
Stimmungsentwicklungen
Stimmungsentwicklungen
Beim jahresabschließenden 0:0-Unentschieden gegen Borussia Mönchengladbach überzeugten die Herthaner erneut mit einer geschlossenen Defensiv-Leistung und und stellten gleichzeitig eine Bestmarke ein.

"Wir haben den Kampf angenommen"
Die Szenen nach dem Punktgewinn gegen den Europa League-Teilnehmer waren ein Abbild der 92 Minuten zuvor, in denen der Optimismus in der Hauptstadt zum Greifen war. Immer wieder peitschten die 50.208 Zuschauer die 'Alte Dame' nach vorne und honorierten den kämpferischen Einsatz der Spieler mit Applaus. Vor allem in der ersten Halbzeit agierte die Elf von der Spree auf Augenhöhe mit den Gästen und kam ihrerseits zu mehreren Möglichkeiten auf den Führungstreffer. "Wir haben den Kampf angenommen, es gut gemacht und sind defensiv sicher gestanden. Es war ein ekliger Fight, aber wir haben das Beste draus gemacht" fasste Eduard Löwen die Begegnung nach dem Abpfiff zusammen. "Ich glaube, es ist auf jeden Fall gut, wenn man als Mannschaft so zusammenhält und spielt. Das zeigt auch, dass das Team eng zusammensteht." Mitte der ersten Halbzeit hatte der ehemalige Nürnberger die beste Chance auf den Führungstreffer, doch sein Freistoß aus über zwanzig Metern klatsche an den Querbalken – sehr zur Enttäuschung des Mittelfeldakteurs: "Leider haben bei meinem Freistoß ein paar Zentimeter gefehlt, sonst wäre er reingegangen." Kurz vor dem Gang in die Kabinen verfehlte Dodi Lukébakio nach einer feinen Einzelaktion das Ziel denkbar knapp und unterstrich mit seiner Chance nochmals die Überlegenheit der Herthaner (39.). Nach dem Seitenwechsel kamen die Gäste druckvoller aus der Kabine, sahen sich jedoch auch weiterhin einer gut organisierten Defensive der Hauptstädter gegenüber. Auch Torhüter Rune Jarstein wusste im abschließenden Heimspiel des Jahrzehnts zu überzeugen und parierte gegen Zakaria (57.), Plea (59.) und Embolo (63.) souverän. Die starke Leistung des norwegischen Schlussmannes blieb auch dem Chefcoach nicht verborgen: "Rune hat ein großes Kompliment von uns bekommen!"
Die geschlossene Defensiv-Leistung war letztendlich auch der Hauptgrund für den vierten Punktgewinn in Folge, wie auch Verteidiger Karim Rekik empfand: "Wir haben einen guten Job gemacht die Null zu halten. Defensiv arbeiten wir immer besser zusammen, jeder weiß genau, was er zu machen hat - die Abwehrreihe und das defensive Mittelfeld kommunizieren sehr gut miteinander." Exemplarisch für die starke Vorstellung der Berliner Hintermannschaft war die 23. Spielminute, als Lukas Klünter den Ball an der eigenen Grundlinie eroberte, ihn gegen zwei Gegenspieler behauptete und mit einem Doppelpass bis in die gegnerische Hälfte beförderte. Der Kampfeswillen des Rechtsvertedigers wurde mit Szenenapplaus des Publikums belohnt.
Mit einem guten Gefühl in die Pause
Etwas mehr als eine Stunde nach dieser Szene unterstrich Marvin Plattenhardt, der gegen Mönchengladbach zum zweiten Mal in Folge die Blau-Weißen als Kapitän aufs Feld führte, ebenfalls die Weiterentwicklung im Spiel des Hauptstadtclubs: "Wir bringen als Mannschaft die Basics wieder auf den Platz und haben zuletzt eben nicht mehr die Tore kassiert, die uns in dieser Saison in manchen Spielen schon um den Lohn gebracht haben. Es fühlt sich gut an zu sehen, wie wir uns gegenseitig anspornen und wie jeder einzelne unseren Plan auf dem Platz umsetzen will." Auch der Spielführer wusste mit seinen Abwehrkollegen am Samstagabend gegen gegen eine der stärksten Offensivabteilungen im Oberhaus zu überzeugen. Gemeinsam limitierten sie den Einfluss der viertbesten Sturmreihe der Liga um Marcus Thuram, Alassane Plea und Breel Embolo auf wenige Augenblicke und trugen maßgeblich dazu bei, dass die positive Grundstimmung an der Spree weiter anhält.
Mit dem Remis gegen den Tabellenzweiten sorgten die Berliner nicht nur für den versöhnlichen Abschluss einer turbulenten Hinrunde, sondern stellten auch zeitgleich eine Bestmarke ein. Drei zu Null-Spiele in Folge gelangen Hertha BSC zuletzt in der Saison 2015/16. Nun gilt es für den Club von der Spree, den Schwung und den vorherrschenden Optimismus in das neue Jahr mitzunehmen. Cheftrainer Jürgen Klinsmann blickte bereits zum Abschluss der letzten Pressekonferenz der Hinserie voller Vorfreude mit einem Auge auf das Auftakt-Highlight gegen den FC Bayern München (19.01.19, 15:30 Uhr): "Wir freuen uns auf die Rückrunde, die gleich mit einem Kracher losgeht. Auch in der zweiten Saisonhälfte wollen wir uns ein Pünktchen nach dem anderen holen." Zunächst fliegt der gebürtige Göppinger aber über die Feiertage in die kalifornische Heimat - dank den Entwicklungen der vergangenen Wochen mit einem guten Gefühl.
(ff/City-Press)
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[>]Wir bringen als Mannschaft die Basics wieder auf den Platz.[<]