Profis | 12. Dezember 2019, 12:27 Uhr

"Kämpfen, laufen und alles für den Sieg geben"

"Kämpfen, laufen und alles für den Sieg geben"

Vladimir Darida spricht im Interview über die ersten Wochen unter dem neuen Trainer, seinen persönlichen Hertha-Traum und die Partie gegen den SC Freiburg am Samstag (14.12.19).

Berlin - Seit einiger Zeit beherrscht der Name Jürgen Klinsmann die Medienlandschaft in Berlin und der gesamten Bundesrepublik. Doch im Vorfeld der Partie gegen den SC Freiburg am Samstag (14.12.19, 15:30 Uhr) zieht ein weiterer Name das Interesse der Journalisten vermehrt auf sich: Vladimir Darida. Der tschechische Nationalspieler wechselte im Sommer 2013 von Viktoria Pilsen in den Breisgau und schnürte fortan die Fußballschuhe für die Streich-Elf. Nach zwei Spielzeiten, in denen er für den Sport-Club u.a. in der Europa League auflief, brach der Mittelfeldakteur seine Zelte in Süddeutschland ab und zog weiter in die Landeshauptstadt.

Seitdem stand Darida 99 Mal in der Bundesliga für die 'Alte Dame' auf dem Rasen. Am Samstag dürfte sich am Samstag eine Geschichte zutragen, wie sie nur der Fußball schreiben kann. Zeitgleich zur Begegnung mit seinem ehemaligen Verein könnte der zentrale Mittelfeldspieler sein blau-weißes Jubiläum feiern. Pünktlich dazu zeigt die Formkurve des 29-Jährigen seit einigen Monaten wieder nach oben. Mit aktuell sechs Torbeteiligungen in der laufenden Saison sammelte Darida so viele Scorerpunkte, wie in den beiden vorherigen Spielzeiten zusammen. Im Interview mit herthabsc.de sprach Herthas Nummer 6 über den neuen Trainer, seinen persönlichen blau-weißen Traum, sowie über das Duell mit seinem ehemaligen Arbeitgeber.

herthabsc.de: Vladi, seit zwei Wochen steht Jürgen Klinsmann bei Hertha BSC an der Seitenlinie. Wie sind deine ersten Eindrücke vom neuen Trainer und was hat sich mit seiner Ankunft verändert?
Darida: Nach einem Trainerwechsel kommt immer neuer Schwung in die Mannschaft. Jeder will sich zeigen und sich neu beweisen. Das sieht man auf dem Platz: Jeder macht jetzt mehr und so muss es auch bis zum Saisonende bleiben. Wenn wir das beherzigen, dann habe ich keine Angst. Der Trainer ist sehr optimistisch und spricht viel mit dem Team, sowie einzelnen Spielern. Für uns ist es in der aktuellen Lage wichtig, dass wir nicht die Köpfe hängen lassen. Der Coach hilft uns dabei optimistisch zu bleiben und nach vorne zu schauen.

herthabsc.de: In deinen ersten beiden Saisons in Berlin hattest du immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen. Ist deine gute Verfassung auch auf die aktuelle Verletzungsfreiheit zurückzuführen?
Darida:
Die ist sicher einer von mehreren Gründen. Natürlich ist es wichtig für mich, ohne Verletzungen durch die Vorbereitung und die bisherige Saison gekommen zu sein. Für meine Art zu spielen ist es elementar, dass ich verletzungsfrei trainieren und spielen kann. Ich laufe viel in einer Partie und dazu brauche ich einen Körper, der dieser Belastung stand hält. Ein weiterer Grund ist, dass ich in dieser Saison die einzelnen Partien viel mehr genieße. Ich weiß nun auch wie es ist, auf der Bank, oder sogar der Tribüne zu sitzen. Im Moment fühle ich mich außerdem in meiner etwas offensiveren Rolle wohler. Auch die Geburt meines Sohnes hat mir sehr viel Kraft gegeben. Ich habe es schon mehrmals gesagt: Mein Traum ist es, nach einem Heimsieg ihn auf den Arm zu nehmen und in die Ostkurve zu gehen, um dort gemeinsam mit den Fans zu feiern. Das möchte ich einmal erleben und motiviert mich zusätzlich.

herthabsc.de: Salomon Kalou sagte im Vorfeld der Frankfurt-Partie, dass in schwierigen Zeiten die erfahrenen Spieler mehr gefordert seien. Siehst du dich in der aktuellen Situation mehr in der Verantwortung als sonst?
Darida: Wenn ich auf meine Statistik schaue, dann habe ich schon viele Bundesliga-Spiele hinter mir. Salomon hat mit seiner Aussage recht. Die älteren Spieler müssen mehr Verantwortung übernehmen und dies dann auf dem Platz auch zeigen. Wir dürfen uns in den Partien nicht verstecken, sondern müssen voran gehen. Auch die Beruhigung der Begegnung gehört zu den Aufgaben der erfahreneren Spielern.

herthabsc.de: Besser als im Verein lief es zuletzt mit der Nationalmannschaft. Tschechien hat die Qualifikation für EM 2020 geschafft. Wie ist es dir gelungen, die beiden verschiedenen Ausgangslagen anzunehmen?
Darida:
Bei beiden Teams war die Lage angespannt, sowohl bei Hertha BSC in der Bundesliga, als auch in der EM-Qualifikation mit der Nationalmannschaft. In beiden Fällen mussten wir die Punkte holen, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen. Trotzdem muss man bei den beiden Ausgangslagen differenzieren. Es ist mir jedoch lieber, wenn man einen gewissen Druck verspürt, als auf dem zehnten Platz zu stehen und weder nach oben noch nach unten etwas möglich ist. Wenn wir mit Tschechien gewonnen haben, bin ich immer mit einer zusätzlichen Portion Selbstvertrauen nach Berlin zurückgekehrt. Das hat mir auch immer für die folgenden Aufgaben einen Schub gegeben.

herthabsc.de: In Frankfurt habt ihr lange gegen eine der besten Heimmannschaften der Liga geführt, dennoch den späten Ausgleich kassiert. Kann sich dieses Spiel dennoch für die letzten Aufgaben vor Weihnachten positiv auswirken?
Darida:
Wir müssen das Ergebnis aus dem Frankfurt-Spiel so hinnehmen, wie es ist. Es ist keine Lösung, den Kopf hängen zu lassen. Wir müssen weiterhin positiv sein und an uns glauben. Wir haben gegen ein gutes Team auswärts gepunktet, das sollte uns Mut für die kommenden Aufgaben geben.

herthabsc.de: Am Samstag kommt es zum Duell mit deinem ehemaligen Verein. Mit welchen Gedanken wirst du in dieses Spiel gehen? Ist es auch nach ein paar Jahren noch eine besondere Partie für dich?
Darida:
Natürlich habe ich schöne Erinnerungen an Freiburg. Ich habe dort zwei tolle Jahre erleben dürfen und das ist definitiv eine spezielle Partie für mich. Aber selbstverständlich möchte ich die drei Punkte hier in Berlin behalten (schmunzelt). Wir wollen gegen jeden Gegner als Sieger vom Platz gehen.

herthabsc.de: Jürgen Klinsmann warnte im Facebook-Livechat vor Freiburg. Wie erwartet ihr den Sport-Club und wie müsst ihr am Samstag auftreten, damit die drei Punkte in der Hauptstadt bleiben?
Darida:
Wir sind verpflichtet, dieselbe Leistung wie in den vergangenen beiden Spielen zu zeigen: Kämpfen, laufen und alles für den Sieg geben. Am Ende müssen wir uns mit unseren fußballerischen Qualitäten durchsetzen. Wir geben im Training Gas, das kann jeder sehen. Genau das müssen wir auch in den Spielen am Wochenende zeigen und beweisen, dass wir eine gute Mannschaft sind.

(ff/City-Press)

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Wir sind verpflichtet, dieselbe Leistung wie in den vergangenen beiden Spielen zu zeigen: Kämpfen, laufen und alles für den Sieg geben.
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-Vladimir Darida

von Hertha BSC