"Die Ereignisse haben meine Jugend geprägt!"
"Die Ereignisse haben meine Jugend geprägt!"
Berlin – Am 18. März 1997 erblickte Maximilian Mittelstädt in der deutschen Hauptstadt das Licht der Welt – exakt 2686 Tage nach dem Fall der Berliner Mauer. Dieses historische Ereignis spielte sich also weit vor seiner Geburt ab, dennoch prägte es auch das Herthaner Eigengewächs. "Meine Großeltern waren durch die Mauer von der Familie getrennt, das war sehr traurig", verrät der gebürtige Berliner. Am Samstag (09.11.19) jährt sich der Fall der Mauer zum 30. Mal. Im Hinblick auf diesen besonderen Tag sprach herthabsc.de mit Herthas Nummer 17 über seine Berühungspunkte mit dem Mauerfall, das verlorene Stadtderby und die anstehende Aufgabe gegen RasenBallsport Leipzig (15:30 Uhr).
herthabsc.de: Maxi, du bist knapp acht Jahre nach dem Mauerfall in Berlin geboren. Kannst du dich noch erinnern, wie du mit diesem bewegenden Moment erstmals konfrontiert wurdest?
Mittelstädt: Wenn du als Berliner Junge hier in der Stadt aufwächst, wirst du immer wieder mit diesem Thema konfrontiert – ob zu Hause oder in der Schule. Mit der Klasse waren wir natürlich auch in der Gedenkstätte Berliner Mauer. Wir haben schnell gelernt, dass es ein geschichtsträchtiges Thema mit einer hohen Bedeutung ist. Ich habe mich mit dem Mauerfall schon sehr intensiv beschäftigt.
herthabsc.de: Nimmt man dieses Thema als gebürtiger Berliner anders wahr als jemand mit einer größeren geografischen Distanz?
Mittelstädt: Davon bin ich überzeugt. Mit der chinesischen Mauer kann ich persönlich nicht allzu viel anfangen und die Chinesen werden sich auch nicht groß mit der Berliner Mauer beschäftigen (schmunzelt). Wir dürfen nicht vergessen: Die Mauer hat viele Berliner Familien auseinandergerissen. Auch meine Familie war davon betroffen. Meine Großeltern waren von der Verwandtschaft getrennt, das war sehr traurig. Wir haben untereinander viel darüber gesprochen. Natürlich hatte das für mich einen anderen Stellenwert, als für meine Eltern. Aber diese Erzählungen und Gespräche sind auch für mich sehr interessant. Es ist nicht vorstellbar, dass solch eine Mauer so eine Auswirkung hatte. Dass die Familie, die an höchster Stelle steht, durch so ein Ereignis getrennt war, ist sehr traurig. Wir können alle glücklich sein, dass wir uns heutzutage frei bewegen können.
herthabsc.de: Am Samstag jährt sich der Fall der Berliner Mauer zum 30. Mal. Der Verein ehrt dieses Ereignis mit der Saisonkampagne 'Wir sind ein Berliner', mit Sondertrikots und mit zahlreichen Aktionen am Spieltag: Wie bewertest du diese Engagement?
Mittelstädt: Das sind super Aktionen. Der Verein hat eine sehr große Reichweite und da ist es sehr wichtig, auf dieses Jubiläum aufmerksam zu machen. Denn das Thema bewegt die Menschen noch immer. Von daher ist es eine coole Geschichte. Ich merke schon, dass rund um dieses Spiel mehr passiert, als sonst. Nichtsdestotrotz bereiten wir uns als Mannschaft sportlich bestmöglich auf die Partie gegen Leipzig vor, denn wir wissen alle, was unser Gegner zurzeit liefert.
herthabsc.de: Du sprichst das Sportliche schon an. Wir kommen leider nicht ganz darum herum, das Stadtderby zu thematisieren. Wie tief sitzt der Stachel mit einigen Tagen Abstand noch?
Mittelstädt: Dass wir das Derby gerne gewonnen hätten und diese Niederlage extrem schmerzt, muss ich nicht betonen. Wir wissen alle, was in dieser Partie falsch gelaufen ist. Wir haben unsere Fehler analysiert, aber dieses Spiel nun auch abgeschlossen. Es bringt uns nichts, Trübsal zu blasen – sondern wir müssen uns auf die anstehenden Aufgaben konzentrieren und den Fokus auf die bevorstehenden Begegnungen legen.
herthabsc.de: Dazu bekommt ihr am Samstag (09.11.19, 15:30 Uhr) gegen das formstarke RasenBallsport Leipzig die erste Gelegenheit. Was müsst ihr tun, um die Leipziger Offensivpower nicht zur Entfaltung kommen zu lassen?
Mittelstädt: Wir wissen, dass wir es in der Vergangenheit gegen Leipzig nie einfach hatten. Trotzdem müssen wir am Samstag kompakt stehen und zu unserer fußballerischen Stärke zurückfinden, die wir in dieser Saison schon auf den Platz gebracht haben. Wir müssen die Leipziger daran hindern, dass sie ihr Offensivspiel aufziehen und dürfen ihnen keine großen Räume ermöglichen.
(sj/City-Press)
Gesagt...
[>]Wir müssen Leipzig den Spaß am Fußball nehmen![<]