
Die Hoffnung nicht aufgegeben
Die Hoffnung nicht aufgegeben

Berlin - Als Pia am Samstagabend, zum letzten Spieltag im Jahr 2019, an der Hand von Rune Jarstein die Stufen nach oben in Richtung des heiligen Rasens nahm, war für einen Moment alles vergessen. Sie war fokussiert, kein Gedanke ging in diesem Moment an ihre Krankheit, an ihren schweren Alltag. Pia ist sieben Jahre alt und an einem Hirntumor erkrankt. Aktuell beträgt ihre Lebenserwartung sechs bis neun Monate, denn der Tumor am Hirnstamm (das diffuse intrinsische Ponsgliom (DIPG)) ist höchst aggressiv, bösartig und inoperabel. Undeutliche Sprache, starke Kopfschmerzen und linksseitige Lähmungserscheinungen sind ihre Symptome.
Standardtherapien wie etwa eine Bestrahlung könnten wohl ein wenig ihre Schmerzen hindern, aber nicht ihr Leben retten. Hierfür gibt es nur eine einzige Chance, in welche die Familie alle ihre Hoffnungen setzt: Eine spezielle Behandlungsform mit dem Medikament ONC201, welche aktuell nur in den USA und der Schweiz durchgeführt wird. Da diese sehr kostspielig ist und nicht von der Krankenkasse übernommen wird, sammelte die Familie Geld und hat mittlerweile sogar mehr als die erforderlichen 100.000 Euro zusammen. „Wir wollen jetzt alles Menschenmögliche in Bewegung setzen! Wir als Familie, die auf bedingungslose und großartige Unterstützung aus dem engeren Familien- und Bekanntenkreis zählen kann, will weder Zeit noch Geld scheuen, um unserem kleinen Mädchen wenigstens ein Stück „ihres alten Lebens zurück zu geben", wie unsere Kleine selbst sagt“, berichtet Mutter Jeanine. Pia bekommt durch die Spenden also nun nochmal eine Möglichkeit dazu. Mittlerweile wird sie seit November mit dem Medikament behandelt, ihr Tumor ist seitdem sogar etwas geschrumpft. Die Hoffnung hat die Familie nicht aufgegeben.
Da Pia großer Fußball-Fan ist und bis vor kurzem auch noch selbst kickte, wurde sie nun damit überrascht, als Einlaufkind die Herthaner vor ihrem Spiel gegen Borussia Mönchengladbach auf den Platz zu begleiten. Um die ganze Familie einmal aus ihrem stressigen und traurigen Alltag herauszuholen und ein wenig abzulenken, gab es außerdem einen Gutschein für ein Wochenende im Resort Mark Brandenburg, welchen das Neuruppiner Hotel, in dem die Profis ihre vergangenen Trainingslager verbrachten, bereitstellte. Die Einladung übergab Stadionsprecher Fabian von Wachsmann. Außerdem rief die Familie auf, für das Forschungsprojekt Gemeinsam gegen Kindliche Hirntumore der Stiftung für Innovative Medizin zu spenden, welche sich mit Therapieoptionen zur Behandlung des bösartigen Gehirntumores DIPG beschäftigt.
Hertha BSC wünscht Pia und ihrer Familie ganz viel Kraft und drückt alle Daumen, dass die Therapie anschlägt und Pia hilft.
(lb/City-Press)