Kiek ma, wer da kommt: München
Profis | 18. Januar 2020, 10:44 Uhr

Kiek ma, wer da kommt: München

Kiek ma, wer da kommt: München

Zum Rückrundenauftakt begrüßt Hertha BSC am Sonntagnachmittag (19.01.20, 15:30 Uhr) den Rekordmeister FC Bayern im Olympiastadion. TEDi präsentiert die Gegnervorschau.

Berlin – Die Rückserie der Saison beginnt und der FC Bayern München belegt keinen der ersten beiden Plätze im Klassement des deutschen Oberhauses – ein ungewohntes Bild für den erfolgsverwöhnten Vertreter aus der bayerischen Landeshauptstadt. War es in der vergangenen Saison nach 17 Partien der zweite Platz, grüßte der amtierende Titelträger sieben (!) Spielzeiten davor zum Jahreswechsel immer von oben. Lediglich 2010/11 war es der fünfte Rang, der am Saisonende noch zu Platz 3 führte. Apropos dritter Platz: Diesen haben die Münchner auch in der aktuellen Spielrunde inne – hinter Leipzig und Mönchengladbach. Doch den Gewinn der Meisterschaft hat das Team von Hans-Dieter Flick natürlich noch nicht abgeschrieben. "Wir wollen wieder Deutscher Meister werden und dafür müssen wir eine Aufholjagd starten", sagte etwa Joshua Kimmich zuletzt - der deutsche Nationalspieler fehlt den Roten in Berlin allerdings gelbgesperrt. Vor dem Duell mit dem FCB am Sonntag (19.01.20, 15:30 Uhr) hat herthabsc.de die Süddeutschen unter die Lupe genommen. Hauptsponsor TEDi präsentiert die Gegnervorschau.

Die sportliche Situation: Nach einem relativ souveränen Saisonstart mit vier Siegen und zwei Remis folgte eine erste Formkrise des Rekordmeisters, die nach einer deutlichen 1:5-Niederlage in Frankfurt den Trainerwechsel von Niko Kovac zu dessen bisherigen Assistenten 'Hansi' Flick zur Folge hatte. Mit dem ehemaligen Mitarbeiter des DFB an der Seitenlinie kehrten die Bayern vorübergehend zurück in die Erfolgsspur und siegten zwei Mal mit 4:0 gegen Dortmund und Düsseldorf. Doch auch unter dem neuen Übungsleiter lief nicht alles einwandfrei. Es folgten zwei knappe Niederlagen gegen Leverkusen und Gladbach, ehe die Flick-Schützlinge zum Abschluss der Hinrunde dank drei Erfolgen in Serie vom siebten auf den dritten Tabellenplatz kletterten. "Wir haben die Qualität, um Deutscher Meister zu werden. Auch im vergangenen Jahr hat der FC Bayern gezeigt, dass er einen größeren Rückstand aufholen kann. Natürlich hat Leipzig vier Punkte Vorsprung, aber wir müssen unsere Hausaufgaben machen. Die Mannschaft ist heiß und will Erfolg haben", sagt der Coach. Darüber hinaus steht der amtierende Bundesliga-Titelträger sowohl im DFB-Pokal als auch in der UEFA Champions League im Achtelfinale. 

Die Münchner im Fokus: Spricht man über den Champions League-Sieger von 2013, kommt man zwangsläufig auf Robert Lewandowski. Der Pole erzielte in 17 Liga-Begegnungen 19 Treffer und bereitete drei weitere Tore vor. Mit 22 Scorerpunkten liegt der 31-Jährige damit nur hinter Leipzigs Timo Werner, der an 25 Treffern direkt beteiligt war. Nach einer Leisten-OP ist der Torjäger zurück im Mannschaftstraining und am Sonntag einsatzbereit. Mit Thomas Müller, der elf Assists auf dem Konto hat, stellt der FCB den besten Vorlagengeber der Liga. Serge Gnabry und Philippe Coutinho (jeweils zwölf Torbeteiligungen) komplettieren das Münchener Quartett unter den Top Ten der besten Scorer der Bundesliga. Neben diesen vier erfahrenen Akteuren steht mit Joshua Zirkzee ein Youngster im Scheinwerferlicht des deutschen Profifußballs: Sowohl in Wolfsburg als auch in Freiburg traf der 18-Jährige unmittelbar nach seiner Einwechslung und benötigte für beide Tore nur drei Minuten – Bundesliga-Rekord. "Er ist ein Stürmer und macht das sehr gut. Das sieht man im Training. Seine Entwicklung ist bemerkenswert", lobt Coach Flick seinen derzeitigen Shootingstar.

Die Schnittstellen: Neben Herthas Schlussmann Thomas Kraft, der zwischen 2004 und 2011 für den Serienmeister im Tor stand, und Bayerns Jerome Boateng, der von 2002 bis 2007 für die 'Alte Dame' auflief und als Eigengewächs für die Blau-Weißen sein Bundesliga-Debüt feierte, gibt es auch zwischen den beiden Trainern eine Verbindung. So trafen Jürgen Klinsmann im Trikot des VfB Stuttgart und 'Hansi' Flick für die Bayern als Spieler vier Mal in der höchsten deutschen Spielklasse aufeinander. Außerdem begegneten sich die beiden Übungsleiter im Dienst als Nationaltrainer: Als Chefcoach der USA duellierte sich Klinsmann zwei Mal mit Flick als Co-Trainer der deutschen Nationalmannschaft. Darüber hinaus feierte Bayerns Thomas Müller unter dem aktuellen Hertha-Trainer im August 2008 sein Bundesliga-Debüt. "Ich freue mich mega auf das Spiel am Sonntag. Ich sehe Spieler wieder, die ich hochziehen durfte. Einen Thomas Müller durfte ich zum Profi machen. Kurz danach, als ich weg war, wurde er Nationalspieler und macht fünf Kisten in Südafrika. Super. Einfach genial", freut sich der 55-Jährige auf das Wiedersehen.

Das Hinrundenduell: An das Hinspiel zum Auftakt der 57. Bundesliga-Saison in München können sich wohl noch alle Blau-Weißen bestens erinnern. Nach einem 0:1-Rückstand drehten Dodi Lukébakio und Marko Grujic binnen kürzester Zeit die Partie und schossen die Herthaner zur 2:1-Führung. In der 60. Minute markierte Lewandowski mit seinem zweiten Treffer den 2:2-Endstand per Elfmeter. "Wenn ich sehe, wie wir zusammengearbeitet haben, ist das geil. Wir mussten als Mannschaft alles reinwerfen und auch ein wenig Glück haben - ich bin stolz auf die Jungs!", freute sich Kapitän Vedad Ibisevic nach dem damaligen Punktgewinn. 

Die Meinung über den Hauptstadtclub: Die Bayern rechnen zum Jahresauftakt mit einer unangenehmen Herausforderung an der Spree. "Es wird eine schwierige Aufgabe für uns. Hertha BSC ist eine Mannschaft, die in der Defensive gut steht", sagt Flick, dem die Ergebnisse im Dezember natürlich nicht verborgen geblieben sind. "Die Berliner haben in den vergangenen Spielen gezeigt, dass sie wenig zulassen, dem Gegner das Spiel überlassen und dann versuchen zu kontern. Darauf müssen wir uns einstellen. Ich weiß, dass Jürgen Klinsmann das Team sehr heiß machen wird."

(sj/City-Press,imago)

von Hertha BSC