Kiek ma, wo dit hinjeht: Frankfurt
Profis | 6. Dezember 2019, 10:24 Uhr

Kiek ma, wo dit hinjeht: Frankfurt

Kiek ma, wo dit hinjeht: Frankfurt

Unter Flutlicht eröffnen die Herthaner am Freitag (06.12.19, 20:30 Uhr) gegen Gastgeber Eintracht Frankfurt den 14. Spieltag. Die 'Adler' im Portrait.

Berlin – Herthanerinnen und Herthaner, die ihre Zuversicht aus Statistiken ziehen, dürften für das nächste Bundesliga-Gastspiel der Blau-Weißen guter Dinge sein. Am Freitagabend (06.12.19, 20:30 Uhr) gastiert die Klinsmann-Elf in Frankfurt bei der gastgebenden Eintracht. In Hessen sind die Berliner seit fünf Auswärtsauftritten unbesiegt, zudem gewann der Hauptstadtclub historisch gesehen nur beim 1. FC Köln (neun) mehr Bundesliga-Partien als bei der SGE (acht). Doch Vorsicht ist geboten: Die Gastgeber haben - auf dem Papier gesehen - eine große Vorliebe für Heimspiele am Freitagabend entwickelt, siegten im heimischen Stadion zuletzt vier Mal in Folge unter Flutlicht und sind freitags seit zehn Partien unbesiegt. Dennoch sind die Herthaner zuversichtlich. "Ich habe Frankfurts Partie gegen Mainz gesehen und glaube dass wir unsere Chance bekommen werden, dieses Spiel zu gewinnen", sagt Marko Grujic. "Eintracht spielt sehr temporeich und ist körperlich stark. Wir müssen uns als Team vorbereiten, einfache Fehler vermeiden und vor allem in der ersten Halbzeit die Null halten!" Vor dem Aufeinandertreffen hat herthabsc.de die 'Adlerträger' unter die Lupe genommen.

Die sportliche Situation: Den Frankfurtern gelang der schwierige Spagat zwischen drei Wettbewerben in der aktuellen Saison lange Zeit relativ gut. Im DFB-Pokal ist die Elf von Trainer Hütter noch im Rennen, und auch in der UEFA Europa League haben die Hessen das Weiterkommen in der eigenen Hand und nach einem 2:1-Coup bei Arsenal in London eine gute Ausgangsposition. In der Bundesliga bestätigte die Elf von Trainer Adi Hütter den bisherigen Saisonhöhepunkt, der 5:1-Coup gegen den FC Bayern München vom 10. Spieltag, zuletzt jedoch nicht. Gegen Freiburg, Wolfsburg und Mainz blieben die Rot-Schwarz-Weißen drei Mal in Folge ohne Punktgewinn. "Ich glaube, wir haben aktuell keinen guten Lauf in der Liga", findet Lucas Torro klare Worte. "Nichtsdestotrotz geht es direkt weiter, nun müssen wir aufstehen und ein gutes Spiel gegen Hertha BSC machen, um die Situation zu ändern. Das bedeutet für uns alle eine Herausforderung, die wir gemeinsam angehen müssen!"

Die Frankfurter im Fokus: Nachdem im Vorjahr das starke Trio aus Ante Rebic, Luka Jovic und Sebastien Haller aus einem starken Frankfurter Kollektiv herausragte, sticht in der aktuellen Spielzeit Goncalo Paciencia hervor. Der Portugiese stand als einziger Spieler der Hessen in allen 26 bisherigen Pflichtspielen auf dem Feld. Mit wettbewerbsübergreifenden neun Treffern ist der 25-Jährige bester Torschütze der 'Adlerträger'. Auch auf Filip Kostic wird die Klinsmann-Elf ein besonderes Augenmerk legen müssen. Der Flügelflitzer, der bereits in der vergangenen Saison eine hervorragende Entwicklung nahm, bestätigt diese auch in der laufenden Spielzeit. Mit zwölf direkten Torbeteiligungen ist der Serbe gemeinsam mit Paciencia wettbewerbsübergreifend der Frankfurter Topscorer. "Filip hat seit zwei Jahren einen sehr guten Lauf. Er kann gefährliche Flanken schlagen, auf die wir aufpassen müssen", weiß Marko Grujic, der das Rezept gegen die gefährlichen Aktionen seines Bekannten nennt: "Wir müssen im Strafraum präsent sein, um die Bälle entscheidend klären zu können!"

Die Schnittstellen: Eben dieser Grujic könnte am Freitagabend neben Kostic noch weiteren Bekannten begegnen. Auch wenn sich sein Jugendfreund Luka Jovic vor der Saison zu Real Madrid verabschiedet hat, kennt der Mittelfeldspieler mit Mijat Gacinovic und dem bereits erwähnten Außenbahnspieler Kostic noch zwei 'Adler' aus den serbischen Auswahlmannschaften. "Luka ist gegangen, aber Filip und Mijat sind ja noch da", sagt Herthas Nummer 15, der mit Dejan Joveljic zudem noch einen weiteren Landsmann auf dem Feld treffen könnte. Den Angreifer beschreibt Grujic als "talentierten jungen Spieler, der nun auch in Frankfurt Fuß fassen möchte."

Die besonderen Duelle: Betrachtet man die Vereinshistorie des Hauptstadtclubs, sticht insbesondere ein blau-weißer Auftritt am Main hervor: Der 5:0-Sieg im Frankfurter Waldstadion im Januar 1978 stellt für Hertha BSC bis heute den höchsten Auswärtserfolg in der Bundesliga dar. Doch auch in der jüngeren Vergangenheit lief es für die 'Alte Dame' in der Bankenmetropole gut. In den zurückliegenden fünf Spielen blieben die Herthaner im Frankfurter Stadtwald unbesiegt, insbesondere der 3:0-Erfolg im April 2018 dürfte dabei allen Anhängern der Berliner noch in guter Erinnerung sein. "Wir haben sehr gut gespielt und waren in der zweiten Halbzeit im Kollektiv besser. In der entscheidenden Phase haben wir unser Tor gemacht – und als Frankfurt müde wurde, konnten wir das ausnutzen und unsere Konter fahren", fasste Per Skjelbred die 90 Minuten damals zusammen. Wiederholung erwünscht!

Die Meinung über den Hauptstadtclub: "Hertha BSC ist nicht leicht zu analyisieren und hat sich gegen den BVB gut präsentiert, ist viel gelaufen und war top organisiert. Klinsmann legt viel Wert auf taktische Disziplin. Darauf stellen wir uns ein!", sagt SGE-Trainer Adi Hütter, der nach dem Pokalerfolg 2018 Niko Kovac abgelöst hat, über die 'Alte Dame'. Für die Partie haben der Frankfurter Coach und seine Mannschaft ein klares Ziel. "Wir wollen endlich wieder anfangen, zu gewinnen und bis Weihnachten noch so viele Punkte wie möglich holen!"

(kk/dpa)

Gesagt...

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Hertha BSC hat sich gegen den BVB gut präsentiert, ist viel gelaufen und war top organisiert. Darauf stellen wir uns ein!
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-Adi Hütter

von Hertha BSC