
Kiek ma, wer da kommt: Freiburg
Kiek ma, wer da kommt: Freiburg

Berlin – Der SC Freiburg und die Fußball-Bundesliga: Eine romantische Liebesbeziehung, die über die Stadtgrenzen des rund 230.000 Einwohnerinnen und Einwohner umfassenden Freiburg hinausgeht und in der gesamten Bundesrepublik große Anerkennung bekommt. So brachte auch der erste Abstieg nach sechs Jahren Zugehörigkeit im deutschen Oberhaus den Verein aus Baden-Württemberg 2015 nicht aus der Spur. Nach der Meisterschaft in der 2. Bundesliga und dem direkten Wiederaufstieg ein Jahr später spielt das Team von Trainer Christian Streich in der laufenden und vierten Spielzeit nach seiner Rückkehr die beste Bundesliga-Saison seiner Vereinsgeschichte. "Das ist eine Meldung im Jahrhundertbuch. Am 07. Dezember 2019 stand der SC Freiburg am 14. Spieltag mal, weil das ist ja Fakt, vor Bayern. Das ist schön für eine historische Nachbetrachtung in 100 Jahren, wenn wir die 200-Jahr-Feier haben", freut sich Coach Streich über den aktuellen Lauf. Am Samstag (14.12.19, 15:30 Uhr) gastiert der Tabellenfünfte im Olympiastadion. Vor dem Aufeinandertreffen hat herthabsc.de den SCF unter die Lupe genommen.
Die sportliche Situation: Gestartet mit zehn von 15 möglichen Zählern zeichnete sich schon von Saisonbeginn an ab, dass die Südbadener das Potenzial zur Überraschungsmannschaft der aktuellen Spielrunde besitzen. Durch die weiteren 15 eingefahrenen Punkte in den folgenden neun Partien – darunter ein 2:1-Heimsieg gegen Leipzig und ein 2:2-Remis gegen Dortmund – belegt der Sport-Club nach 14 Spieltagen mit 25 Zählern einen beachtlichen fünften Platz im Klassement und hat sich den Ruf der Überraschungsmannschaft ohne Zweifel verdient. "Dass wir so weit vorn stehen, ist schon verrückt, damit haben wir natürlich nicht gerechnet", zeigt sich auch Defensivspieler Philipp Lienhart positiv überrascht von der Performance seines Teams.
Die Freiburger im Fokus: In der Vorwoche ebnete Jonathan Schmid mit seinem 1:0-Siegtreffer per direkt verwandeltem Freistoß gegen den VfL Wolfsburg den Weg zum siebten Saisonerfolg der Streich-Elf. Es war bereits sein achtes direktes Freistoßtor – mehr gelangen keinem anderen aktuellen Bundesliga-Spieler. Gleichbedeutend war es der vierte Saisontreffer des 29-Jährigen. Somit gehört Schmid neben dem derzeitigen verletzten Luca Waldschmidt (5) und Top-Torjäger Nils Petersen (6) zu den treffsichersten Freiburger Akteuren. "Wir haben eine geile Truppe, schauen wir, wo es hingeht", sagte der Franzose freudestrahlend nach dem Sieg gegen die Niedersachsen.
Die Schnittstellen: Herthas Vladimir Darida trifft am Samstagnachmittag auf seinen ehemaligen Verein, für den er von 2013 bis 2015 in in 54 Bundesliga-Partien neun Treffer erzielte. "Natürlich habe ich schöne Erinnerungen an Freiburg. Ich habe dort zwei tolle Jahre erleben dürfen und das ist definitiv eine spezielle Partie für mich", sagte Darida im Interview gegenüber herthabsc.de. Auch der blau-weiße Chefcoach Jürgen Klinsmann dürfte beste Erinnerungen an die Breisgauer haben: In vier Aufeinandertreffen mit dem SCF erzielte der frühere Mittelstürmer drei Tore. Darüber hinaus feierte der gebürtige Göppinger 1982 mit den Stuttgartern Kickers gegen Freiburg in der 2. Bundesliga sein Debüt im deutschen Profifußball.
Die besonderen Duelle: Die Gesamtbilanz spricht für die Herthaner: Neun Siege stehen sechs Niederlagen gegenüber – elf Spiele endeten Remis. Doch in den vergangenen Kräftemessen war für die Herthaner nicht allzu viel zu holen. Die zurückliegenden fünf Partien konnten die Blau-Weißen nicht gewinnen. Der bis dato letzte 'Dreier' ist auf den 28. August 2016 datiert. Damals schossen Darida und Julian Schieber den Hauptstadtclub zum 2:1-Erfolg. Ebenso positiv bleiben die Spielzeiten 2003/04 und 2004/05 in Erinnerung, als die 'Alte Dame' in vier aufeinanderfolgenden Begegnungen gegen die Freibuger ungeschlagen blieb (drei Siege, ein Unentschieden).
Die Meinung über den Hauptstadtclub: "Den Berlinern steht das Wasser bis zum Hals. Allerdings hat Jürgen Klinsmann, der Ende November kam, da frischen Wind reingebracht. Wir gehen davon aus, dass die Herthaner brennen werden. Das wird ein heißer Kampf", schilderte Innenverteidiger Manuel Gulde seinen Eindruck aus der Ferne. "Wir wissen um die individuelle Qualität von Hertha BSC. Jede Mannschaft hat Phasen, in denen es nicht so gut läuft. Die Situation in Berlin ist nicht so einfach. Schaut man die Spieler an, dann ist klar, dass sie eigentlich um die ersten sieben Plätze spielen können", sagte Trainer Streich im Vorfeld des Kräftemessens.
(sj/dpa)
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