Runde in der Offensive der Schuh. Mit nur acht erzielten Toren stellt die TSG derzeit den zweitschwächsten Angriff – nur Mainz 05 traf noch seltener (sieben Tore). In den vergangenen Jahren hatten die Sinsheimer zu diesem Zeipunkt deutlich mehr Treffer auf dem eigenen Konto: 14 (18/19), 15 (17/18), 16 (16/17). Im Gegensatz zum Sturm scheint Coach Schreuder in der Abwehr aber bereits den richtigen Mix gefunden zu haben. Von den Teams aus der unteren Tabellenhälfte kassierte Hoffenheim die wenigsten Gegentore (elf). "Es geht natürlich immer besser, aber wir sind auf einem guten Weg. Wir sind physisch sehr gut drauf und können Spiele am Ende gewinnen", betont Schreuder.
Die Schnittstellen: Herthas Kapitän Vedad Ibisevic spielte von Juli 2007 bis Januar 2012 knapp viereinhalb Jahre für die TSG. In dieser Zeit weilte auch Ibisevics Offensivkollege Davie Selke in Sinsheim – allerdings in der Jugend (2009-2012). Auch Marko Grujic hat eine Verbindung zur TSG: In der Qualifikation zur UEFA Champions League feierte die Liverpool-Leihgabe in der Saison 2017/18 sein Debüt in Hoffenheim. Darüber hinaus kennen sich auch Salomon Kalou und Alfred Schreuder, die in den Spielzeiten 2003/04 und 2005/06 gemeinsam zwei Partien für Feyenoord Rotterdam bestritten. Ebenso haben auch Mathew Leckie und die Hoffenheimer Akteure Lukas Rupp und Havard Nordveit Berühungspunkte: Alle drei spielten in der Saison 2011/12 zusammen für Borussia Mönchengladbach.
Die besonderen Duelle: Mit der TSG Hoffenheim kommt nicht gerade ein blau-weißer Lieblingsgegner ins Olympiastadion. Die Herthaner sind seit sieben Duellen gegen die Sinsheimer sieglos (drei Remis, vier Niederlagen). In der zurückliegenden Spielzeit verließ die 'Alte Dame' in Hoffenheim nach einer 0:2-Niederlage den Platz als Verlierer. Das Hinspiel blieb da deutlich positiver in Erinnerung: Nach einem 1:3-Rückstand holten die Herthaner dank zweier Treffer in der Schlussphase noch ein 3:3-Remis. "Es war geil am Ende: Wir haben die Power gespürt. Schade, dass das Spiel dann abgepfiffen wurde. Ich glaube, dass wir das Ding noch gewonnen hätten", sagte Davie Selke nach dem Abpfiff. Eine noch schönere Erinnerung haben alle Hertha-Anhänger an den 22. November 2015: Dieser Tag ist gleichbedeutend mit dem letzten Sieg gegen Hoffenheim. Damals feierte der Verein von der Spree im wilden Schneetreiben einen 1:0-Heimerfolg.
Die Meinung über den Hauptstadtclub: In der Bewertung der Herthaner spielt für TSG-Coach Schreuder das Remis in Bremen aus der Vorwoche eine große Rolle. "Es ist ein gut organisierter Gegner. Vergangene Woche lagen sie 0:1 hinten, aber haben noch einen Punkt geholt. Hertha BSC ist individuell sehr gut besetzt und hat sehr schnelle Außenspieler", analysiert der 46-Jährige. Im Zuge dieser Analyse bezieht sich der Fußballlehrer auf einen bestimmten Protagonisten. "Vedad Ibisevic ist ein sehr intelligenter Stürmer, der eklig zu verteidigen ist. Wenn wir das hinbekommen, haben wir eine gute Chance", sagt Schreuder, ehe er seine Prognose zum Duell abgibt: "Berlin war zuletzt gut in Form. Es wird ein intensives Spiel werden. Beide Mannschaften wollen gewinnen. Ich könnte mir vorstellen, dass die Partie lange spannend sein wird."
(sj/dpa)
Gesagt...
[>]Beide Mannschaften wollen gewinnen. Ich könnte mir vorstellen, dass die Partie lange spannend sein wird.[<]