
Kiek ma, wo dit hinjeht: Augsburg
Kiek ma, wo dit hinjeht: Augsburg

Am Sonntag (24.11.19, 15:30 Uhr) treten die Herthaner beim FC Augsburg an. Die Fuggerstädter im Portrait.
Berlin – Ein starkes Kollektiv kann im Fußball insbesondere bei engen Partien den entscheidenden Unterschied machen. Gerade in der ausgeglichenen Bundesliga ist es daher essentiell – vor allem, wenn eine umkämpfte Partie wie das Gastspiel der Herthaner beim FC Augsburg ansteht. Bei den Fuggerstädtern möchte die 'Alte Dame' am Sonntag (24.11.19, 15:30 Uhr) unbedingt punkten. "Wir müssen auf dem Feld füreinander da sein", weiß Marius Wolf. "Der Erfolg der Mannschaft ist das Wichtigste, darauf muss jeder schauen und seinen Teil beitragen. Nur so geht es, gerade in der aktuellen Situation", betont Herthas Nummer 30 vor der Aufgabe bei den bayerischen Schwaben, die herthabsc.de vorher noch einmal unter die Lupe nimmt.
Die sportliche Situation: Der FCA steht nach elf Spieltagen mit zehn Zählern auf Tabellenplatz 15. Zuletzt verließen die Augsburger durch einen 1:0-Auswärtserfolg in Paderborn den Relegationsplatz und wollen nun den Abstand auf die bedrohlichen Ränge vergrößern. "Wir haben einen guten Trend, den wir jetzt zu Hause gegen Hertha BSC mit einem weiteren Sieg fortsetzen möchten", betont Florian Niederlechner. In der heimischen Arena sorgten die Süddeutschen bereits für Aufsehen: Dem FC Bayern trotzte Augsburg beim 2:2 einen Punkt ab, zudem wurde Europa-League-Starter Eintracht Frankfurt mit 2:1 bezwungen – die Herthaner sollten gewarnt sein.
Die Augsburger im Fokus: Zwei Neuzugänge prägen dabei das Offensivspiel in der laufenden Spielzeit entscheidend mit: Ruben Vargas wechselte im Sommer aus Luzern in die Fuggerstadt und sorgte schnell für Furore. In seinen ersten drei Bundesliga-Partien traf der Schweizer Nationalspieler direkt dreimal und spielte sich so schnell in der Startformation fest. "Es ist schön, wenn junge Spieler uns weiterbringen und sich selbst weiterentwickeln", sagt sein Trainer Martin Schmidt. "Man sieht, dass er körperlich noch Potenzial hat, aber viel über seine Mentalität, Wendigkeit und Schnelligkeit wettmacht." Vargas selbst genießt die Auftritte in der Bundesliga, die er als "echtes Abenteuer" bezeichnet. Auch Florian Niederlechner hat bei den Rot-Grün-Weißen schnell Fuß gefasst und ist mit vier Saisontoren bester Torschütze der Schmidt-Elf. "Ich fühle mich pudelwohl, habe die komplette Vorbereitung gemacht und bin topfit", sagt der Neuzugang aus Freiburg. "Außerdem geben mir die Mannschaft und das Trainerteam viel Vertrauen."
Die Schnittstellen: Auf beiden Seiten gibt es einen Akteur, der bereits das Trikot des anderen Vereins trug. Alexander Esswein schnürte zwischen 2014 und 2016 die Schuhe für die Augsburger, ehe der Flügelspieler an die Spree wechselte. Den umgekehrten Weg nahm Julian Schieber im Sommer 2018, als er sich den bayerischen Schwaben anschloss. Zudem treffen sich am Sonntag möglicherweise zwei ehemalige Teamkollegen auf dem Feld: Davie Selke und Rani Khedira spielten in Leipzig zwei Jahre zusammen.
Die besonderen Duelle: Spiele zwischen dem FCA und dem Hauptstadtclub haben oft einen engen, umkämpften Charakter. Um das zu belegen, genügt ein Blick auf das Torverhältnis im direkten Vergleich: hier steht es nach 16 Partien 18:16 zugunsten der Blau-Weißen. Beim bis dato letzten Aufeinandertreffen agierten beide Teams jedoch mit ungewohnt offenem Visier. Nach einem regelrechten Scheibenschießen hieß es im Mai 2019 4:3 für die Herthaner. Nachdem zuvor nie mehr als vier Treffer einem Vergleich gefallen waren, stellt die Partie den mit Abstand torreichsten Kräftevergleich dar. "Das war ein Fußballfest", konstatierte Vedad Ibisevic damals. "Beide Mannschaften haben nur noch um die Ehre gespielt, wir hatten das glücklichere Ende auf unserer Seite. Das hat richtig Spaß gemacht!" Unvergessen bleibt auch das Saisonfinale 2010/11, als beide Teams rechnerisch bereits aufgestiegen waren und 77.116 Zuschauer im Olympiastadion zusammen ein Fußballfest feierten. Auch damals siegte die 'Alte Dame' – 2:1 hieß es am Ende.
Die Meinung über den Hauptstadtclub: "Hertha BSC ist eine große Unbekannte, sie haben einen neuen Ansatz", erklärte Martin Schmidt. "Es sind viele gute Spieler dabei, aber auch dieses Team braucht seine Entwicklungszeit. Trotzdem werden wir uns auf die beste Version von Hertha vorbereiten: Sie haben einen sehr gepflegten Spielaufbau und schalten schnell um." Der Augsburger Coach verriet, wie er die Berliner mit seinem Team in Schach halten will: "Wir müssen Druck machen und miteinander dagegenhalten. Das wird unser Ansatz sein."
(kk/imago)
Gesagt...
[>]Hertha BSC hat einen sehr gepflegten Spielaufbau und schaltet schnell um. Wir werden wir uns auf ihre beste Version vorbereiten![<]