Kiek ma, wo dit hinjeht: Leverkusen
Profis | 18. Dezember 2019, 12:01 Uhr

Kiek ma, wo dit hinjeht: Leverkusen

Kiek ma, wo dit hinjeht: Leverkusen

Am Mittwoch (18.12.19, 18:30 Uhr) treten die Herthaner im letzten Auswärtsspiel des Jahres 2019 bei Bayer 04 Leverkusen an. Die Rheinländer im Portrait.

Berlin – Der Drang nach stetiger Verbesserung und konstanteren Leistungen der eigenen Mannschaft ist einer der wichtigsten Faktoren, die einen Trainer antreiben. Peter Bosz, der Bayer 04 Leverkusen in der vergangenen Spielzeit in die UEFA Champions League führte, ist hierbei keine Ausnahme. Aktuell liegt die 'Werkself' jedoch knapp hinter den begehrten europäischen Rängen und ist daher im nächsten Spiel gegen die 'Alte Dame' am Mittwochabend (18.12.19, 18:30 Uhr) besonders gefordert. "Wir haben in der Hinrunde schon guten Fußball gespielt und teilweise gepunktet, wo es andere vielleicht nicht erwartet hätten. Andererseits gab es aber auch Spiele, mit denen ich nicht zufrieden war, und die wir hätten gewinnen müssen. Ich bin daher nicht komplett zufrieden", sagt Bosz. Vor dem sportlichen Kräftemessen nimmt herthabsc.de den kommenden Kontrahenten aus dem Rheinland unter die Lupe.

Die sportliche Situation: Im DFB-Pokal erreichten die Leverkusener das DFB-Pokal-Achtelfinale, wo die Bosz-Elf auf den VfB Stuttgart trifft. International landeten die Rheinländer in ihrer UEFA Champions League-Gruppe auf dem dritten Rang und spielen im neuen Jahr in der UEFA Europa League weiter, Gegner dort ist der FC Porto. In der Bundesliga-Tabelle liegt die 'Werkself' vor dem 16. Spieltag auf Tabellenplatz 7. Durch eine 0:2-Pleite in Köln stürzte Bayer vor der Begegnung mit dem Hauptstadtclub aus den internationalen Rängen und möchte diese schnellstmöglich wieder erreichen. "In erster Linie wollen wir die Derby-Niederlage so schnell wie möglich wiedergutmachen. Das heißt ganz einfach: das Spiel gegen Hertha BSC kompromisslos anzugehen und zu gewinnen", sagt Mittelfeldspieler Julian Baumgartlinger.

Die Leverkusener im Fokus: Offensiv kann sich Bayer auch in dieser Saison auf Kevin Volland verlassen. Der Offensivspieler ist mit fünf Treffern und sechs Assists bester Torschütze und Vorlagengeber – somit auch Topscorer der 'Werkself'. "Er spielt nicht nur seit ein oder zwei Spielen gut, sondern über eine längere Strecke", sagt sein Trainer Peter Bosz. Der Offensivspieler gibt das Lob gerne zurück. "Peter Bosz' Spielweise passt zu Bayer Leverkusen. Wir spielen attraktiven Fußball, sind gut im Pressing und haben viel Ballbesitz. So machen wir es dem Gegner sehr schwer!" Ein defensives Pendant zu Volland ist Keeper Lukas Hradecky. Der Finne weist beim Fachmagazin 'kicker' den sechstbesten Notenwert aller Bundesliga-Akteure auf und hielt in dieser Spielzeit bereits vier Mal seinen Kasten sauber – Bestmarke in der höchsten deutschen Spielklasse.

Die Schnittstellen: Mit Mitchell Weiser steht ein ehemaliger Herthaner im Aufgebot der Rot-Weiß-Schwarzen. Der Flügelflitzer schnürte seine Schuhe zwischen 2015 und 2018 für die 'Alte Dame'. Zuletzt fehlte der Blondschopf aber mit einem Bänderriss im Sprunggelenk und wird wohl auch im vorletzten Pflichtspiel des Jahres nicht spielen können. "Mitch war lange verletzt", betonte Peter Bosz im Vorfeld der Partie. Darüber hinaus gewann Marvin Plattenhardt im Sommer 2017 zusammen mit Leverkusens Julian Brandt in Russland den Confed-Cup. Zudem steht mit Karim Bellarabi ein gebürtiger Berliner im Bayer-Aufgebot – allerdings spielte der Flügelflitzer nie für die Blau-Weißen. Ein Herthaner, der auch in der 'Farbenstadt' seine Spuren hinterließ, ist Andreas Thom. In fünfeinhalb Jahren bestritt der heutige Individualtrainer der Blau-Weißen 199 Pflichtspiele für Bayer 04, ehe sein Weg ihn später zurück an die Spree und zur 'Alten Dame' führte.

Die besonderen Duelle: Auswärtsfahrten nach Leverkusen erwiesen sich für Hertha BSC in den vergangenen Jahren als hohe Hürden. Vier der zurückliegenden fünf Dienstreisen an den Rhein brachten keinen zählbaren Ertrag. Im Februar 2018 gelang jedoch durch die Tore von Valentino Lazaro und Salomon Kalou ein denkwürdiger 2:0-Sieg in der BayArena. Apropos denkwürdig: Auch wenn sich Leverkusener Fußballfreunde vermutlich nicht gerne an den 1:0-Auswärtssieg der Blau-Weißen im Oktober 2008 zurückerinnern, dürfte diese Partie Herthanerinnen und Herthanern noch bestens präsent sein. Andrej Voronin sorgte kurz vor Schluss für den 'Dreier', nachdem die Gastgeber zuvor optisch klar tonangebend und mehrmals am bärenstarken Jaroslav Drobny gescheitert waren. "Wir haben heute sehr viel Glück gehabt. Aber der Sieg war für unser Selbstvertrauen sehr wichtig", ordnete Herthas heutiger Performance Manager und damaliger Kapitän Arne Friedrich den Erfolg ein.

Die Meinung über den Hauptstadtclub: "Wenn ein Trainer neu zu einem Verein kommt, sieht man oft, dass er Veränderungen vornimmt – das ist auch bei Jürgen Klinsmann und Hertha BSC so", sagt Peter Bosz. "Wichtig wird aber sein, was wir machen, da wir aller Voraussicht nach mehr Ballbesitz haben werden!" Für das Kräftemessen mit der Klinsmann-Elf erwartet Leverkusens Coach einen ähnlich ausgerichteten Kontrahenten wie im vorherigen Spiel. "Möglicherweise werden die Herthaner einen vergleichbaren Ansatz wählen wie die Kölner, darauf werden wir uns vorbereiten und haben gemeinsam mögliche spielerische Lösungen besprochen", so Bosz, der ein klares Ziel ausgab: "Wir wollen die drei Punkte hier behalten!"

(kk/imago)

Gesagt...

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Jürgen Klinsmann hat bei Hertha BSC viele Veränderungen vorgenommen, das sieht man. Wichtig wird aber sein, was wir machen!
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-Peter Bosz

von Hertha BSC