Zuspruch und Zusammenhalt!
Profis | 27. Oktober 2019, 12:13 Uhr

Zuspruch und Zusammenhalt!

Zuspruch und Zusammenhalt!

Nach der Niederlage gegen Hoffenheim wartet binnen kürzester Zeit ein knackiges Programm auf die Blau-Weißen. Dabei spielen auch die eigenen Anhänger eine Rolle.

Berlin – Als Schiedsrichter Markus Schmidt am Samstagnachmittag (26.10.19) um 17:24 Uhr die vorangegangene Bundesliga-Partie zwischen Hertha BSC und der TSG Hoffenheim beim Stand von 2:3 abpfiff, sanken einige Akteure der 'Alten Dame' auf den Rasenplatz des Berliner Olympiastadions oder versteckten ihr Gesicht unter dem blau-weißen Jersey. Diese Reaktionen sind generell nach Niederlagen – aber vor allem nach solch einer, wie sie gegen die TSG zustande kam – absolut verständlich. Doch was nach dem ersten Durchatmen auf dem Spielfeld abseits des Grüns passierte, war nicht typisch für eine Niederlage. Die Mannschaft versammelte sich vor der Ostkurve und bekam minutenlang lautstarken Zuspruch. Es wurde zwar nicht gesungen, getanzt oder mit Wasserflaschen um sich gespritzt, aber es entstand ein Gefühl von großer Geschlossenheit! Dass es dabei nicht 'nur' um die 2:3-Pleite ging, liegt bei den anstehenden Aufgaben auf der Hand. "Die Fans haben uns noch einmal auf die kommenden beiden Spiele eingeschworen. Wir werden alles geben, weil wir wissen, wie viel es den Fans bedeutet", kommentierte auch Joker-Torschütze Salomon Kalou den ausführlichen Dialog mit den eigenen Anhängern. "Uns wurde für die nächsten zwei Partien Mut zu gesprochen", ergänzte Marius Wolf, der gegen die TSG eine starke Vorstellung ablieferte. 

Die Fans haben uns noch einmal auf die kommenden beiden Spiele eingeschworen. Wir werden alles geben, weil wir wissen, wie viel es den Fans bedeutet."Die Fans haben uns noch einmal auf die kommenden beiden Spiele eingeschworen. Wir werden alles geben, weil wir wissen, wie viel es den Fans bedeutet", kommentierte auch Joker-Torschütze Salomon Kalou den auführlichen Dialog mit den eigenen Anhängern. "Uns wurde für die nächsten zwei Partien Mut zu gesprochen", ergänzte auch Marius Wolf, der gegen die TSG eine starke Vorstellung ablieferte. 

Dass nach dem Schlusspfiff trotz der ersten Niederlage nach vier ungeschlagenen Spielen in Serie eine eher positive Stimmung herrschte, lag an der Leistung des Hauptstadtclubs. Schon in der Anfangsphase wussten die Schützlinge von Trainer Ante Covic zu überzeugen und erspielten sich über die Außenpositionen verheißungsvolle Torchancen – erst verpasste Wolf eine Hereingabe haarscharf, ehe Vedad Ibisevic am Pfosten scheiterte (6.). Zwar verloren die Herthaner im weiteren Verlauf der ersten Hälfte etwas ihren Faden und mussten mit ansehen, wie die Gäste aus dem Kraichgau binnen fünf Minuten per Doppelschlag durch Jürgen Locadia und Andrej Kramaric (33., 38.) mit 2:0 in Führung gingen, doch von Auflösungserscheinungen war nichts zu sehen. Mit dem Pausenpfiff scheiterte Marko Grujic noch am Pfosten – Aluminumtreffer Nummer zwei an diesem Nachmittag (45.). Im zweiten Abschnitt knüpfte die Covic-Elf dann wieder an den Auftritt aus den ersten 20 Minuten an, zeigte Moral und erarbeitete sich den verdienten Ausgleich. Erst verkürzte Dodi Lukébakio mit einem Traumtor per Fallrückzieher (55.), ehe der eingewechselte Kalou den Ball zum 2:2 in die Maschen drosch (69.). Nun war das Momentum klar auf Seiten der Gastgeber und der vierte Sieg im fünften Spiel schien greifbar zu sein. Doch wie vor dem zweiten Hoffenheimer Treffer durch Kramaric, führte auch in Minute 79 ein Standard zum Sinsheimer Torerfolg: Benjamin Hübner schraubte sich im Anschluss an einen Eckball am höchsten in die Luft und nickte zum 3:2-Endstand aus Sicht der Kraichgauer ein. "Wenn du zwei Tore nach Standards kassierst, ist das natürlich bitter", haderte auch Wolf.

Die richtige Mischung: Fehler analysieren, Blick nach vorne richten

Während sich seine Spieler über die Entstehung der Gegentreffer ärgerten, fand Übungsleiter Covic lobende Worte für die Leistung im zweiten Durchgang. "In der zweiten Halbzeit haben wir die Ärmel hochgekrempelt, die Schüssel hier angezündet und sind zurückgekommen", betonte der Kroate. In eine ähnliche Kerbe schlug auch Offensivspieler Wolf. "Dass wir nach einem 0:2 so zurückgekommen sind, spricht wieder für die Mannschaft. Wir müssen weitermachen", erklärte der 24-Jährige. Genau diese Aussagen waren sinnbildlich für den Umgang mit diesem Endergebnis der Partie. Die Akteure scheuten sich nicht, die Gründe für Niederlage schon unmittelbar nach Abpfiff klar anzusprechen, vermittelten jedoch im selben Atemzug den Blick nach vorne – und das auch dank der eigenen Fans. Denn lange Zeit zum großen Hadern bleibt nicht, das wissen auch alle Beteiligten. "Wir schütteln uns kurz und dann geht es auch schon direkt weiter", gab Covic die Marschroute aus.

Nach dem Duell mit der TSG warten in den kommenden Tagen zwei wichtige Duelle auf den Verein von der Spree. Erst begrüßen die Blau-Weißen am Mittwochabend (30.10.19, 20:45 Uhr) die SG Dynamo Dresden zur 2. Runde des DFB-Pokal im heimischen Olympiastadion, ehe am Samstag (02.11.19, 18:30 Uhr) das Stadtderby beim 1. FC Union auf dem Programm steht. "Vom Fußballerischen her sind es beides Spiele wie alle anderen. Natürlich haben die zwei Partien aber einen ganz besonderen Charakter", weiß auch Wolf, ehe er anschließend im Hinblick auf die kommenden Tage allen Fans aus der Seele spricht. "Selbstverständlich wollen wir beide Spiele gewinnen – das ist doch klar. Wenn wir so spielen, wie gegen Hoffenheim in der zweiten Halbzeit, bin ich guter Dinge!"

(sj/HerthaBSC)

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Selbstverständlich wollen wir beide Spiele gewinnen – das ist doch klar.
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-Marius Wolf

von Hertha BSC